1723 gegründetes Traditionslokal „Am letzten Brunnen“ in Bruchsal beschreitet neue regionale Wege
Mit neuer Besitzerin beschreitet das 1723 gegründete Traditionslokal „Am letzten Brunnen“ in Bruchsal neue regionale Wege
„Brusler Spargel“ im spätbarocken Ambiente
Seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1723 wurde im Gasthaus „Am letzten Brunnen“ für Gäste gekocht und wurden Gäste bewirtet. In der über 290-jährigen Gasthausgeschichte mal deftig-derb, mal gutbürgerlich, mal italienisch. Trends kamen und gingen, die wunderschöne spätbarocke Gaststube mit Steinwänden, alten Holzbalken und dem gusseisernen Kaminofen, an dem sich in früheren Zeiten Reisende aufwärmten, könnte ein Lied davon singen. Zur alten Schönheit verhalf dem historischen Lokal seine neue Besitzerin Anneliese Hietel, die seit gut einem Jahr modern interpretierte badische Küche anbietet. Die Rezepte werden gemeinsam mit der Starköchin Harriet Deris kreiert, die dem Lokal auch als Beraterin zur Seite steht.
Ob nun gebratene Blutwurst mit Kartoffelstampf, geschmolzenen Zwiebeln und Apfelmus, eine Art „Brusler Himmel un Äd“ oder der Aprikosen-Riesling-Braten vom Kraichgauer Landschwein oder die Badische Zwiebelsupp: regionaler können Gerichte nicht sein. Wobei sie nicht langweilig bieder daherkommen, sondern immer mit einem Augenzwinkern modern und kreativ interpretiert sind. „Wir wollten eine Heimatküche anbieten und dabei konsequent auf regionale Zutaten achten“, beschreibt die Kraichgauerin Anneliese Hietel ihr Gastronomiekonzept. „Unser Fleisch bekommen wir von regionalen Metzgereien. Beim Gemüse achten wir darauf, mit der Jahreszeit zu gehen, die in Bruchsal ja stark vom Spargel geprägt ist. Zudem kochen wir 100-prozentig laktosefrei, da zunehmend mehr Gäste Milchzucker nicht vertragen.“ Doch nicht nur das. Das Traditionslokal mit 60 Sitzplätzen innen und einem wunderschönen Brunnenhofgarten im Sommer, das sich dem „Slow Food“ verschrieben hat, bietet seinen Gästen zudem eine Vielzahl an vegetarischen und veganen Gerichten, die in der Umgebung einzigartig ist.
Mit der gebürtigen Bruchsalerin Harriet Deris, die es nach weltweiten Gastspielen in der Restaurantleitung und der Event- und Fernsehgastronomie jetzt wieder in die Region verschlagen hat, besitzt der „Brunnen“ eine überaus kreative Köchin, Beraterin und Freundin, deren Gerichte zwar unkompliziert, dennoch vielschichtig und umwerfend sind. Die überschaubare Speisekarte, die regelmäßig wechselt, zeugt davon.
Im Brunnen hört die Regionalität aber nicht beim Essen auf. Die Weinkarte liest sich wie das „Who is Who“ der aufstrebenden Winzer aus der Region: Weingut Bosch aus Kronau, Weingut Danner aus Durbach oder das Weingut Heitlinger aus Tiefenbach sind nur ein paar der bekannten Namen. Auch Pfälzer Gewächse vom Weingut Bergdolt-Reif & Nett aus Duttweiler werden ausgeschenkt. Aber auch Wasser und Säfte kommen aus der Region: Wasser aus Wiesental, die Säfte von heimischen Streuobstwiesen. Ein helles Bier aus dem Original Holzfass rundet das Angebot ab. Besser kann man Regionalität den Gästen nicht schmackhaft machen.
Das Gasthaus „Am letzten Brunnen“ hat an sieben Tagen in der Woche offen. Über Mittag wird ein Mittagstisch angeboten, der momentan zum Renner avanciert: bis zum 29. Mai wird nämlich von jedem Essen aus der Mittagskarte oder jedem Glas Wein vom Weingut Heitlinger ein Euro an die Caritas Bruchsal gespendet. So hat Genuss auch Sinn!
Das Traditionslokal „Am letzten Brunnen“ in Bruchsal wurde 1723 gegründet. Zur alten Schönheit verhalf dem historischen Gasthaus die neue Besitzerin Anneliese Hietel. Nun wird hier seit gut einem Jahr den Gästen modern interpretierte badische Küche angeboten.
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