Bei der Schweinehaltung stehen die bedarfsgerechte Versorgung der Tiere und somit die Sicherung von Leistung und Langlebigkeit ebenso im Fokus wie tierwohl- und umweltpolitische Forderungen. Hinzu kommt ein enormer Wettbewerbsdruck, mit dem sich Schweinehalter konfrontiert sehen.
„Die Landwirte stehen vor der Herausforderung, allen Aspekten mit ihren Fütterungskonzepten gerecht zu werden“, erläutert Ludger Leifker, Generalbevollmächtigter Futtermittel der AGRAVIS Raiffeisen AG . „Wir als Handelspartner sind in der Pflicht, sie dabei bestmöglich zu unterstützen. Deshalb liegt unser Fokus bei der Futtermittelproduktion unter anderem auf Innovationskraft. Und mit einer besonderen Innovation setzen wir neue Maßstäbe: Wir entwickeln aktuell Fütterungskonzepte für die Sauenhaltung und die Schweinemast, die auf neuen Erkenntnissen und Berechnungen beruhen.“ Diese berücksichtigen den tatsächlichen Energie- und Proteinbedarf eines Tieres, erhöhen Tiergesundheit und -zufriedenheit, sparen Kosten und schonen die Umwelt.
Die neuen Ansätze auf Basis der Nettoenergie-Bewertung werden in anderen Ländern bereits genutzt, in Deutschland standen alle Handelnden im Agribusiness dieser Entwicklung bislang eher abwartend gegenüber. „Wir sind stolz, dass wir als einer der ersten deutschen industriellen Vertreter mit neuen Fütterungskonzepten auf Basis der Nettoenergie-Bewertung Lösungen präsentieren können, die sich bereits in unseren eigenen Versuchs- und verschiedenen Testbetrieben in der Praxis bewährt haben“, führt Ludger Leifker weiter aus.
Als Grundlage der Berechnung von Futterrationen wird nun nicht mehr die metabolische Energie, sondern die Nettoenergie genutzt. „Mit dem neuen System, das näher am tatsächlichen Energie- und Proteinbedarf eines Tieres ist, werden Tiergesundheit und -zufriedenheit erhöht, Kosten gespart und die Umwelt geschont“, fasst Alexandra Grimm, Produktmanagerin Schweinefutter der AGRAVIS Raiffeisen AG, die Vorteile zusammen. „Die Einschätzung der Energielieferung aus gewissen Rohwaren ist viel genauer.“
Beim Nettoenergie-System wird gegenüber der bisherigen Bewertung nach umsetzbarer Energie der Wärmeverlust im Stoffwechsel zusätzlich zum Energieverlust aus Kot, Harn und Methan berücksichtigt. Das Nettoenergie-System ermöglicht insbesondere bei stark rohproteinreduzierten Futtern eine exaktere Energieversorgung der Schweine. Für Sauen und Mastschweine werden zwei verschiedene Nettoenergien berechnet. Die Ausnutzung der Futterrohstoffe ist beim wachsenden Schwein weniger gut als beim erwachsenen Schwein, so dass bei der Sauenfütterung mit einer höheren Nettoenergie gerechnet wird als bei der Schweinemast.
Die neue Bewertung hat auch Veränderungen in der Vorzüglichkeit der Rohwaren zur Folge: Für eine exakte Versorgung sind die Futter auf Basis verdaulicher Nährstoffe konzipiert. Die veränderte Bewertung hat zur Folge, dass die Energieangabe nach Mischfutterschätzformel in MJ ME für die Einsatzempfehlung irreführend ist. Eine Angabe der Nettoenergie ist laut Futtermittelrecht nicht erlaubt. Aus diesem Grund entfällt die Energiedeklaration.
Die AGRAVIS Raiffeisen AG bietet mit den neuen Fütterungskonzepten eine effiziente Fütterung „auf den Punkt“ an. „Nährstoff- und Futterkosten werden bei gleich guten Leistungen eingespart und die Tiere noch bedarfsgerechter versorgt“, verdeutlicht Alexandra Grimm. „Dazu stehen die neu entwickelten, zukunftsweisenden Fütterungskonzepte zur Verfügung.“
Detailinformationen zu den Fütterungskonzepten für Mastschweine und für Sauen gibt es hier .
Die AGRAVIS Raiffeisen AG ist ein modernes Agrarhandelsunternehmen in den Kernsegmenten Agrarerzeugnisse, Tierernährung, Pflanzenbau und Agrartechnik. Sie agiert zudem in den Bereichen Energie, Bauservice und Raiffeisen-Märkte.
Die AGRAVIS Raiffeisen AG erwirtschaftet mit 6.100 Mitarbeitern 7,4 Mrd. Euro Umsatz und ist als ein führendes Unternehmen der Branche mit rund 400 Standorten überwiegend in Deutschland tätig. Internationale Aktivitäten bestehen über Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in mehr als 20 Ländern und Exportaktivitäten in mehr als 100 Ländern weltweit. Unternehmenssitze sind Hannover und Münster.
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