Die Sutor Bank veröffentlicht auf dem Blog Anlage-Wissen.de einen weiteren Beitrag des New York Times-Kolumnisten und -Zeichners Carl Richards. Darin zeigt der Finanzexperte auf, dass sich das Verhalten von (privaten) Anlegern in den letzten zehn Jahren immer noch nicht geändert hat. Immer noch wird regelmäßig gekauft und verkauft, immer noch jagen viele den besten Renditen hinterher und glauben den heißen Tipps der sogenannten Finanzexperten in Person von Schwagern und Nachbarn.
Das Ergebnis nennt Carl Richards die “ Verhaltenslücke “ (Behavior Gap). Darunter versteht er die Differenz zwischen der durchschnittlichen Rendite einer Anlage und der Rendite, die ein Anleger am Ende tatsächlich erhält.
Bei einem Investmentfonds, der in einem Zeitraum von zehn Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von zehn Prozent (unter Berücksichtigung der Kosten) abwirft, würde ein Anleger, der in diesen Fonds investieren und sein Geld über die gesamten zehn Jahre dort belassen würde, auch zehn Prozent Anlagerendite erreichen. Anlagerendite und Anlegerrendite sind identisch.
In der Praxis werden Aktien-Investments viel kürzer gehalten, im Schnitt ungefähr sechs Monate. Das führt dazu, dass ein Investmentfonds in den Vereinigten Staaten eine durchschnittliche Rendite von 8,18 Prozent pro Jahr erzielte, ein durchschnittlicher Anleger dagegen nur 6,52 Prozent. Bei Mischfonds sieht die Situation nicht anders aus. Denn während der durchschnittliche Mischfonds eine Jahresrendite von 6,93 Prozent auswies, kam ein durchschnittlicher Investor lediglich auf 4,81 Prozent.
Das Problem ist, dass Anleger zu oft kaufen und verkaufen. Das Verhalten ist verständlich. Jeden Tag lesen sie sogenannte Tipps und Tricks. Es wird auf allen Finanzkanälen suggeriert, dass tolle Erfolgszahlen möglich sind. Und jeder will für sich und seine Familie das Beste rausholen. Doch genau dieses Verhalten kostet bares Geld.
Deshalb gibt Carl Richards den guten Rat, endlich die Jagd nach den besten Renditen zu beenden und das ewige Kaufen und Verkaufen sein zu lassen. Nur wenn man bei seinen langfristigen Zielen bleibt, auf die man sich einmal festgelegt hat, besteht die reale Chance, die „Verhaltenslücke“ in den nächsten zehn Jahren zu schließen. Lediglich ein paar gelegentliche Anpassungen sind erlaubt.
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