Eine Unabhängigkeitserklärung vom Durchschnitt.
Ein Name, der in die Irre führt
Craft Bier sind nicht besonders starke, sondern handwerklich hergestellte Biere (craft; engl.: Handwerk). Manufakturbiere sind in. Sie reifen schon mal im irischen Whiskey-Fass oder werden mit Schokoladenmalzen und schwarz gerösteter Gerste gebraut. Die Craft-Braumeister werfen entweder alte Regeln über den Haufen (z.B. „Coffee Porter“, Kaffeebier von Camba Bavaria) oder sie nehmen die Tradition erst recht ernst („Colonia“ von Braufactum ist ein etwas bitteres, höher gehopftes Kölsch).
Craft Bier erklärt sich nicht nur – auch wenn die geringeren Produktionsmengen das nahelegen- über eine handwerkliche Herstellungsart. Craft Bier ist ein Stil.
Es ist ein anspruchsvoller Stil, der die geschmacklichen und aromatischen Möglichkeiten des Biers ernst nimmt, sie auslotet. Fachlich höchst kompetent, aber auch kreativ. Und experimentell.
Katerstimmung in der deutschen Bierbranche
Der Absatz traditioneller Biere sinkt in Deutschland seit Jahren und droht, unter 100 Liter pro Kopf und Jahr zu fallen. Der steigende Umsatz alkoholfreier und -armer Biere kann den Rückgang nicht kompensieren. Aber die Misere liegt möglicherweise nicht nur am modernen gesund-durchgestylten Trend. Mit der Qualität des einstmals hochgelobten deutschen Bieres sind viele Biertrinker unzufrieden. Das hässliche Wort „Industriebier“ grassiert.
Beim internationalem „World Beer Cup“ (er wird seit 1996 alle zwei Jahre ausgetragen) gewannen in diesem Jahr deutsche Brauereien lediglich acht der insgesamt 94 Kategorien. Und das laut Jury beste Kölsch („German-Style Kölsch“) der Welt kommt aus Wake Forest im amerikanischen North Carolina. Ein Skandal!
Die Revolution von der Basis
Besserung bringt ein internationaler Trend, von dem einige behaupten, er käme aus den USA. 1978 legalisierte der damalige US-Präsident Jimmy Carter das Heimbrauen. Nach und nach entwickelte sich das „home brewing“ und daraus entstanden kleinere gewerbsmäßige Brauereien, die eigenwillige und charakterstarke Biere produzierten. Mit Folgen: „(…) eine solch lebhafte Braugemeinschaft (bietet) natürlich einen Fundus an Ideen und Potential, die die amerikanische Bierkultur von einer der langweiligsten zu der vielleicht vielseitigsten überhaupt gemacht haben.“ (Mixology, Magazin für Barkultur)
Auch deutsche Braumeister küssen hierzulande die Bierszene aus ihrem Dornröschenschlaf. Mit viel Know-how, hingebungsvoller Liebe zum Produkt und dem kompromisslosen Bekenntnis zur Qualität entsteht ein kreatives, vielfältiges Angebot.
Die Craft Biere sind nicht nur im Geschmack stärker – sondern natürlich auch teurer als „Bier von der Stange“. Mitunter sogar deutlich.
Dafür bietet manche Flasche aber auch eine durchaus kompetente Begleitung für ein ganzes Menü. Oder zu einer guten Cigarre …
Craft Biere und Cigarre
Es macht wirklich ungeheuren Spaß, sich in dieser neuen Vielfalt umzutun, zu probieren, zu riechen, zu schmecken. Erst recht, wenn dabei gute Cigarren im Spiel sind.
Da die meisten dieser Biere kräftiger (viele hopfiger) und aromatischer sind, entstehen ganz erstaunlich starke geschmackliche Effekte im Zusammenspiel mit dem Rauch. Und: Einige der sehr gehaltvollen Biere trinkt man nicht in großen Zügen, sondern eher wie einen guten Wein, wenn nicht sogar wie einen Brand. Das zeigt allerdings auch schon ein Blick auf den Alkoholgehalt, der schon mal bei 15 Vol.-% oder mehr liegen kann. Da passt einiges bestens zusammen!
Natürlich handelt es sich bei Craft Bier um ein Nischenprodukt und natürlich ist der Literpreis vergleichsweise luxuriös, aber jeder Cent lohnt sich, probieren Sie es aus.
Bezugsquellen:
www.craftbeerstore.de
www.bier-deluxe.de
www.sommelierbier.de
www.ratsherren-hamburg.de
www.braufactum.de
www.kreativbrauerei.de
Marzus Braufactum; Stil: Märzen
Stammwürze: nicht angegeben
Alkohol: 5,5 %
Trinktemperatur: 10 -12 °C
Preis Euro/l: 9,22 E
Dieses Märzen ist ein vollmundiges untergäriges Bier. Mit sehr feinporigem, cremigem Schaum und von kräftiger rotbrauner Farbe.
Independence Classic Shortfiller Tabak: Sumatra
Der großformatige Shortfiller ist aromatisch, aber sanft. Der angenehme Duft erinnert an eine Sommerwiese.
Die Kombination:
Der deutliche Karamellgeschmack des Bieres umschmeichelt die milde Würze der Independence. Beide haben leichte Citrusnoten, die sich fein unterstützen. Eine wirklich hinreißende Kombination!
Ratsherrn Pale Ale
Ratsherrn Brauerei, Hamburg
Stil: Ale
Stammwürze: 13,5 %
Alkohol: 5,6 %
Trinktemperatur: 8 °C
Preis Euro/l: 4,21 E
Dieses süffige naturbelassene Ale hat eine leuchtende Bernsteinfarbe, es wird mit fünf verschiedenen Hopfensorten gebraut. Es duftet fruchtig und schmeckt angenehm herb und bitter.
El Baton Longfiller
Format Robusto
Deckblatt: Nicaragua Corojo
Umblatt und Einlage: Nicaragua
Eine Cigarre mit kräftigen Aromen – sowohl im Rauch wie auch vor dem Anzünden im Duft.
Die Kombination:
Das Bier gibt der Cigarre eine angenehme Süße und Fruchtigkeit mit auf den Weg. Ein Paar, das sich wirklich ergänzt!
Prototyp; Kreativbrauerei
Kehrwieder, Hamburg; Stil: Lager
Stammwürze: 13,9 %
Alkohol: 5,9 %
Trinktemperatur: 6-8 °C
Preis Euro/: 9,- E
Dieses starke kaltgehopfte Lager wird mit böhmischem Tennenmalz und belgischem Abbey- Malz gebraut. Das Ergebnis ist bemerkenswert vollmundig und intensiv.
Country Cigar Shortfiller
Deckblatt und Umblatt: Java
Einlage: Brasil, Dom. Rep.,
Kolumbien
Die rustikale Optik und die dunkle Farbe lassen eine starke Cigarre vermuten. Sie entpuppt sich beim Rauchen jedoch als erstaunlich fein und ausgewogen.
Die Kombination:
Das kräftige Bier passt hervorragend zu den erdigen Noten der Cigarre. Gemeinsam ergibt sich ein kräftiges, aber sehr nuancenreiches Zusammenspiel.
Das Haus Arnold Andre wurde 1817 gegründet und ist heute Deutschlands größter Cigarren- und zweitgrößter Cigarillo-Hersteller.
Marken wie Handelsgold, Tropenschatz und Vasco da Gama sind aus der
Genusswelt des Tabaks nicht mehr wegzudenken.
Die erfolgreiche Verbindung von Tradition und Innovation zeigt sich
insbesondere bei den Cigarillos des Klassikers Clubmaster und der
Trendmarke Independence, wodurch das Haus Arnold Andre dem deutschen Cigarrenmarkt in den letzten Jahren neuen Auftrieb gegeben hat.
Zum Portfolio zählen u.a. auch die Longfiller-Marken Davidoff und Leon Jimenes aus der Dominikanischen Republik.
Firmenkontakt
Arnold André – The Cigar Company
Jens Schrader
Moltkestraße 10-18
32257 Bünde
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http://www.arnold-andre.info
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