(Mynewsdesk) In der vergangenen Woche veröffentlichte der Zoo Duisburg seine Bilanzzahlen aus dem Jahr 2013 mit einem Millionenverlust und den zugehörigen Wirtschaftsprüferbericht.
Dementsprechend war die Gesamtbesucherzahl mit 957.847 Besuchern (im Vorjahr 2012 waren es 1.026.930 Besucher) nochmals rückläufig. Das Ziel von 600.000 Tagesbesuchern wurde mit 523.556 Besuchern nicht erreicht. Ein Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr konnte dadurch vermieden werden, dass zu Jahresbeginn eine Preisanpassung vorgenommen wurde, mit der jedoch das geplante Umsatzziel in Höhe von rund 6 Millionen Euro nicht erreicht werden konnte. Es ergab sich lediglich ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 96 T€ auf 5.210 T€. Das auf den ersten Blick moderate negative Jahresergebnis von 23.000 Euro kam nur dadurch zustande, dass ein Zuschuss der Stadt Duisburg zum Ausgleich des Bilanzverlusts genutzt wurde. Mit Beschluss des Rates der Stadt Duisburg vom 17. Februar 2014 wurde der Zuschuss der Stadt Duisburg um 489.000 auf 2,618 Millionen Euro erhöht.
„Besondere Risiken aus der weiteren Entwicklung des Zoos sind eng verknüpft mit der weiteren Entwicklung der städtischen Finanzlage. Der Zoo Duisburg ist mehr denn je von dem Zuschuss der Stadt Duisburg als Hauptaktionärin abhängig“, heißt es in dem Wirtschaftsprüferbericht. Aufgrund der aktuellen städtischen Haushaltslage sei ein ähnlich hoher Zuschuss für die Folgejahre mit jeweils über 2 Millionen Euro Höhe jedoch fraglich. Da die Stadt Duisburg die sogenannten freiwilligen Leistungen einer Überprüfung unterzogen hat, wurden Zuschusskürzungen für die Folgejahre von jeweils 100.000 Euro bereits beschlossen. „Es besteht somit ein Risiko für das Fortbestehen des Zoos, sollte die Stadt Duisburg ihr Engagement nicht fortsetzen“, schreiben die Bilanzprüfer.
Der Vertrag mit dem bisherigen Großsponsor RWE wurde zwar verlängert, wird aber in weitaus geringerem Maße in Höhe von insgesamt 500 T€, verteilt auf drei Jahre, statt vormals insgesamt 5 Millionen Euro fortgeführt. Statt des bisherigen Delfinariums wird von RWE nun die Zooschule bezuschusst; wohl auch aufgrund der massiven Kritik von Delfinschützern.
Das Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) kritisiert die finanzielle Lage des Zoo Duisburg als „katastrophal“ und bemängelt, dass nicht nur die Besucher des Zoos zur Kasse gebeten würden, sondern alle Steuerzahler der Stadt Duisburg.
Der ehrenamtliche WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller und hauptberufliche Steuerberater: „Die Bruttogehaltsbezüge für Zoo-Chef Achim Winkler beliefen sich laut Bilanz im Jahr 2013 auf 150.598 Euro. Seit 1.6.2013 leistet sich der Zoo trotz der katastrophalen Finanzlage einen weiteren Vorstand mit Detlef Hamacher mit Jahresbezügen von rund 100.000 Euro. Frühere Mitglieder des Vorstands bzw. ihre Hinterbliebenen bezogen im Geschäftsjahr 2013 Pensionen in Höhe von insgesamt 226.867 Euro. Der Betrag der für frühere Mitglieder des Vorstands bzw. ihre Hinterbliebenen gebildeten Pensionsrückstellungen belief sich zum Jahresende auf 2.675.940,00 Euro. Der Zoo Duisburg mit seinem defizitären Delfinarium ist ein Fass ohne Boden und sollte auch aufgrund der Konkurrenzsituation weitaus modernerer Zoos geschlossen werden und die Tiere, soweit sie nicht ausgewildert werden können, einer verhaltensgerechten Haltung zugeführt werden.“
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