• 28. Dezember 2024

Antisemitismus: EU-Agentur missbraucht Juden für eigene Zwecke

ByJörg

Juli 11, 2024

Falls Sie noch nie etwas von der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA – European Union Agency for Fundamental Rights) gehört haben, die Agentur ist das EU-Pendant zur deutschen Antidiskriminierungsstelle, eine Organisation, deren Aufgabe es ist, so viel Aufmerksamkeit wie nur möglich für “Diskriminierung” zu schaffen, um die eigene Existenz zu legitimieren. An der Spitze der FRA steht mit Sirpa Rautio ein Menschenrechtsveteran aus Finnland. Rautio ist von Hause aus Anwalt, was sonst, und war als “Anwalt für Menschenrechte” bei Weltbank, UN, EU usw. in unterschiedlichen Positionen tätig. Sie ist jemand, der eine Karriere aus Menschenrechten gemacht hat und aus diesem Grund die administrativen Echozimmer, in denen diese Leute vor der Realität geschützt werden, nie verlassen zu haben scheint.

Rautio hat am heutigen Tag die Ergebnisse einer “Studie” zum Thema “Antisemitismus vorgestellt, und natürlich haben es diese Ergebnisse in die ARD-Tagesschau geschafft, denn die ARD-tagesschau hat nicht erst seit gestern die Funktion eines EU-Sprachrohrs inne. Und dass dem so ist, sieht man bereits daran, dass die Pressemeldung von FRA einfach durchgereicht und mit keinerlei eigener Recherche oder Leistung ergänzt wird. Da eigene Recherche und Eigenleistung unverzichtbare Bestandteile von Journalismus darstellen, kann die ARD-Tagesschau kein journalistisches Outlet, muss vielmehr eine Art PR-Agentur, die von wem auch immer zur Verbreitung der eigenen Bedürfnisse gemietet werden kann, sein.

Wir haben das, was die FRA über die ARD-tagesschau in die Welt verbreiten will, dem unterzogen, was die Leute bei der ARD, obschon sie Gebührenzahlern auf der Tasche liegen, sich zu tun weigern. Wir haben, das, was gemeldet wird, mit dem, was die Studie an Ergebnissen zu Tage befördert hat, verglichen.

Ergebnis: So gut wie nichts, von dem, was in der ARD-Tagesschau aus der Pressemeldung der FRA durchgereich wird, ist richtig. Alles ist mehr oder weniger falsch …


Angesichts der Anschläge auf die Gesundheit, die in Vorbereitung sind… sicher sinnvoll:
Beim Kopp-Verlag bestellen.

Wenn Sie die Studie mit dem Titel “Jewish People’s Experiences and Perceptions of Antisemitism” nachlesen wollen: Sie finden sie hier.

Bereits der Titel zeigt, dass es nicht um Wissenschaft geht, denn ginge es um Wissenschaft, die erste Aufgabe bestünde darin herauszufinden, ob Juden überhaupt Erfahrungen mit und die Wahrnehmung von Antisemitismus haben. Indes, dass sie das haben, ist offenkundig die Prämisse der Studie, in deren Verlauf dann wenig verwunderlich das gefunden wird, was vorausgesetzt wurde.

Eigentlich, so könnte man denken, ist die Situation, in der sich Juden in manchen europäischen Ländern finden, zumeist Länder, die in jüngster Zeit einen erheblichen Zustrom von Leuten gesehen haben, die eher schlecht auf Israel zu sprechen sind und Israel gemeinhin mit Juden gleichsetzen, schon schlimm genug. Zu schlimm, um sie zu missbrauchen, um daraus politisches Kapital zu schlagen.

Aber genau das ist der Fall.
Genau zu diesem Zweck werden die Ergebnisse der FRA-Studie verzerrt wiedergegeben und aufgepeppt, so dass man die Situation von Juden noch schlechter darstellen kann, vielleicht auch schlechter machen kann. Denn natürlich haben Veröffentlichungen wie die vorliegende auch den Effekt, diejenigen, die sich mit dem Gedanken tragen, was auch immer gegen Juden zu unternehmen, zu ermutigen, denn die Art und Weise, in der Studien, wie die vorliegende ausgeschlachtet werden, zeigt ihnen, sie sind nicht allein …

Die systematische Übertreibung einer an sich schon schlimmen Situation, mag der Behörde dabei helfen, EU-Zuweisungen aus Steuermitteln zu erhalten, sie ist der Situation von Juden indes in keiner Weise förderlich. Derartige Übertreibungen zum Beispiel:

Tagesschau: “Die jüdische Gemeinde in Europa sieht sich einer EU-Behörde zufolge mit zunehmendem Antisemitismus konfrontiert. “Juden haben mehr Angst als je zuvor“, erklärte die Direktorin der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) mit Sitz in Wien, Sirpa Rautio.”

Juden, so behauptet Rautio “haben mehr Angst als je zuvor”. Offenkundig sind derartige Fragmente einem Baukasten entnommen, aus dem sich auch diejenigen bedienen, die ständig Monate entdecken, die heißer sind als je zuvor. Indes: Die Studie, aus der Rautio die Erkenntnis der ewigen Angst, die Juden erreicht haben sollen, entnommen haben will, zeigt etwas vollkommen anderes:

Im Vergleich zu 2018 sind die Ängste von Juden, dass sie selbst oder Angehörige Opfer von Übergriffen werden, physisch angegriffen werden oder beleidigt werden oder was auch immer, WENIGER VERBREITET, was vermutlich damit zusammenhängt, dass 2023 WENIGER Juden als noch 2018 der Ansicht sind, Antisemitismus habe in den letzten fünf Jahren zugenommen:

Beide Tabellen entstammen der Studie, aus der Rautio ihre Ansicht entnommen haben will, dass Juden mehr Angst haben als je zuvor. Ohnehin eine absurde Formulierung, denn Angst kann nur ein einzelner Mensch, keine Gruppe haben. Wie auch immer, Rautio sollte die Studie, deren Ergebnisse sie falsch widergibt, vielleicht erst einmal lesen.

Auch die Behauptung, die Ergebnisse der Studie basierten auf “8.000 … Juden” aus “13 EU-Staaten” kann man durchaus in Frage stellen, denn die Ergebnisse wurden auf Basis eines Online-Fragebogens generiert. Da Konfession nicht in IP-Nummern erfasst werden kann, war es zwangsläufig nicht nur Juden möglich, den Fragebogen zu beantworten. Er konnte auch von – sagen wir Mitarbeitern einer Behörde, die aus viel Antisemitismus ein großes Budget macht – ausgefüllt werden. Entsprechend ist von “self-identified” Jews die Rede, was im Wesentlichen bedeutet, dass jeder, der diesen Fragebogen ausgefüllt hat, als Jude gilt.

“FRA’s third survey on Jewish people’s experiences and perceptions of antisemitism collected data from 7 992 self-identified Jewish respondents (aged 16 or over)

[…]

The online questionnaire was accessible on various operating systems (e.g. Microsoft Windows, Apple’s iOS, Linux) and types of device (e.g. desktop and laptop computers, tablets, smartphones). […]

The survey was open for around 5 months between 25 January and 30 June 2023.

The survey was designed to be accessible to all eligible participants: those selfdefining as Jews, aged 16 or over and resident in one of the survey countries.”

In der Tagesschau wird weiter behauptet:

“Insgesamt seien 80 Prozent der befragten Jüdinnen und Juden der Meinung, dass der Antisemitismus in ihrem Land in den vergangenen fünf Jahren zugenommen habe. Eine wesentliche Rolle spielten dabei Hass-Kommentare im Internet.”

Wir wissen nicht, ob der habituelle Versuch, das Internet zu kriminalisieren, Teil einer größeren Kampagne ist, um den so nützlichen öffentlich-rechtlichen Anhängsel ihrer politischen Herren Konkurrenz vom Leib zu schaffen oder sich aus einer grundlegenden Abneigung gegenüber allem, was nicht von staatlichen Organisationen haarklein kontrolliert werden kann, ergibt, wir wissen nur, dass das INTERNET KEINE WESENTLICHE ROLLE SPIELT, denn Erfahrungen von Belästigung machen Juden fast doppelt so häufig Offline wie Online:

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Einmal mehr wird versucht, die Ergebnisse für die eigenen Zwecke zu instrumentalisieren. Halten wir, schon angesichts des ersten am heutigen Tag veröffentlichten Beitrag kurz inne und tragen der Tatsache Rechnung, dass es Antisemitismus nicht gibt. Antisemitismus ist eine sprachliche Klammer für bestimmte Verhaltensweisen, mit denen in diesem Fall Juden konfrontiert sein können, Verhaltensweisen, die nicht zu denen gehören, die als “positive Erfahrung” in die Erinnerung eingehen. Im vorliegenden Fall sind das:

  • beleidigende Gesten;
  • beleidigende Kommentare / Aussagen;
  • Bedrohung;

Offenkundig handelt es sich hier um als beleidigend oder bedrohend EMPFUNDENE Aussagen oder Gesten, die rundweg zu Antisemitismus erklärt werden und das Problem, dass manche Beleidigungen, die keinerlei Bezug zur jüdischen Religion ihres Adressaten machen, der Person, nicht deren Religion gelten, wird nicht einmal diskutiert. Überhaupt ist die Frage, was nicht angesprochen wird, sehr interessant. So liest man in der ARD-tagesschau, dass

“… jeder dritte Befragte – 34 Prozent – … gar jüdische Veranstaltungen oder Orte [meide], weil er sich nicht sicher fühle.”

Indes, ein Blick in die Ergebnisse zeigt, dass noch mehr, nämlich 40% im Durchschnitt der untersuchten EU-Staaten und 41% in Deutschland, “gelegentlich, häufig, immer” bestimmte Gegenden in ihrer Nachbarschaft meiden, weil sie sich als Jude dort nicht sicher fühlen.

Warum wird dieses Ergebnis nicht berichtet, obschon mehr Juden betroffen sind als religiöse Feste meiden?
Nun, es würde die Frage nach sich ziehen, was diese Nachbarschaften, in denen sich Juden nicht sicher fühlen, auszeichnet, welche demographische Verteilung dort zu finden ist, welche Anteile von Zuwanderern usw. All das käme zur Sprache, was in den westlichen Staaten, seit 2015 die Grenzen geöffnet wurden, nicht mehr diskutiert werden darf.

Indes, das wichtigste Ergebnis, das vollständig unterschlagen wird, findet sich auf Seite 75 der Studie, und es sieht so aus:

5% der (7.992) Befragten (ab 16. Jahren, die eine Angabe gemacht haben) und 9% der (892) deutschen Befragten, also 400 Befragte insgesamt, darunter 80 deutsche Befragte berichten davon, in den letzten fünf Jahren mindestens einmal Opfer physischer Gewalt geworden zu sein. 4% der (7.992) Befragten und 5% der (892) deutschen Befragten, berichten davon, im letzten Jahr Opfer physischer Gewalt geworden zu sein. Das entspricht in etwa dem Risiko, das ein Bewohner Deutschlands hat, der das 16. Lebensjahr erreicht oder überschritten hat, Opfer einer Gewalttat zu werden, denn rund 4,4% der deutschen Wohnbevölkerung über 16 Jahre wird, legt man die Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2023 zugrunde, jährlich Opfer physischer Gewalt. Juden haben somit, KEIN höheres Risiko, Opfer physischer Gewalt zu werden als Deutsche insgesamt. Jedenfalls dann nicht, wenn man die Daten der FRA und des BKA zugrunde legt.

Aber eine Schlagzeile wie: Juden haben kein höheres Risiko, Opfer einer Gewalttat zu werden als andere Bürger eines Landes, eignet sich natürlich nicht, um die Wichtigkeit der eigenen Agentur und die Notwendigkeit, diese Agentur weiterhin mit Steuergeldern zu mästen, zu propagieren.


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Author: Michael Klein

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