Schon in gut drei Wochen wolle der Dax-Konzern von einem harten Sparkurs wieder auf Wachstum umschalten, berichtet das „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe). Mehr als zwei Jahre lang hatte das Bochumer Unternehmen Immobilienpakete in Milliardenhöhe verkauft und so die Verschuldung gesenkt. Offiziell einleiten will Vonovia den Strategiewechsel mit der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen am 6. November.
„Anschließend werden wir den Cashflow nicht mehr dazu benötigen, um die Bilanz zu entlasten“, sagte Konzernchef Rolf Buch dem „Handelsblatt“. Mit anderen Worten: Das Unternehmen will den Bilanzgewinn anschließend offenbar für neue Projekte nutzen. Wie der Strategiewechsel aussehen soll, hatte sich bereits im Vorfeld abgezeichnet. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen Anfang August kündigte Buch an, dass der Dax-Konzern tendenziell wieder auf der Käuferseite tätig werde. Zudem werde man wieder in Bestände und den Neubau investieren. Welche Präferenzen Vonovia bei möglichen Zukäufen setzt, zeichnet sich ebenfalls ab. Seit gut einem Jahrzehnt saniert der Konzern energetisch schlechte Bestände und bringt sie auf ein zeitgemäßes Niveau. Dieser Weg soll fortgesetzt werden. Für die Zukunft geht Vorstandschef Buch davon aus, dass sich die deutlichen Preisunterschiede beim Erwerb von sanierten und unsanierten Bestandsgebäuden noch einmal weiten werden. Daneben ist Vonovia weiter auf der Suche nach Bauland. Unbebaute Grundstücke seien für den Konzern immer von Interesse, sagte Buch nun. Zurückhaltend ist er dagegen bei Projektentwicklern, von denen aktuell etliche in finanziellen Schwierigkeiten stecken und manche gar Insolvenz anmelden mussten. „Ich bin skeptisch, halb angefangene Projekte zu übernehmen“, so Buch.
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