Vortrag des Architekten Wolfgang Frey in Bregenz und ausführliche Vorstellung des Modellprojekts Seniorenwohnanlage Schwanenhof in Eichstetten bei Freiburg.
Freiburg, 11. September 2015 – Unsere Gesellschaft verändert sich. Insbesondere wächst die Zahl älterer Mitbürger und damit ändern sich auch die Anforderungen an Pflege und Betreuung. Das Architekturbüro Frey Architekten aus Freiburg beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit der Frage, wie eine soziale Architektur hier unterstützen und neue Formen des Zusammenlebens von Jung und Alt fördern kann, sowohl in eigenen Projekten als auch in Form von Vorträgen und Beratung für Kommunen, Planer und Projektträger. So referiert Architekt Wolfgang Frey am 01.10.2015 in Bregenz auf Einladung der Connexia, Gesellschaft für Gesundheit und Pflege, zum Thema „Living Communites – Lebenswerter Wohnraum für Jung und Alt“. Und ein neuer Fachbeitrag im Architektur-Blog von Frey Architekten stellt die Planung der Seniorenwohnanlage Schwanenhof in Eichstetten und die Entwicklung des Wohnprojektes in den vergangenen fast 20 Jahren ausführlich vor.
Nach Prognosen des Statistischen Bundesamtes wird im Jahr 2060 jeder dritte Deutsche älter als 65 sein. Insbesondere wächst auch die Zahl der sogenannten Hochbetagten kontinuierlich, also der Personen, die 80 Jahre und älter sind. Ältere Menschen möchten möglichst lange eine hohe Lebensqualität genießen und auch Menschen mit Behinderungen wollen möglichst viel am aktiven Leben der Gesellschaft teilnehmen. „Um diesen Wünschen gerecht zu werden, bedarf es neuer Wege in Pflege und Betreuung, ebenso wie in Planung und Architektur, welche ja die Lebensräume für unsere Gesellschaft schaffen und damit maßgeblich auf das gesellschaftliche Leben Einfluss nehmen können“, erklärt Architekt Wolfang Frey den Ansatz und die Notwendigkeit zu einer sozialen Architektur.
Der Architekt aus Freiburg im Breisgau beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit diesem wichtigen Thema und hat sich national wie international einen Namen als Referent, Buchautor und Experte erarbeitet. Mit seinem Team vom Architekturbüro Frey Architekten realisierte er zudem zahlreiche Projekte, die dem Ansatz einer sozialen und nachhaltigen Architektur folgen. So arbeiten Frey Architekten aktuell am Projekt “ Heidelberg Village – Living Community „, bei dem in der Bahnstadt Heidelberg ein ganz neues Stadtquartier in zentraler Lage nach sozialen und nachhaltigen Gesichtspunkten entsteht.
Ein weiteres Beispiel für soziale Architektur, das wesentlich zur Entwicklung neuer Ideen beigetragen hat, ist die Seniorenwohnanlage Schwanenhof in Eichstetten im Breisgau. Bereits Mitte der 1990er Jahre suchten hier Politik, Planung und Pflege gemeinsam nach neuen Wegen, um die Versorgung älterer Menschen im ländlichen Raum zu gewährleisten und gleichzeitig integrativ ein Zusammenleben von Jung und Alt zu fördern.
Kein ganz einfaches Unterfangen, wie sich herausstellte. Denn aufgrund der geringen Gemeindegröße fiel die Errichtung einer Wohn- und Pflegeeinrichtung durch einen professionellen Investor und Betreiber als Lösungsansatz aus. In Eichstetten stellte man sich jedoch den Herausforderungen und beschritt schließlich einen ganz anderen Weg, indem sich Gemeinde und Bürgerschaft auf die ursprüngliche Idee der lokalen Sozialgemeinschaft zurückbesann. Eine Bürgergemeinschaft wurde gegründet, die sich frühzeitig in die Planung miteinbrachte und bis heute wesentliche Aufgaben für das Zusammenleben von Jung und Alt übernimmt, die Betreuung älterer Menschen wurde neu gedacht, durch eine vorbildliche Zusammenarbeit von teils ehrenamtlicher alltäglicher Pflege durch die Bürgergemeinschaft und professioneller medizinischer Pflege durch den örtlichen Pflegedienst und nicht zuletzt hatten Politik und Planung – in Person von Wolfgang Frey als beauftragtem Architekten – den Mut, eine neue Form der Finanzierung von sozialer Architektur in Angriff zu nehmen.
„Kein ganz einfacher Weg und bei der Realisierung des Projektes Schwanenhof mussten etliche Hürden überwunden werden“, zieht Architekt Wolfgang Frey Bilanz. „Aber ein Projekt mit Modellcharakter, das heute sicherlich als großer Erfolg bewertet werden kann.“ Nach mehr als anderthalb Jahrzehnten Betrieb stelle sich der Schwanenhof als echte Alternative zu anderen Ansätzen für Wohnen im Alter dar. Dies belegen nicht zuletzt ausführliche Interviews mit Bewohnern und Mitarbeitern anlässlich der Publikation des Buches „Die neue Architektur der Pflege“. Inzwischen wurde die Seniorenwohnanlage auch um eine Pflegewohngruppe für äußerst pflegebedürftige Menschen und Demenzkranke erweitert.
Ausführlichere Informationen zum Projekt Seniorenwohnanlage Schwanenhof:
Weitere Informationen zum Vortrag „Living Communites – Lebenswerter Wohnraum für Jung und Alt“ in Bregenz:
www.freyarchitekten.com/pr/vortrag-wolfgang-frey-in-bregenz
Über Frey Architekten, Büro für nachhaltige Architektur
Das Architekturbüro Frey Architekten mit Sitz in Freiburg im Breisgau hat sich dem nachhaltigen Planen und Bauen verpflichtet. Es realisiert Projekte unterschiedlicher Größe vom Einfamilienhaus über Industrie- und Gewerbegebäude bis hin zu ganzen Siedlungen und Stadtquartieren. Hierbei sind Frey Architekten sowohl als Architekturbüro tätig als auch als Projektentwickler, Bauträger, Generalvermieter und Investor.
Das Team von Frey Architekten geht gerne neue Wege und hat sich mit ökologisch wegweisender Architektur ebenso einen Namen gemacht wie mit integrativen Wohnprojekten. Das Architekturbüro wurde 1959 von Friedrich Frey gegründet und realisierte bereits 1972 in eigenen Modellprojekten erste Solaranlagen. Heute wird es in zweiter Generation von Inhaber Wolfgang Frey geführt und ist national wie international tätig.
Das Fünf-Finger-Prinzip der Nachhaltigen Architektur
Ökologie, Ökonomie, Gesellschaft, Gestaltungswille und Anreiz: Das sind für den Architekten Wolfgang Frey die fünf Prinzipien der Nachhaltigkeit. Mit seinem Fünf-Finger-Prinzip macht er deutlich, dass eine isolierte Betrachtung von Einzelaspekten nicht ausreicht und vielmehr ein ganzheitlicher Planungsansatz notwendig ist, um ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig zu bauen.
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