• 15. November 2024

Am Ende könnten ein paar Stimmen in den «Swing States» den Unterschied machen.

ByJörg

Nov 3, 2024

Es ist der Kampf um vielleicht entscheidende, wenige Zehntausend Stimmen: Im Endspurt vor der US-Wahl buhlen Kamala Harris und Donald Trump in North Carolina um genau die gleichen Wähler. Innerhalb weniger Stunden traten sie keine hundert Kilometer voneinander entfernt auf – und griffen ihre Konkurrenz mit deutlichen Worten an. 

Trump sei «zunehmend instabil», besessen von Rache und auf unkontrollierte Macht aus, warf Harris dem Republikaner vor. Trump nannte Harris ein «Individuum mit niedrigem IQ». 

North Carolina an der US-Ostküste gehört zu den hart umkämpften «Swing States»: Bei der Wahl 2020 konnte sich Trump haarscharf mit etwas mehr als einem Prozentpunkt vor dem späteren Präsidenten Joe Biden durchsetzen. In diesem Jahr sehen Umfragen in dem Bundesstaat ein sehr knappes Rennen voraus, mit einem hauchdünnen Vorsprung für Trump. 

Insgesamt liegen Trump und Harris den Erhebungen zufolge dicht beieinander. Entscheidend wird der Wahlausgang in den sogenannten Swing States sein, wo sich deshalb auch der Wahlkampf in den letzten Tagen konzentriert. 

Trump wittert Wahlbetrug

In einer Rede im Bundesstaat Virginia sprach Trump der US-Vizepräsidentin Harris die Fähigkeit zur Präsidentschaft ab. «Sie wird völlig überfordert sein, Zusammenbruch, und Millionen Menschen werden sterben», sagte er für den Fall eines Wahlsiegs der Demokratin voraus. Es gebe Menschen, die unter Druck aufblühten – und solche, die dann in Depressionen verfielen.

Erneut schürt Trump kurz vor der Wahl bei seinen Anhängern die Erwartung, dass ihm ein Sieg nur durch Betrug genommen werden kann. «Lasst sie betrügen, denn das ist es, was sie tun», sagte Trump über die Demokraten. Er sei zuversichtlich, nicht nur die Mehrheit der Wahlleute, sondern auch die Mehrheit der Wählerstimmen insgesamt zu gewinnen. 

Nach der Wahl 2020 hatte Trump behauptet, der Sieg sei ihm durch großangelegten Wahlbetrug der Demokraten genommen worden sei. Dutzende Klagen des Trump-Wahlkampfteams scheiterten jedoch vor Gerichten. Es gab nie Hinweise auf Unregelmäßigkeiten, die den Ausgang der Abstimmung verändert hätten. Trump behauptet das aber weiterhin. Seine Äußerungen führten Anfang 2021 auch zum Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol in Washington, den Sitz des US-Kongresses.

Trump lobt seine «schöne weiße Haut»

Trump versuchte zudem gezielt, Frauen als Wähler zu umwerben. Man habe ihm geraten, Frauen nicht mehr «schön» zu nennen, sagte der 78-Jährige. «Deshalb werde ich euch nicht sagen, wie schön ihr seid.» 

Der republikanische Kandidat sprach auch erneut von seiner «schönen weißen Haut». «Ich müsste heute Abend nicht bei euch sein», sagte er. «Ich könnte an einem Strand sein, meine schöne weiße Haut würde schön gebräunt.»

Harris will per Brief wählen 

Harris betonte, sie wolle die Steuern für die Mittelschicht senken und Preisabzocke durch Unternehmen verbieten. Sie werde für ein bezahlbares Gesundheitswesen sorgen. Als sie von lauten Rufen zum Gaza-Krieg unterbrochen wurde, betonte Harris: «So sieht Demokratie aus.» Sie wolle für das Recht der Menschen kämpfen, ihre Meinung zu sagen. «Aber jetzt gerade spreche ich», rief sie den Demonstranten zu.

Die 60-Jährige will selbst voraussichtlich per Brief wählen. Dies sei zumindest der Plan der US-Vize, zitierte unter anderem der US-Sender CNN einen Sprecher von Harris‘ Wahlkampfteam. Sie wolle ein Vorbild für andere Wählerinnen und Wähler sein und aufzeigen, dass es verschiedene Möglichkeiten zur Stimmabgabe gebe. Offen blieb, ob Harris den Stimmzettel bereits eingereicht hat. 

Ihr Ehemann Doug Emhoff postete auf X, dass er seine Stimme bereits per Brief abgegeben habe. Wenig überraschend stimmte er demnach für seine Ehefrau. «Ich habe für Kamala Harris als Präsidentin für die Vereinigten Staaten gestimmt. Ich werde diesen Moment nie vergessen», schrieb er. 

CNN: Rund 70 Millionen Stimmen schon abgegeben

Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf eigene Erhebungen in Zusammenarbeit mit Instituten, dass bisher rund 70 Millionen Stimmen abgegeben worden seien. Die Zahl entspricht knapp 45 Prozent der rund 158 Millionen Stimmen, die im Jahr 2020 bei der Präsidentschaftswahl abgegeben wurden.

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Author: [email protected]

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