• 20. September 2024

Blut und Spiele: Frauen, die Opfer (nicht nur) der Ideologischen Sommerspiele 2024 in Paris

ByJörg

Aug 3, 2024

Wahrscheinlich haben Sie es gehört oder gelesen: Vorgestern hat die Boxerin Angela Carini, genannt “la tigre”, die Tigerin, die im “richtigen” Leben Polizistin in Neapel ist und für Italien in der 66kg-Klasse angetreten ist, ihren Kampf nach nur 46 Sekunden abgebrochen.

In diesen 46 Sekunden hat sie einen Schlag einstecken müssen, der so hart war, dass er ihr den Helm vom Kopf gelöst hat und ihr die Vermutung eines (an-?)gebrochenen Nasenbeins eingebracht hat, und – nachdem sie in ihrer Ecke ihren Helm gerichtet hatte – trotz großer Schmerzen den Kampf fortgesetzt hat und einen weiteren schweren Schlag eingesteckt hat, der sie endgültig davon überzeugt hat, dass sie den Kampf nicht würde gewinnen können und ihn zu ihrer eigenen Sicherheit abbrechen sollte, was sie unter Tränen – die teilweise aus Schmerz, teilweise aus Enttäuschung resultiert haben dürften – getan hat.

Im Guardian vom gestrigen Tag wird Carini nach dem Kampf wie folgt zitiert:

“I got into the ring to fight. I didn’t give up, but one punch hurt too much and so I said enough. I’m going out with my head held high. After the second punch, after years of experience, I felt a strong pain in the nose … I couldn’t finish the fight after the punch to the nose. So it was better to put an end to it”

d.h.

“Ich bin in den Ring gestiegen, um zu kämpfen. Ich habe nicht aufgegeben, aber ein Schlag hat zu sehr wehgetan, und so sagte ich: genug. Ich gehe mit erhobenem Kopf ‘raus. Nach dem zweiten Schlag, nach jahrelanger Erfahrung, spürte ich einen starken Schmerz in der Nase … Ich konnte den Kampf nach dem Schlag auf die Nase nicht beenden. Also war es besser, dem ein Ende zu setzen”.

Carini hat tatsächlich eine lange Karriere im Boxen, in deren Verlauf sie eine ganze Reihe von Titeln und Preisen errungen hat. So wurde sie bereits im Jahr 2014 Europameisterin im Boxen – aus dieser Zeit stammt ihr Beiname “die Tigerin” –, gewann im Jahr darauf Gold bei der Aiba World Youth Boxing Championship in Taiwan, gewann bei der Europameisterschaft 2019 in Spanien die Silbermedaille in der 69 kg-Klasse (sie verlor den Kampf um die Goldmedaille gegen die Russin Darima Sandakova) und gewann die Silbermedaille in der 64kg-Klasse bei der Weltmeisterschaft 2019 in Ulan-Ude. Sie hat also gegen große Boxerinnen gekämpft und teilweise gewonnen, die ihrerseits zu den jeweiligen Zeitpunkten auf dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit waren.

Wie kommt es dann, dass Carini nach eigener Aussagen niemals in ihrer langen Karriere so harte Schläge abbekommen hat wie in den 46 Sekunden, die der gestrige Kampf währte? Carinis Gegner im gestrigen Kampf war Imane Khelif, ein “Intersex”-Athlet – kein Trans-Athlet, wie man sich von offizieller Seite beeilt hat, zu erklären. Man könne nicht sagen, so Mark Adams, Sprecher des Internationalen Olympischen Kommittees (IOC), dass hier ein Mann gegen eine Frau gekämpft habe. Vielmehr sei Khelif als Frau geboren, als Frau aufgewachsen, habe eine sportliche Karriere als Frau und werde im Pass als Frau identifziert.

Aber wenn das alles zutrifft, warum gibt es dann überhaupt Zweifel am Status von Khelif als Frau? Und die gibt es.

Im Jahr 2023 hat die International Boxing Association (IBA; Internationale Boxer-Vereinigung) Khelif von der Teilnahme an den Weltmeisterschaften im Boxen in New Delhi ausgeschlossen: Khelif wurde disqualifiziert, weil “sie” die Voraussetzungen für eine Teilnahme an den Kämpfen im Frauenboxen nicht erfüllt hat. Die Internationale Boxer-Vereinigung hat dazu ein Statement abgegeben und erklärt, dass ein anerkannter Test – der kein Test auf Testosteronwerte gewesen sei – ergeben habe, dass Khelif “Wettbewerbsvorteile” gegenüber den anderen Boxerinnen habe. Der Test selbst sei vertraulich, hieß es, weshalb sich die Öffentlichkeit damals kein eigenes Urteil zur Disqualifizierung von Khelif bilden konnte. Allerdings hatte der IBA-President Umar Kremlev gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS erklärt, dass Khelif XY-Chromosomen habe, also genetisch ein Mann sei.

Das Internationale Olympische Kommittee erkennt die IBA allerdings nicht an, und prompt hat es in einem eigenen statement zur Zulassung von Khelif zum Wettbewerb im Frauen-Boxen im Rahmen der Olympischen Spiele in Paris – unter Auslassung der Namen der Athleten, um die es hier ging, nämlich Khelif und Lin Yu-ting auf Taiwan, behauptet, dass:

“… two athletes have been competing in international boxing competitions for many years in the women’s category, including the Olympic Games Tokyo 2020, International Boxing Association (IBA) World Championships and IBA-sanctioned tournaments. These two athletes were the victims of a sudden and arbitrary decision by the IBA. Towards the end of the IBA World Championships in 2023, they were suddenly disqualified without any due process”,

d.h.

“… zwei Athletinnen […] seit vielen Jahren in der Frauenkategorie bei internationalen Boxwettbewerben an[treten], darunter bei den Olympischen Spielen Tokio 2020, Weltmeisterschaften der International Boxing Association (IBA) und von der IBA genehmigte Turniere. Diese beiden Athleten waren Opfer einer plötzlichen und willkürlichen Entscheidung der IBA. Gegen Ende der IBA-Weltmeisterschaft im Jahr 2023 wurden sie plötzlich ohne Gerichtsverfahren disqualifiziert”.

Wie gesagt war die Entscheidung des IBA nicht “willkürlich”, sondern erfolgte auf Grundlage eines Testes, der aller Wahrscheinlichkeit nach ein Test war, der das genetische Geschlecht einer Person identifiziert. Wenn das stimmt, dann ist Khelif genetisch ein Mann, so dass man – anders als Adams behauptet – eben doch sagen kann, dass im Kampf von Carini gegen Khelif eine Frau gegen einen Mann gekämpft hat. Und es würde erklären, warum Carini niemals in ihrer Karriere Schläge von solcher Härte einstecken musste wie sie sie vorgestern einstecken musste.

Jedenfalls legte Khelif Berufung gegen die Entscheiung des IBA im Jahr 2023 ein, zog sie dann aber zurück, womit die Entscheidung der IBA rechtsverbindlich wurde. Warum? Wenn Khelif so eindeutig eine Frau wäre, wie Mark Adams in der Pressekonferenz, aus der er oben zitiert wurde, behauptet hat, dann hätte Khelif nicht fürchten müssen, dass die Berufung keinen Erfolg haben würde, und die IBA hätte Khelif gar nicht erst aufgrund der erzielten Testwerte disqualifizieren müssen.

Nach dem Kampf (aber auch im Vorfeld des Kampfes) von Carini gegen Khelif wurden viele Stimmen laut, die die Zulassung von Khelif zu den Wettbewerben im Frauenboxen bei den Olympischen Spielen kritisierten, darunter Elon Musk, aber vor allem eine Reihe von italienischen Politikern, darunter der Sport-Minister Italiens Andrea Abodi, der stellvertretende Ministerpräsident Matteo Salvini und Ministerpräsidentin Georgia Meloni, die nach dem Kampf festhielt:

“I think that athletes who have male genetic characteristics should not be admitted to women’s competitions … from my point of view it was not an even contest”,

d.h.

“Ich denke, dass Athleten mit männlichen genetischen Merkmalen nicht für Frauenwettbewerbe zugelassen werden sollten … Aus meiner Sicht war es kein gerechter Wettbewerb”.

Auch Reem Alsalem, UN-Sonderberichterstatterin über Gewalt gegen Frauen und Mädchen, äußerte sich in einem Tweet (d.h. einem Post in X) über das Geschehene besorgt: “Angela Carini folgte ihren Instinkten und setzte ihre körperliche Sicherheit an erste Stelle, aber sie und andere weibliche Sportler hätten dieser körperlichen und psychischen Gewalt aufgrund ihres Geschlechts nicht ausgesetzt werden dürfen”.

Trans-Athleten im Frauensport haben bereits ihre Opfer unter Frauen gefordert, so z.B. im Fall von Jayden Alexander, was inzwischen dazu geführt hat, dass sich viele Athletinnen aus Wettbewerben zurückzuziehen, für die Trans-Athleten zugelassen sind bzw. für die sich Trans-Athleten angemeldet haben – übrigens ohne entsprechende Stellungnahmen von Feministinnen, die sich mehr um Gleichstellung mit Bezug auf Pöstchen und Geldzuwendungen durch den Steuerzahler als Gerechtigkeit und Fairness für und das Wohlbefinden von Frauen zu scheren scheinen. Und wie der gestrige “Kampf” von Carini gegen Khalef gezeigt hat, fordern nun auch Intersex-Personen bzw. genetische Männer ihre Opfer im Frauensport.

Quelle: The Publica

Mit Bezug auf die Zulassung von Intersex-Athleten bzw. genetischen Männern zu Frauenwettbewerben im Rahmen der Olympischen Spiele in Paris scheint es jedoch, als würden hier noch andere Aspekte als “nur” ideologische mit Bezug auf Geschlechtsidentität eine Rolle spielen, so z.B. solche insitutioneller Konkurrenz, wie in diesem Fall: die Nicht-Akzeptanz der IBA durch das Internationale Olympische Kommittee.

Und personelle Verflechtungen scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen: So ist der oben zitierte Sprecher des Internationalen Olympischen Kommittees Mark Adams, der davor gewarnt hat, eine “witch hunt”, d.h. eine Hexenjagd, gegen Athleten wie Imane Khelif und Lin Yu-ting, die in der Vergangenheit an “Gender-Eligibility-Tests”, also Tests zur Zulassung zu sportlichen Frauen-Wettbewerben, gescheitert sind, zu starten, ein Kumpel aus Schulzeiten und Trauzeuge des neulich gekürten Prime Minister des Vereinigten Köngreiches, Keir Starmer von der Labour-Partei.

Und im Wahl-Manifest der Labour-Partei war von Plänen zu lesen,

“… [to] modernise, simplify, and reform the intrusive and outdated gender recognition law to a new process”,

d.h.

“… das zudringliche und veraltete Geschlechteranerkennungsgesetz zu einem neuen Prozess [der Geschlechtsanerkennung] zu modernisieren, zu vereinfachen und zu reformieren”.

Im Spectator hat Debbie Hayton am 24. Juni 2024 berichtet:

“This morning we learned some of the details. According to reports, Labour will remove any need for someone to ‘live in their preferred gender’, halve the number of medical reports so that the word of only one doctor is needed, and abolish the panel that checks that applications are legally compliant. If Labour gets its way, someone will be able to change their legal sex without making any changes whatsoever to the way they live their lives, and with the support of just one doctor. With no prospect of a second opinion or legal scrutiny, that could be a nice little earner for psychiatrists happy to write what the patient wants them to write. Make no mistake, this is self-ID in all but name. Actually, it might be even worse. Under Starmer’s watch, the concept of gender transition would be optional. James would not need to become Jenny in order to apply for a Gender Recognition Certificate. A certificate that would allow him to change all his legal documents, including his birth certificate, to show that his sex is the same as a woman”.

D.h.

“Heute morgen haben wir einige Details erfahren. Berichten zufolge wird die Labour-Partei jeglichen Bedarf an ‘Leben in ihrem bevorzugten Geschlecht’ beseitigen, die Anzahl der medizinischen Berichte halbieren, so dass nur das Wort eines einzigen Arztes benötigt wird, und das Gremium abzuschaffen, das prüft, ob die Anträge rechtskonform sind. Wenn es nach der Labour-Partei geht, kann jemand sein juristisch anerkanntes Geschlecht verändern, ohne in irgendeiner Weise die Art Weise zu verändern, wie er lebt, und mit der Unterstützung eines einzigen Arztes. Ohne die Notwendigkeit der Einholung einer zweiten Meinung oder rechtlicher Prüfung könnte das eine nette kleine Verdienstquelle für Psychiater sein, die gerne schreiben, was der Patient sie schreiben lassen möchte. Täuschen Sie sich nicht! Dies ist Selbstidentifikation in allem außer dem Namen nach. Es könnte tatsächlich noch schlimmer sein. Unter Starmers Führung wäre das Konzept des Geschlechterübergangs optional. James müsste nicht Jenny werden, um ein Gender Recognition Certificate [Geschlechtsanerkennungs-Zertifikat] zu beantragen. Ein Zertifikat, das es ihm ermöglichen würde, dass alle seine Rechtsdokumente, inklusive seiner Geburtsurkunde, sein Geschlecht als dasselbe wie das einer Frau auszuweisen”.

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Es passt zu dieser Haltung der Labour-Partei in Sachen Geschlechtswahl, wenn Starmers alter Kumpel, Mark Adams, die Zulassung von Khelif (und per Implikation: von Lin Yu-ting) nicht anhand klarer Kriterien zu begründen weiß, wie man bei USA Today nachlesen kann:

“IOC spokesman Mark Adams indicated Tuesday no personal information about the boxers’ medical histories would be disclosed. “They’ve been competing in boxing for a very long time,” Adams told reporters. “They’ve achieved all the eligibility requirements in terms of sex and age. We’re following the rules in place in Tokyo”,

d.h.

“Der IOC-Sprecher Mark Adams gab am Dienstag an, dass keine persönlichen Informationen über die medizinischen Geschichten der Boxer veröffentlicht werden. ‘Sie konkurrieren seit sehr langer Zeit im Boxen’, sagte Adams gegenüber Reportern. ‘Sie haben alle Voraussetzungen in Bezug auf Geschlecht und Alter erfüllt. Wir befolgen die Regeln, die in Tokio [d.h. bei den Olympischen Spielen im Jahr 2020 in Tokio] gegolten haben”.

Und:

“‘I would just say that everyone competing in the women’s category is complying with the competition eligibility rules’, he said. ‘They are women in their passports and it is stated that is the case”,

d.h.

“Ich sage nur, dass jeder, der in der Frauenkategorie antritt, die Regeln für die Teilnahmeberechtigung erfüllt”, sagte er. “Sie sind Frauen in ihren Pässen, und es wird gesagt, dass das der Fall sei’.

Die physische Integrität von Frauen in sportlichen Wettkämpfen und besonders in Wettkämpfen in Kontaktsportarten scheint also der Ideologie von der uneingeschränkten geschlechtlichen Selbstbestimmung zum Opfer dargebracht zu werden.

Über die Antwort auf die Frage, warum Feministen, die wegen jeden Schubsens die Klage von der “häuslichen Gewalt” anstimmen, hierzu nichts zu sagen haben, kann man nur spekulieren. Vielleicht wagen sie einfach nicht, bestimmte Interessengruppen, die ihnen ideologisch zumindest mit Bezug auf das Feindbild nahestehen, vor den Kopf zu stoßen. Vielleicht rationalisieren sie sich diesen Angriff auf Leib und teilweise Leben von Sportlerinnen dadurch, dass sie meinen, dass die öffentliche Aufmerksamkeit für Frauensport erhöht würde, wenn die Spannung dahingehend steigt, wie viele Frauen durch Trans- oder Intersex-Athleten verletzt werden oder zum Rückzug aus ihren jeweiligen Wettbewerben bewegt werden. Sind es nicht Feministen, die fest davon überzeugt sind, dass “das Patriarchat” keine Schwierigkeiten damit, wenn nicht gar Freude daran habe, Frauen verletzt zu sehen?! Wer hätte gedacht, dass sich so gesehen Feministen im Verbund mit “dem Partiarchat” zeigen würden, dass sie “Blut und Spiele” sehr weitgehend widerspruchslos hinnehmen?!

Derweil gehen die “Blut und Spiele” weiter, auch unter Beihilfe der Sportlerinnen, die bereit sind, gegen Trans- oder Intersex-Athleten anzutreten. Angela Carini hat auch nach dem “Kampf” gegen Khelif von vorgestern darauf bestanden, sich nicht für berechtigt zu erklären, ein Urteil über die Zulassung von Khelif zu sprechen, und ist gestern noch einen Schritt weiter gegangen:

“Discussing her decision to refuse to shake hands with Khelif after the premature ending to their fight, Carini added: ‘It wasn’t something I intended to do. Actually, I want to apologise to her and everyone else. I was angry because my Olympics had gone up in smoke’”,

d.h.

“Mit Bezug auf ihre Entscheidung, sich zu weigern, Khelif nach dem vorzeitigen Ende ihres Kampfes die Hand zu geben, fügte Carini hinzu: ‘Es war nicht meine Absicht. Tatsächlich möchte mich bei ihr und allen anderen entschuldigen. Ich war wütend, weil sich meine Olympiade in Luft aufgelöst hat’”.

Die Ungarin Luca Anna Hamori ist die nächste Frau, die gegen Khelif antreten muss, und zwar am heutigen Samstag. Sie hat sich – zum Missfallen ihrer Fans auf Instagram, die darazufhin ihrerseits von Hamori angegangen wurden – wie folgt geäußert:

“I’m not scared. I don’t care about the press story and social media. If she or he is a man, it will be a bigger victory for me if I win”,

d.h.

“‘Ich habe keine Angst. Die Presse und die sozialen Medien sind mir egal. Wenn sie oder er ein Mann ist, wird es für mich ein [um so] größerer Sieg sein, wenn ich gewinne”.

Der Druck, dem sich diese Frauen gegenüber sehen, muss sehr groß sein. Hoffen wir, dass Hamori gesund aus dem wie lange auch immer währenden Kampf gegen Khelif hervorgehen wird. Aber so oder so haben Frauen immer weniger Chancen, sich im Frauensport – allen voran in Kontaktsportarten – zu behaupten, wenn sich nicht möglichst schnell Solidarität miteinander üben und sich möglichst geschlossen weigern, gegen Trans- oder Intersex-Athleten anzutreten.

Was würde denn gegen die Einrichtung eigener Wettbewerbe für Trans- oder Intersex-Athleten sprechen? Auch behinderte Sportler haben nach wie vor ihre eigenen Wettbewerbe – trotz aller Rede von Inklusion und Andersbefähigung statt Behinderung. Was wäre so schlimm daran, die Andersbefähigung von Trans- oder Intersex-Athleten im Vergleich zu Frauen zu akzeptieren und Konsequenzen daraus zu ziehen? Das wäre ebenso wenig ein Angriff auf diese Menschen als Menschen wie es ein Angriff ist, wenn behinderte Sportler aufgrund ihrer Andersbefähigung im Vergleich zu nicht-behinderten Sportlern nicht in Wettbewerben gegen Letzere antreten.

Offensichtlich geht es in Sachen Trans- oder Intersex-Athleten eben nicht, jedenfalls nicht vorrangig im Sport, sondern um die Durchsetzung einer neuen Normalität, die nur normal für diejenigen ist, die mit Realität auf dem Kriegsfuß stehen und andere Menschen dazu zwingen wollen, ebenfalls zu versuchen, gegen die Realität anzuleben – zu welchen Kosten auch immer.

Brot und Spiel war früher; Blut und Spiel ist heute.


Quellen (in der Reihenfolge, in der Informationen aus ihnen berichtet werden):

https://www.calcioweb.eu/2024/08/chi-e-angela-carini-tiger-polizia-match-contro-atleta-trans/10681812/

https://x.com/malicknuhhu12/status/1819402566377025820

https://www.theguardian.com/sport/article/2024/aug/01/angela-carini-abandons-fight-after-46-seconds-against-imane-khelif

https://www.iba.sport/news/statement-made-by-the-international-boxing-association-regarding-athletes-disqualifications-in-world-boxing-championships-2023/

https://olympics.com/ioc/news/joint-paris-2024-boxing-unit-ioc-statement

https://www.dailymail.co.uk/video/sport/video-3048969/Martial-arts-fighter-speaks-competing-against-trans-woman.html

https://www.dailymail.co.uk/video/sport/video-3048969/Martial-arts-fighter-speaks-competing-against-trans-woman.html

https://www.dailymail.co.uk/sport/mma/article-12688629/Transgender-marital-arts-competitions-fair-safe-medals-jiu-jitsu.html

https://nypost.com/2023/10/31/news/naga-martial-arts-org-changes-rules-on-trans-fighters/

https://www.telegraph.co.uk/news/2024/08/02/mark-adams-official-ioc-olympics-boxing-row-starmer-friend/

https://www.spectator.co.uk/article/labour-is-calling-for-self-id-in-all-but-name/

https://eu.usatoday.com/story/sports/olympics/2024/08/01/olympic-gender-testing-boxers/74615354007/

https://www.forbes.com/sites/antoniopequenoiv/2024/08/01/what-to-know-about-olympics-gender-debate-after-italys-angela-carini-withdraws-from-womens-boxing-match/

https://www.sportbible.com/boxing/boxing-news/olympic-games-boxing-imane-khelif-anna-luca-hamori-876512-20240802

https://i.giphy.com/media/v1.Y2lkPTc5MGI3NjExZHoxbTQ5eXI1czBnYjVsZXV1cTB4bm0wdjV2aWhmZjFnc2Jxb2pvaSZlcD12MV9pbnRlcm5hbF9naWZfYnlfaWQmY3Q9Zw/p5l6JZjdXsH7O/giphy.gif”

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Author: Dr. habil. Heike Diefenbach

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