Von Kai Rebmann
Es gibt Menschen, die schüren Angst, Hass und Hetze – während sie eben diese spalterischen Elemente in unserer Gesellschaft verurteilen, ja im wahrsten Sinne des Wortes sogar „verteufeln“. Zu ihnen gehört nicht erst seit vergangenem Wochenende auch Annette Behnken. Ja genau, eben die TV-Pfarrerin, die schon im März 2020 traurige Berühmtheit erlangte, als sie im durch Zwangsgebühren finanzierten „Wort zum Sonntag“ zur Gewalt gegen ihr nicht in den Kram passende, aber gewählte Volksvertreter aufrief und wörtlich polterte: „Wir müssen die Parlamente stürmen, in denen Neofaschisten sitzen und uns in Schreckstarre verfallen lassen genauso wie das Coronavirus.“
Konsequenzen? Gab es damals keine, Behnken „predigt“ immer noch im ÖRR – und hat offenbar nichts dazugelernt! Im jüngsten Beitrag geht es nicht zwar nicht um körperliche Gewalt gegen Andersdenkende, dafür umso mehr um seelische. Die Bedeutung des Begriffs „Teufel“ wird theologisch korrekt vom griechischen „Diabolos“ hergeleitet und – ebenfalls noch richtig – mit „der Verdreher“ übersetzt. Bezogen wird diese Eigenschaft auf all jene, die es wagen, gegen linientreue Politiker, Gerichte und Medien aufzubegehren, also gegen das linke Haltungssystem, in das Deutschland und seine Gesellschaft irgendwann in den letzten Jahren abgedriftet sind – und jeder Widerspruch inzwischen als Ketzerei gilt!
Und was will ausgerechnet Annette Behnken, die parlamentsstürmende TV-Pfarrerin, dem entgegensetzen? Die „Wahrhaftigkeit“ und „Liebe“ der Bibel! Absurder und mit mehr politischer Haltung kann das Wort Gottes wohl kaum instrumentalisiert werden, ja fast hätte man auch „verdreht“ schreiben können. Eine Analyse nicht nur der Rednerin, sondern also auch des am vergangenen Samstag Gesagten drängt sich also geradezu auf.
Behnken wird selbst zur ‚Verdreherin‘
Behnken beginnt mit einer Schilderung ihres Alltags, der von morgens bis abends – von der Fahrt zur Arbeit über das Kaffeekränzchen mit Freundinnen bis zur trauten Zweisamkeit auf dem Sofa mit einem Gift durchzogen scheint. Einem Gift mit den Namen „Hass“, „Hetze“ und „Lüge“: „Es entfaltet seine Wirkung mitten in der Gesellschaft. Da, wo Menschen, die sich einsetzen, für Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie so mit Hass zugeballert, dass sie es nicht mehr aushalten und sich zurückziehen.“
Das, es kann nicht oft genug betont werden, sagt eine Frau, die vor nicht allzu langer Zeit zum Sturm auf demokratisch gewählte Parlamente aufgerufen hat. Mitten in Europa und mitten in Deutschland! In bester Gendersprache verrät Behnken ihrem Publikum dann auch, wenn dieses Gift in jüngster Vergangenheit besonders trifft: „Aktivisten, Juristinnen, Journalistinnen, Frauen und jüdische Künstler:innen“.
Nein, damit wendet sich die evangelische Pastorin weder gegen die offen antisemitischen Strömungen insbesondere an Universitäten von Links noch gegen die entsprechenden Aufmärsche auf unseren Straßen. Und auch nicht gegen das Mobbing gegen Julia Ruhs oder die Gewalt gegen Andersdenkende, die zuletzt in der Ermordung des konservativen Aktivisten Charlie Kirk gipfelte, der seine Meinung und nicht zuletzt seine Unterstützung und seine Nähe für und zu US-Präsident Donald Trump mit dem Leben bezahlen musste – ganz im Gegenteil!
Für Annette Behnken war der strenggläubige – und damit eigentlich ein Bruder im Glauben – Charlie Kirk nicht etwa ein Konservativer, sondern ein „rechtsradikaler Rassist“. Damit macht sich die TV-Pfarrerin die bis heute unbelegte aber durch linke Kreise gleichwohl eifrig gestreute Erzählung über Charlie Kirk zu eigen, dessen Witwe nur wenige Tage nach dem Anschlag auf das Leben des Aktivisten unter Tränen gesagt hat, sie verzeihe dem Mörder ihres Mannes – weil es ihre Christenpflicht und nicht zuletzt auch im Sinne ihres Mannes gewesen sei.
Bock soll zum Gärtner werden
In welchen Parallelwelten das jüngste „Wort zum Sonntag“ daherkommt, wird aber noch in zwei anderen Aussagen deutlich. Zum einen beklagte Behnken, dass „allein, dass man sagt, was ist“ zu Unterstellungen, also teuflischen Verdrehungen des Wortes führe. Dabei ist es quasi längst zu einer Art Markenzeichen linksgrüner Kreise geworden, die Welt so zu sehen und zu propagieren, wie man sie sich wünscht – und eben „das, was ist“, geflissentlich auszublenden und/oder ins Gegenteil zu verkehren.
Zum anderen prangert die Theologin „viele weitere Beispiele“ an, ohne diese zu benennen, in denen „verdreht, gelogen, inszeniert und instrumentalisiert“ werde: „(Das) macht Angst. Zerbröselt unser Vertrauen. Verschiebt die Wahrnehmung. Und lähmt. Und macht uns als Gesellschaft zu einer lenkbaren Masse. Das ist gewollt. Und das darf nicht sein.“
Wer jetzt allerdings denkt, Behnkens habe – längst zu spät zwar, aber immerhin noch – die Kurve bekommen, der sieht sich auch hier getäuscht. Die Pfarrerin richtet sich hier nicht etwa gegen den extrem verengten und nur noch nach links geöffneten Meinungskorridor in Medien, Politik und Gesellschaft, sondern dankt ihrem Schöpfer für die Architekten dieser Zustände: „Gott sei Dank gibt es viele Menschen, die sich leidenschaftlich einsetzen für Gerechtigkeit und Demokratie. In bewährten Initiativen und es entstehen auch neue Netzwerke und Gruppen. Wir brauchen solche Strukturen. Wir brauchen Strategien. Und wir brauchen das Miteinander.“ All dies sei, so Behnken, das „Gegengift gegen die Versuche, Hass und Spaltung zu verbreiten“.
Man könnte dieses „Wort zum Sonntag“ für Realsatire halten, ist von der Rednerin aber todernst gemeint. Offenbar ist Behnken entweder nicht willens oder schlicht nicht in der Lage, die Widersprüche in ihrer „Predigt“ zu erkennen. Und dass sie darin selbst zur „Verdreherin“ wird, erkennt sie erst recht nicht mehr. Falls es noch eines Beweises für diese Feststellung bedurft hätte, so liefert Behnken diesen mit einem Zitat, das sie der Kirche anno 1945 zuschreibt: „Wir klagen uns an, dass wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.“
Ja, all dies hätten sich viele Christen von ihrer Kirche in den vergangenen Jahren gewünscht – und würden es sich auch jetzt noch wünschen. Doch genau diese Hoffnungen wurden ein ums andere Mal enttäuscht und ins Gegenteil verdreht: sei es bei der Schließung der Kirchen und die damit zum Ausdruck gebrachte Unterwerfung unter das „Corona-Regime“, die sehenden Auges hingenommene Unterwanderung der Kirchen durch die Klima-Sekte oder nicht zuletzt die Anbiederung an den linksgrünen Zeitgeist und den damit verbundenen Ausverkauf der letzten noch verbliebenen christlich-konservativen Werte.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
Bild: Screenshot ARD Mediathek
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