„Im Augenblick bin ich eher skeptisch. Auch die Sprache fängt an, verrückt zu werden.“
BJÖRN ENGHOLM ÄUSSERT SICH IM DIGITALEN FRÜHSCHOPPEN ÜBER OLAF SCHOLZ, GERHARD SCHRÖDER UND ETHIK IN DER POLITIK
In der aktuellen Ausgabe des Podcast-Formates „Der Digitale Frühschoppen“ äußerte sich der ehemalige Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holsteins, Björn Engholm (82) zu diversen Themen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
„Tut einem Sozialdemokraten auf weh!“ Björn Engholm verwundert über das Verhalten von Gerhard Schröder
Angesprochen darauf, ob Gerhard Schröder denn nur noch Geschäftsmann ist, entgegnet Björn Engholm:
„Das wage ich nicht zu beurteilen. Ich kann immer nur sagen, aus meiner Kenntnis Gerhard Schröder hat in seinem Leben eigentlich immer nur einen gekannt, und der hieß Gerhard Schröder. Und das zieht bis heute durch. Das ist es ist natürlich eine unglaubliche politische Potenz, die er auch besessen hat. Kann man nicht leugnen. Machtdrall unglaublicher Größenordnung, auch ein hohes Maß an Eitelkeit in der öffentlichen Darstellung. Und ich habe immer gedacht, das braucht er zum Überleben. Und deswegen würde er seine Ämter niederlegen mit den russischen Unternehmen, um sein Status, sein Ansehen zu behalten. Und dass er das nicht tut, das verwundert mich zutiefst. Er steht in einer Ecke.“
„Scholz kann mehr, als die Leute glauben!“ Der Ex SPD-Chef attestiert Bundeskanzler Olaf Scholz ein gutes Krisenmanagement
Über den Bundeskanzler Olaf Scholz und sein Handeln weiß Björn Engholm nur positives zu berichten:
ZITAT: Ja, aber ich habe zu denen gehört auch ein paar Freunde wie Gisela Birk, die Ministerin bei mir war, wir haben immer gewusst, der Scholz kann mehr, als die Leute glauben. Also Scholz ist jemand, der mit sehr großer Zurückhaltung, mit sehr reduzierter Sprache, aber mit einem unglaublich klaren Blick in die Zukunft regiert. Und ich habe den nie unterschätzt. Und dass er in diesen Zeiten sehr sorgfältig abwägt, was man tun kann und was nicht, heißt ja, dass er abwägt, ob wir im Zweifelsfall bereit sind, in einen Krieg einzusteigen. Und nachdem, was wir vorhin unterbrochen haben, was unsere Väter erlebt haben, was unsere Familien erlebt haben, das wollen wir unseren Kindern nicht wieder zumuten.“
In dem einstündigen Interview spricht Engholm auch noch über gesellschaftliches Engagement und eigene Wertvorstellungen:
ZITAT: „Also aus heutiger Sicht würde ich immer wieder Politik machen wollen, weil die Gesellschaft lebt davon, dass Leute sich engagieren. Das muss nicht nur direkt in der Politik sein, das kann in jedwedem Verein, Verband, in den Umfeld, Vorfeld, parlamentarischen, vor parlamentarischen Institutionen sein. Aber das würde ich tun. Was ich nicht noch mal tun würde, wäre SPD-Vorsitzender zu werden, weil ich einfach begriffen habe, dass ich mein Leben lang Parlamentarier gewesen bin. Das hat mir Spaß gemacht. Ich kann mit Parteien, Bürokratien. Ich kann mit den Zirkeln, die das Leben in einer Partei bestimmen, nicht umgehen. Das war nicht meine Welt. Ich bin anders erzogen, anders groß geworden. Sonst würde ich alles noch mal antreten.“
Sperrfrist Sonntag, 8. Mai 2022, 18:01 Uhr
Veröffentlichung honorarfrei, Belege erbeten an [email protected]
Die Nordfriesen Thomas Krause (1972) und Andreas Rackow (1970) haben sich 1982 auf einem Kindergeburtstag in Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog (liegt kurz vor Sylt) kennengelernt. Sie blieben trotz unterschiedlicher Lebensentwürfe Freunde. Beide sind glücklich verheiratet (nein, nicht miteinander). Thomas lebt als Papa, Privatier und Podcaster in Solingen. Andreas lebt als Radioreporter, Camper und Hobby-Aufklärer in Lübeck. Beide sind Genussmenschen und haben 1986 ihren ersten Podcast (Station05/ war damals eher eine Radiosimulation) in Horsbüll aufgenommen. Die Kassette wurde an Schulfreunde (vor allem weiblich mit Potenzial) verteilt. Die Erfolge waren überschaubar. Feedback einer damals 15jährigen: „Die Lieder sind ganz cool, aber das Gerede nervt etwas.“ Später versuchten die beiden ihre Kassetten über ein Fernseh- und Plattengeschäft in Niebüll zu vermarkten. Leider waren Gema- und andere Lizenzrechte ungeklärt. Außerdem war Social Media noch nicht erfunden. 1988 hat Andreas als Lokalreporter beim Nordfriesland Tageblatt angefangen, Thomas war ab 1992 Redakteur bei „Der Wochenschau“ in Niebüll.
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