Bulimie! Freund oder Feind? Eine wahre Geschichte
Julia litt an Bulimie. Sie ist sechszehn als sie in diesen Teufelskreis gerät. Sie möchte abnehmen und beginnt sich nach den Mahlzeiten zu übergeben.
Mitte zwanzig kommt es erneut zu einen Rückfall. Erst nach vier Jahren findet Julia wieder einen Weg aus dieser Essstörung. Mit uns spricht die heute 31-jährige über ihre Bulimie und ihr Buch: Bulimie! Freund oder Feind.
Was war der Auslöser bei Ihnen gewesen?
Ich war unzufrieden mit mir und meinem Aussehen gewesen. Da ich schon immer eher eine zurückhaltende und ruhige Person war, fehlte es mir auch an Selbstbewusstsein und ich nahm Beleidigungen, sowie negative Kommentare bzgl. meines Aussehens immer viel zu ernst. Alles wurde in meinem Hinterkopf abgespeichert, sodass ich eines Tages selbst zu der Überzeugung kam, dass ich zu dick und hässlich sein würde, dabei befand sich mein Gewicht zu diesem Zeitpunkt noch im Normalbereich.
Beim zweiten Mal ging es um die Verwirklichung meines Traumjobs als Flugbegleiterin. Da ich in den Jahren zuvor ordentlich zugelegt hatte (mein Gewicht befand sich längst im Bereich des Übergewichtes), bekam ich leider etliche Absagen auf meine Bewerbungen zurück. Ich wollte aber unbedingt Flugbegleiterin werden, mehr als alles andere zuvor! Ich begann zu hungern und verlor in nur 5 Monaten über 25 kg, aber zugleich schlich sich die Bulimie wieder in mein Leben ein.
Wie hat die Bulimie damals ihr Leben beeinflusst?
Ich tat mich immer mehr isolieren, der Kontakt zu meinen Freunden wurde rarer, da wir nicht mehr die gleichen Interessen hatten. Ich beschäftigte mich nur noch mit Kalorienangaben und dem Essen! Außerdem hatte ich mit Depressionen zu kämpfen, oftmals kam mir das Leben dunkel und aussichtslos vor, auch Selbstverletzungsgedanken waren keine Seltenheit. Ich hatte den Halt im Leben verloren! Ich führte ein Doppelleben, das strengte mich sehr an.
Wie konnten Sie die Bulimie besiegen?
Es hatte irgendwann KLICK gemacht. Ich wusste, dass es so nicht mehr weitergehen konnte, unter anderem half es mir sehr mich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Ich begann mich mit meiner Bulimie auseinanderzusetzen!
Kurz darauf lass ich einen Artikel über ein junges Mädchen, die an ihrer Bulimie, aufgrund eines geplatzten Magens, gestorben war. Es öffnete mir die Augen und ich begann mich zu fragen, ob ich leben oder sterben wollte.
Als sich dann auch noch die ersten kahlen Stellen auf meinem Kopf bemerkbar machten, hervorgerufen durch extremen Haarausfall, aufgrund der Mangelerscheinungen der Bulimie, hatte ich genug! Meine Haarpracht war mir wichtig! Was würde es mir nützen, wenn ich dünn sein würde, aber keine Haare mehr auf dem Kopf haben würde. Ich zog die Notbremse.
Sie haben die Bulimie ohne eine Therapie besiegt?
Ja, das ist richtig. Folgender Spruch ermutigte mich den Kampf gegen die Bulimie letztendlich alleine in die Hand, zu nehmen: Eine Therapie kann Anstöße geben, aber den Weg zur Heilung muss jeder selbst in sich finden!
Durch das Führen eines Essensprotokolls stellte ich fest, dass ich mich oftmals viel zu hungrig werden ließ. Somit war ein Heißhungeranfall fast absehbar gewesen. Da ich anfangs panische Angst vor einer Gewichtszunahme habe, stelle ich mir für jede Woche einen Essensplan zusammen. Mein Plan half mir die Kontrolle, zu behalten und zu festen Uhrzeiten angemessene Mahlzeiten einzunehmen.
Als Nächstes beschäftigte ich mich mit den Vor- und Nachteilen der Bulimie. Ich legte eine Liste an. Es zeigte, dass mir die Bulimie langfristig gesehen nur schadete.
Ich überlegte mir auch, was negative Aspekte und Folgen der Essbrechsucht sein könnten. Es sollte mich stets daran erinnern, warum ich aufhören wollte.
Hinzu beschäftigte ich mich mit meinem Perfektionismus, meiner persönlichen Körperwahrnehmung (die bei Menschen mit Essstörungen gestört ist), Aufbau von neuen Selbstbewusstsein & Eigenliebe, dem Sinn des Lebens und dem richtigen Umgang meiner Gefühle & Emotionen. Yoga half mir sehr! Meine persönliche Empfehlung ist es auch einige Ratgeber bzgl. Bulimie zu lesen.
Es ist ein langer Prozess. Rückschläge gehören dazu. Viel wichtiger ist es, dass man nicht aufgibt.
Wie geht es Ihnen jetzt?
Ich fühle mich so gut wie schon lange nicht mehr und kann das Leben wieder in vollen Zügen genießen. Das ständige Versteckspiel, Heimlichkeiten und auch Doppelleben hat ein Ende. Heute esse ich wieder normal. Das tägliche Wiegen habe ich mir abgewöhnt. Ich achte zwar auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, aber Mc Donalds und Co. darf auch mal sein. Meine letzte Fressattacke liegt nun mehr als ein Jahr zurück. Es hat eindeutig eine Veränderung stattgefunden. Ich habe mich wieder lieben und schätzen gelernt. Heute stehe ich wieder mit beiden Beinen fest im Leben.
Sie haben über ihre Krankheit ein Buch geschrieben. Wer sollte ihr Buch lesen?
Ich denke, dass es für Betroffene ein schönes Mutmachbuch ist. Man kann die Bulimie besiegen, auch ich hatte einst geglaubt, dass es nicht möglich sei. Man muss nur an sich glauben. Hilfreiche Tipps und Anregungen beim Kampf gegen diesen Dämon beinhaltet das Kapitel Mein Weg der Heilung. Aber auch für Angehörige oder Außenstehende ist es sicherlich ein interessanter Erfahrungsbericht. Sie erhalten einen Einblick, wie diese Menschen mit Bulimie leben, denken und handeln.
Bulimie! Freund oder Feind?“ von Julia ab sofort im tredition Verlag oder alternativ unter der ISBN 978-3732356072 zu bestellen.
Weitere Infos finden Sie auf Julias Blog: http://bulimiefreundoderfeind.blogspot.de/
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