Nach einer Ifo-Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums könnte das Arbeitsangebot damit um etwa 144.000 Vollzeitbeschäftigte zunehmen.
„Eine Integration des Wohngeldes in das Bürgergeld und eine gleichzeitige Reform der Erwerbstätigenfreibeträge könnten mehr Arbeitsanreize schaffen und das System effizienter machen“, sagt Professor Andreas Peichl. „Zudem würde das Budget leicht entlastet und es käme zu einer geringen Zunahme der Haushalte mit Transferbezug“, sagt Ifo-Forscher Maximilian Blömer.
Das Wohngeld würde bei der Reform komplett in die Kosten der Unterkunft (KdU) des Bürgergelds integriert – 1,6 Millionen Haushalte mehr würden damit Bürgergeld bekommen, aber 1,8 Millionen weniger Wohngeld. Gleichzeitig soll das Bürgergeld großzügiger gestaltet werden. Dafür könnten die Anrechnungsbeträge für Erwerbseinkommen im Bürgergeld auf 65 Prozent gesenkt werden.
Um Haushalte mit Kindern besserzustellen, könnte die Anrechnung des Elterneinkommens beim Kinderzusatzbetrag gesenkt werden. Das könne das Arbeitsangebot um 25.000 Vollzeitbeschäftigte erhöhen, mit nur wenig zusätzlicher Belastung für das Staatsbudget. Eine weitere Möglichkeit wäre eine andere Berechnung des Wohngeldanspruchs.
„Wer als Bezieher von Bürgergeld eine Erwerbstätigkeit aufnimmt, hat zwar immer ein höheres verfügbares Einkommen als Nichterwerbstätige; der Anstieg des verfügbaren Einkommens ist aber mitunter nicht sehr groß“, heißt es in der Studie. Die Vorschläge zielen darauf ab, das zu korrigieren. Laut Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der erwerbsfähigen Bürgergeldberechtigten im Juli auf über vier Millionen gestiegen.
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