Der Beschluss der Notenbank wird am Nachmittag (14.15 Uhr) bekanntgegeben.
Derzeit liegt der Zins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, bei 4,25 Prozent. Der Einlagenzins, den Banken für bei der EZB geparkte Gelder erhalten, beträgt im Währungsraum der 20 Staaten 3,75 Prozent.
Im Juli 2022 hatte die EZB ihre jahrelangen Null- und Negativzinsen beendet, um die zeitweise auf Rekordhöhe gestiegene Inflation in den Griff zu bekommen. Zehnmal in Folge erhöhte die Notenbank die Zinsen, ehe sie eine Pause einlegte. Im Juni senkte die EZB dann erstmals seit der Inflationswelle die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte.
Hohe Zinsen machen Kredite teuer. Das kann die gesamtwirtschaftliche Nachfrage bremsen und hohen Inflationsraten entgegenwirken. Zugleich aber sind teurere Finanzierungen eine Last für Unternehmen und private Investoren wie Hausbauer. Angesichts der schwächelnden Konjunktur und sinkender Inflationsraten gibt es Forderungen, die Zinsen weiter zu senken.
Allerdings hält sich die Inflation im Euroraum hartnäckig. Im Juni lag die Rate bei 2,5 Prozent und damit weiter über dem Ziel der EZB, die Preisstabilität rund um den Wert von zwei Prozent Inflation gewahrt sieht. Zudem stagnierte im Juni die viel beachtete Kerninflation – die Teuerung ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel.
Hinsichtlich weiterer Zinssenkungen hatte sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde zuletzt beim EZB-Forum im portugiesischen Sintra zurückhaltend gezeigt. Ökonomen rechnen damit, dass die EZB die Leitzinsen stabil hält und sie beim nächsten Entscheid im September senkt.
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