Die Langzeitstudie „Journalismus und Demokratie“ 2024 der TU Dortmund hat akademisch fundiert das bestätigt, was längst offensichtlich ist – nämlich, dass die überwältigende Mehrheit der deutschen Journalisten links tickt. 41 Prozent der 525 Befragten bekannten sich als Anhänger der Grünen, 16 Prozent neigen der SPD zu, acht Prozent der CDU, sechs Prozent der Linken, drei Prozent der FDP, zwei Prozent einer anderen Partei und ein Prozent dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). 23 Prozent erklärten, keiner Partei zuzuneigen. Insgesamt 63 Prozent sind also Anhänger linker Parteien, 41 Prozent der Grünen, die aktuell in Umfragen bei miserablen neun Prozent dahindümpeln und selbst in Spitzenzeiten bei Bundestagswahlen nie mehr als ca. 15 Prozent der Stimmen erreichen konnten.
Sechs Prozent bekennen sich zur Linken, die derzeit ihrem politischen Ende entgegentaumelt und politisch völlig bedeutungslos ist. Die 16 Prozent SPD-Anhänger entsprechen zumindest in etwa dem tatsächlichen demoskopischen Zustand der Kanzlerpartei. Die CDU, die derzeit Umfragewerte von um die 30 Prozent verbuchen kann, hat unter den Journalisten gerade acht Prozent Anhänger und die AfD, die die zweitstärkste Partei des Landes ist, keinen einzigen. Selbst wenn es sie gäbe, würde dies jedoch ohnehin kein Journalist zugeben, angesichts der Anti-AfD-Hysterie wohl nicht einmal in einer anonymen Umfrage. Vor diesem Hintergrund wird das groteske Missverhältnis in der Berichterstattung der Mainstream-Medien, die mittlerweile kaum noch etwas mit der Lebensrealität in Deutschland zu tun hat, verständlich. 40 Prozent der Befragten arbeiten für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, 60 Prozent bei privaten Medien, 54 Prozent waren männlich, 45 Prozent weiblich, ein Prozent meinte, „divers“ zu sein.
Auch Bezos muss “bittere Pille” schlucken
Mit unglaublicher Naivität erklärten 37 Prozent, nicht davon auszugehen, dass Journalisten ihre Partei-Präferenz in die Berichterstattung einfließen lassen würden. Ein Drittel meint, die Partei-Präferenz sei teilweise in der Berichterstattung zu spüren und 27 Prozent glauben, dass die Parteipräferenz sehr wohl einen Einfluss auf die Gewichtung der Berichterstattung habe. Natürlich ist die Parteipräferenz entscheidend, zumal gerade Linke sich nicht nur einer Partei, sondern einer quasireligiösen Bewegung zur Erlösung der Menschheit zugehörig fühlen. Pragmatismus und das Geltenlassen anderer Meinungen ist ihnen schon psychologisch unmöglich, weil ihre gesamte Persönlichkeit an ihre ideologischen Überzeugungen gebunden ist.
Wohin das führt, sieht man nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA. Dort löste „Washington Post“-Eigentümer Jeff Bezos einen geradezu hysterischen Entrüstungssturm aus, weil er der Redaktion untersagte, in diesem Jahr ihre seit Jahrzehnten obligatorische Wahlempfehlung für den jeweiligen demokratischen Präsidentschaftskandidaten abzugeben. Diese merkwürdige Unsitte ist bei den meisten US-Zeitungen verbreitet, auch bei den wenigen, die den Republikanern nahestehen. Sowohl seiner eigenen Redaktion als auch all den anderen Haltungsblättern, die meinen, ihre immer weniger werdenden Leser nicht informieren, sondern erziehen und auf den vermeintlich rechten Weg führen zu müssen, schrieb Bezos in einer bemerkenswerten Reaktion einige schmerzhafte Lektionen ins Stammbuch: Zunächst erinnerte er daran, dass Vertrauen in und Reputation von Journalisten in jährlichen Umfragen regelmäßig ganz unten angesiedelt seien. 2024 habe man es jedoch geschafft, sogar noch hinter dem Kongress zu landen. Man müsse die „bittere Pille“ schlucken, dass die meisten Menschen glauben würden, die Medien seien voreingenommen.
Götterdämmerung der Meinungs- und Haltungsjournalisten
Wer das nicht sehe, schenke der Realität wenig Beachtung, und wer gegen die Realität kämpfe, verliere. Präsidentschafts-Wahlempfehlungen würden nichts bewirken, um die Waagschale einer Wahl zu kippen, so Bezos weiter. Kein unentschlossener Wähler in Pennsylvania werde sagen, „Ich folge der Empfehlung von Zeitung A.“ Was Kandidaten-Empfehlungen aber tatsächlich bewirken würden, sei „die Schaffung einer Wahrnehmung von Voreingenommenheit und Abhängigkeit“. Dies zu beenden, sei eine prinzipielle und richtige Entscheidung. Zwar reiche es nicht aus, die Unterstützung für Präsidentschaftskandidaten abzulehnen, „um uns auf der Vertrauensskala weit nach oben zu bewegen“, es sei aber „ein bedeutungsvoller Schritt in die richtige Richtung“. Er bedauere, diese Änderung nicht früher vorgenommen zu haben, „in einem Moment, der weiter von der Wahl und den damit verbundenen Emotionen entfernt war“.
Diese zwar auf später Erkenntnis fußenden, aber dennoch weisen Worte von Bezos kann man auch den deutschen Journalisten dringend ans Herz legen. Zwar sind direkte Wahlempfehlungen hierzulande unüblich, andererseits sind sie jedoch auch gar nicht nötig, weil die Berichterstattung der allermeisten Medien derart tendenziös zugunsten der Grünen oder zumindest der linken Agenda ist, dass ohnehin unmissverständlich ist, welcher Richtung das jeweilige Medium zuneigt. Die Journalisten leben in einer Blase aus Gleichgesinnten, über die hinaus sie keinerlei Einfluss mehr haben. Sie bestärken sich nur noch gegenseitig in ihrer Weltsicht und reagieren mit Unverständnis und Wut, wenn die Außenwelt völlig anders denkt und wählt, als sie es für selbstverständlich und sogar moralisch zwingend notwendig halten. Die Götterdämmerung der Meinungs- und Haltungsjournalisten, die in den USA in vollem Gange ist, zeichnet sich auch in Deutschland ab. Alles „Hass- und Hetze“-Geschrei und alle Versuche, das Internet zu zensieren und die freien Medien mundtot zu machen, wird diese Entwicklung nicht mehr aufhalten.
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Author: Kurschatten
Journalistenwatch