Unternehmen leben von der internationalen Vernetzung und vom internationalen Austausch, sagte der Minister bei einem Besuch der Elbe Flugzeugwerke in Dresden. Weltoffenheit sei als Standortfaktor deshalb ein wichtiger Aspekt und müsse geschützt werden. Man brauche eine Willkommenskultur, damit auch zwischen den Standorten ein Personalaustausch stattfinden könne. „Wer glaubt, dass man mit einem Rückzug aus dem Internationalen den eigenen Standort schützen kann, der irrt sich gewaltig.“ Nur internationaler Austausch sichere Arbeitsplätze vor Ort.
In den Elbe Flugzeugwerken sind rund 2200 Beschäftigte aus mehr als 30 Nationen beschäftigt. Nach den Worten von Geschäftsführer Jordi Boto schaue das Unternehmen sehr aufmerksam auf die sächsischen Landtagswahlen am 1. September. Unternehmen dürften sich in dieser Situation nicht passiv verhalten, sondern müssten das Thema Internationalität offen kommunizieren. „Wir leben vom Austausch von Waren und Produkten weltweit. Unsere Kunden sind überall auf der Welt.“ Man sei angewiesen auf Partnerschaften und Kooperation mit Menschen Leuten aus aller Welt, ob nun aus China, Afrika oder Amerika. „Wir sind keine Insel.“ Wer sich gegen eine weltoffene Wirtschaft und Kultur wende, gefährde ein Geschäftsmodell und auch die Gesellschaft: „Das ist nicht gut fürs Geschäft.“
Wissing war auf Einladung des Dresdner FDP-Bundestagsabgeordneten Torsten Herbst in die Landeshauptstadt gekommen. Dabei äußerte er sich auch zur Zukunft von Regionalflughäfen. Das sei zwar in erster Linie ein Thema der Landesregierungen. Der Luftverkehr werde aber insgesamt an Bedeutung gewinnen. „Unsere Verkehrsprognose rechnet mit einem Plus von 70 Prozent bis zum Jahr 2051.“ Vor allem die Luftfracht werde stark zunehmen. Eine gute Anbindung an den internationalen Luftverkehr sei ein gravierender Standortvorteil.
Es gehe jetzt darum, die Dekarbonisierung des Luftverkehrs vorantreiben, sagte Wissing. „Wir müssen klimaneutrales Fliegen schaffen.“ Die Bundesregierung habe einen internationalen Dialog zu E-Fuels ins Leben gerufen. „Wir brauchen diese Kraftstoffe, mit denen wir in Zukunft klimaneutral fliegen können.“ Man investiere auch in Wasserstofftechnologie. Auch das sei eine wichtige Option.
Gerade für Langstreckenflüge werde man aber synthetische Kraftstoffe benötigen, sagte Wissing. Die könne man nicht ausschließlich in Deutschland herstellen, weil der Bedarf so hoch sei. Allein um die Flotte der Lufthansa DE0008232125 klimaneutral fliegen zu lassen, bräuchte man die gesamte in Deutschland hergestellte regenerative Energie: „Das heißt, dass wir solche Kraftstoffe importieren müssen.“
Im Anschluss besuchte Wissing noch das Netzwerkkompetenzzentrum „Intelligente Autobahn“ in Dresden. Es bildet das Rückgrat der Autobahn-Verkehrssteuerung.
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