Vor dem nächsten Zinsschritt „werden wir wohl mit ziemlicher Sicherheit bis Dezember warten müssen“, sagte der Präsident der slowakischen Notenbank am Montag in einer Stellungnahme, die auf der Internetseite der Zentralbank veröffentlicht wurde. Erst dann sei ein klareres Bild über die weitere konjunkturelle Entwicklung verfügbar.
Die EZB hatte am Donnerstag den Einlagensatz, den derzeit wichtigsten Leitzins, um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und damit die im Juni begonnene Zinswende fortgesetzt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte dabei den weiteren geldpolitischen Kurs offengehalten und abermals die Abhängigkeit künftiger Entscheidungen von der weiteren Entwicklung der Konjunkturdaten abhängig gemacht.
„Die Entscheidung der vergangenen Woche bedeutet keinesfalls, dass wir bei jedem Treffen die Zinsen senken werden“, sagte Kazimir. Nachdem die Inflation im gemeinsamen Währungsraum 2022 ein Rekordhoch bei über zehn Prozent erreicht hatte, ging es mit der Teuerung zunächst stark nach unten. Seit Beginn des Jahres hat sich die Inflation aber nur noch langsam abgeschwächt. Zuletzt war die Inflationsrate im August auf 2,2 Prozent gefallen. Sie näherte sich zwar dem von der EZB anvisierten Ziel von mittelfristig zwei Prozent. Ratsmitglied Kazimir machte aber deutlich, dass die Inflation nach wie vor „hartnäckig“ sei, insbesondere bei Dienstleistungen.
Die Preiserwartungen der Menschen sind nach Einschätzung des Notenbankers empfindlich. „Das letzte, was wir wollen, ist dieses Vertrauen zu erschüttern“, sagte Kazimir.
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