Die allgegenwärtige Anti-Rechts-Hysterie führt inzwischen dazu, dass selbst relativ vernünftige Medien wie die „BZ“ überall Nazi-Gespenster sehen. Auf einem Wahlplakat des AfD-Abgeordneten Wilko Möller in Brandenburg (Ausschnitt siehe oben) will man nun eine bewusste Provokation mit einer „Hitlergruß-Andeutung“ ausgemacht haben. Darauf ist eine Familie mit drei blonden Kindern zu sehen, wie die „BZ“ hervorhebt, dahinter die Eltern (sogar Mann und Frau) und darüber der Slogan „Wir schützen eure Kinder“. Die Eltern halten ihre Arme über den Nachwuchs. Offensichtlich bedeutet die Geste ein Dach, das den elterlichen Schutzraum für die Kinder symbolisieren soll. Nicht jedoch für Hirne, die darauf konditioniert sind, immer und überall Nazis zu sehen. „Der Vater aber streckt dazu seinen rechten Arm nach oben. Deutet er so etwa den verbotenen Hitlergruß an?“, raunt die „BZ“.
Anja Kreisel, die Vorsitzende der Linken in Frankfurt (Oder) stand natürlich sofort bereit, um sich künstlich zu empören: „Dieses Plakat ist eine bewusste Provokation, die die Grenzen des Akzeptablen weiter auslotet. Als Vertreterin vieler engagierter Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sehe ich mich in der Pflicht, gegen solche Darstellungen vorzugehen“, plusterte sie sich auf und entblödete sich auch nicht, allen Ernstes Anzeige gegen Möller zu erstatten.
Absurde Vorwürfe
„Es ist alarmierend und inakzeptabel, dass rechtspopulistische Kräfte gezielt daran arbeiten, das Image unserer Stadt zu beschädigen“, so Kreisel weiter. Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Mathias Papendieck ist sich sicher, das Plakat sein „kein Zufalls-Produkt“. Für ihn seien das „zwei Hitlergrüße, nichts anderes!“, erklärte er kategorisch. Möller bezeichnete die Vorwürfe als „abwegig und absurd“ und verwies darauf, dass das Plakat von einer Werbeagentur entworfen worden sei.
Tatsächlich ist es in höchstem Maße lächerlich, auch hier wieder eine Nazi-Geste hineinzuinterpretieren. Während der albernen Corona-Propagandakampagne „Wir bleiben zuhause“, mit der die Menschen dazu gebracht werden sollten, sich der politisch verhängten Selbstisolation freudig zu fügen, waren zahllose Menschen in exakt derselben Geste zu sehen, die sich die Hände über den Kopf hielten und damit auf das Dach als Zeichen des eigenen Zuhauses verwiesen. Kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, darin etwas anderes zu sehen als das, was gemeint war – obwohl die Aktion derart peinlich war, dass sie einen tatsächlich dazu animierte, die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen. Die „BZ“ hat sich jedenfalls keinen Gefallen damit getan, sich für diesen Akt politischer Pareidolie herzugeben. (JS)
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Author: Kurschatten