„Mein Eindruck aus den Gesprächen ist, dass die Kandidatur von Kamala Harris enorme Energie in der Demokratischen Partei freigesetzt hat“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben) nach Gesprächen mit Mitgliedern des Kongresses und der Regierung in Washington. „Dass sich nahezu alle Mitstreiter in der Partei so schnell zu ihr bekannt haben und auch die Spender so schnell reagiert und die Wahlkampfkassen gefüllt haben, hat selbst langjährige Abgeordnete und Senatoren überrascht. Während das Rennen um die Präsidentschaft in den letzten Tagen mit Joe Biden quasi gelaufen war, ist das Rennen jetzt tatsächlich wieder offen“, so Wadephul. Während der republikanische Kandidat Donald Trump eine neue Strategie in der Auseinandersetzung mit Harris finden müsse, könne sie sich „glaubhaft als Verkörperung eines Generationswechsels darstellen“, sagte der CDU-Politiker.
„Harris bietet die Chance, dass die USA auch weiterhin eine Vorbildfunktion für Demokratie und Rechtstaatlichkeit wahrnehmen.“ So oder so dürfe man sich in Deutschland aber nichts vormachen, erklärte er. „Die Erwartungen an Deutschland, gerade mit Blick auf den Verteidigungshaushalt, werden noch weiter zunehmen. Das ist im politischen Berlin in diesem Ausmaß noch nicht angekommen“, so der Unionsfraktionsvize. „Die Bundesregierung hat es in ihrer konkreten Politik, insbesondere mit Blick auf den Haushalt, nicht verinnerlicht. Deshalb ist es enorm wichtig, dass wir vor allem unsere eigenen Hausaufgaben machen. Und zwar so schnell wie möglich.“ Zunehmen werde auch die Erwartung von Exportbeschränkungen bei Hochtechnologiegütern aus China, sagte Wadephul. „Darauf müssen wir uns einstellen.“
Zur Quelle wechseln
Author: [email protected]