Berlin (ots)
„Der prozentuale Anteil der Arzneimittel-Ausgaben an den Gesamtkosten der GKV liegt seit Jahren konstant bei rund 17 Prozent, nach Abzug der Handelsstufen beziehungsweise Rabatte und Abgaben bei rund zwölf Prozent“, kommentiert Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) den am vergangenen Freitag erschienenen AMNOG-Report der DAK. „Von einer Kostenexplosion bei den Arzneimittelausgaben kann also keine Rede sein. Auch, dass von einer „ungebremsten Ausgabendynamik“ gesprochen wird, ist nicht zutreffend, solange es zahlreiche Preisregulierungen wie das Preismoratorium, Zwangsabschläge und gerade die AMNOG-Rabatte gibt. Die Regulierungsinstrumente zusammengenommen belasten die Hersteller jährlich mit rund 20 Milliarden Euro. Und damit nicht genug: Die mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz eingeführten AMNOG-Leitplanken und Abschläge auf Kombinationstherapien bleiben hoch problematisch, da sie Forschungsanreize zerstören. Immerhin sollen sie mit dem Medizinforschungsgesetz nun angepasst werden.“
„Grundsätzlich ist die einseitige Fokussierung auf steigende Arzneimittelausgaben mit Blick auf eine Versorgungverbesserung nicht zielführend. Arzneimittel sind eine effiziente und kostengünstige Form der Gesundheitsversorgung. Mit Arzneimitteln kann die Entstehung von Krankheiten vermieden beziehungsweise die Verschlechterung von Krankheitsverläufen aufgehalten werden. Auch können Erkrankungen gänzlich ausheilen. Gesundheitliche und gesellschaftliche Folgekosten lassen sich somit vermeiden, die sich ansonsten auch durch nichtmedikamentöse Behandlungen ergeben würden. So werden gesundheitliche und gesellschaftliche Folgekosten vermieden, die sich ansonsten beispielsweise auch durch nichtmedikamentöse Behandlungen ergeben. Zudem tragen Arzneimittel auch dazu bei, dass eine Teilhabe am Berufs- und Gesellschaftsleben auch in höherem Alter noch möglich bleibt. Die Devise müsste also lauten: Mit Arzneimitteln sparen, als an Arzneimitteln sparen.“
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