• 28. Dezember 2024

Der Iran will nach Angaben seines Atomchefs erstmals seit Monaten den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) empfangen.

ByJörg

Sep. 1, 2024

„Die Vertreter beider Seiten haben diesbezüglich bereits Gespräche geführt und sobald das Programm koordiniert ist, kann Rafael Grossi gerne in den Iran reisen“, sagte der Chef der iranischen Atomorganisation Mohammef Eslami. Bei dem Besuch käme es auch zu einem ersten Gespräch zwischen Grossi und dem neuen, als moderat geltenden Präsidenten Massud Peseschkian. Das Datum des Grossi-Besuchs steht Eslami zufolge noch nicht fest. Die IAEA äußerte sich zu einem solchen Besuch auf Anfrage zunächst nicht.

Der Iran hatte sich 2015 in einem Abkommen verpflichtet, sein Atomprogramm drastisch einzuschränken. Im Gegenzug sollten westliche Sanktionen aufgehoben werden. Doch der damalige US-Präsident Donald Trump stieg 2018 aus dem Pakt aus. Der Iran fuhr seine Atomanlagen daraufhin wieder hoch und schränkte die Zusammenarbeit mit der IAEA ein. Neue Sanktionen führten das Land in eine massive Wirtschaftskrise.

Noch vor wenigen Tagen hatte Grossi sich besorgt über die Zunahme an hoch angereichertem Uran im Iran gezeigt. Zudem beklagte er, dass Teheran weiter nicht mit der Atombehörde über offene Fragen zu vergangenen geheimen Nuklear-Aktivitäten rede. Seit der Wahl Peseschkians Anfang Juli seien keine Gespräche zustande gekommen. Außerdem lasse Teheran erfahrene IAEA-Inspektoren nicht ins Land.

Peseschkian hatte im Wahlkampf betont, dass er die Atomverhandlungen mit dem Westen wieder aufnehmen wolle, um so die internationalen Sanktionen gegen sein Land aufzuheben. Ein Grossi-Besuch in Teheran könnte Beobachtern zufolge der erste Schritt in diese Richtung sein. Peseschkian plant zudem, Ende September an der UN-Vollversammlung in New York teilzunehmen.

Eslami sagte nun nach Angaben der Tageszeitung „Hamshahri“: „Die IAEA-Überwachungen werden durchgeführt und auch die Anzahl der IAEA-Inspekteure wurde erhöht.“ Nur entscheide der Iran, welche Inspekteure ins Land kommen und lasse sich nicht unter Druck setzen.

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