• 25. Juni 2025

Compact-Verbot gekippt – Faesers Debakel vor Gericht

ByRSS-Feed

Juni 25, 2025

Es war eines der Lieblingsprojekte von Nancy Faeser – und eines der riskantesten. Am Ende wurde es das Symbol eines Staatsverständnisses, das politische Gegner nicht argumentativ, sondern administrativ bekämpfen will. Und jetzt hat das höchste Verwaltungsgericht Deutschlands dieses Vorhaben krachend gestoppt.

Das Compact-Verbot war rechtswidrig. Punkt. Kein Eilverfahren mehr, keine offene Prüfung, kein „vorerst“. Das ist jetzt entschieden – rechtskräftig und eindeutig. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat die Verfügung des Innenministeriums unter der damaligen SPD-Ministerin Faeser am Dienstag aufgehoben. Die Begründung ist bemerkenswert: Zwar gäbe es verbotsrelevante Aussagen – doch keine „prägende Wirkung“. Polemisch, zugespitzt, teils sogar verfassungsfeindlich? Vielleicht. Aber: vom Grundgesetz gedeckt. Von der Meinungsfreiheit geschützt. Von Gerichten als zulässig eingestuft.

Was für ein Debakel. Für Faeser. Für ihre damalige Ampel-Regierung. Und für all jene, die das Verbot bejubelt und es als „Sieg der Demokratie“ gefeiert hatten, bevor es überhaupt gerichtlich überprüft war.

Dabei lässt sich über Compact streiten. Und das darf – ja muss – man in einer offenen Gesellschaft auch. Doch darum geht es längst nicht mehr. Es geht um das Grundprinzip: Dass Medien nicht verboten werden dürfen, nur weil sie unbequem sind. Dass Gesinnung kein Ersatz für Gesetz ist. Und dass Pressefreiheit auch für diejenigen gilt, deren „Haltung“ die tonangebenden Kräfte nicht teilen – oder gerade für die.

Das Urteil ist deshalb mehr als ein juristischer Sieg für einen Verlag. Es ist eine Ohrfeige für eine Regierung, die sich immer mehr anmaßte, darüber zu entscheiden, welche Meinungen in einer Demokratie zulässig sind. Und die dabei sogar bereit war, das Vereinsrecht zum Instrument der Medienzensur umzuwidmen.

Das Gericht ist bei dieser Frage hart geblieben – und das mit bemerkenswerter Differenzierung. Ja, Compact sei migrationsfeindlich. Ja, es gebe geschichtsrevisionistische Aussagen. Aber all das reiche eben nicht – solange keine prägende Wirkung nachgewiesen werden könne, also keine inhaltliche Dominanz der verfassungsfeindlichen Aussagen im Gesamtbild des Mediums. Denn auch die zugespitzteste Kritik falle noch unter das Kommunikationsgrundrecht, so die Richter.

Das eigentliche Drama liegt jedoch nicht nur im Versuch des Verbots – sondern im Umgang damit. Wo sind jetzt die Rückzieher in den Redaktionen, die zuvor den Bannstrahl beklatscht haben? Wo bleibt die Selbstkritik bei jenen Kommentatoren, die Compact journalistisch längst zur Unperson erklärt hatten?

Das Urteil ist ein Lehrstück. Es zeigt, dass Meinungsfreiheit keine Gnade des Staates ist, sondern ein Abwehrrecht gegen ihn. Dass Pressefreiheit nicht für den Mainstream gemacht ist, sondern für die Ränder. Und dass der Rechtsstaat – bei allen Zweifeln – manchmal eben doch noch zuckt.

Vielleicht ist das Urteil nicht das Ende der Debatte, sondern ihr Anfang. Vielleicht wird es künftige Innenminister geben, die es noch einmal versuchen – mit anderen Zielen. Vielleicht wird das Vereinsrecht weiter zum Hebel gegen Medien gemacht, die aus der Reihe tanzen. Doch diesmal hat das höchste Verwaltungsgericht eine Linie gezogen.

Doch wer weiß: Vielleicht war das gar kein Aufbäumen – sondern nur ein letzter Reflex in einem System, das längst auf Autopilot Richtung autoritär läuft. Ich fürchte, der Rechtsstaat hat heute nicht gezuckt, wie ich gerne hoffen würde – sondern bloß unabsichtlich die Augen geöffnet. Und morgen schläft er wieder. Es ist allenfalls ein Etappensieg für die Meinungsfreiheit. Aber in einem Rennen, das längst ohne Publikum und mit gezinkten Regeln läuft. Ein kleiner, stiller Stolperstein für jene, die sich längst an die neue Normalität gewöhnt haben.

PS (persönlicher Nachsatz):
Jürgen Elsässer von Compact und ich könnten unterschiedlicher nicht sein. Bei vielen Themen gehen unsere Meinungen diametral auseinander.
Aber genau deshalb habe ich vom ersten Tag an massiv gegen das Verbot seiner Zeitschrift protestiert. Und war sofort solidarisch.
Denn Meinungsfreiheit bedeutet, dass man für die Meinungen kämpft, die nicht die eigenen sind – was viele rot-grüne Meinungsmacher genau umgekehrt sehen.

Aus dieser Solidarität gegen unseren übergriffigen (Links-)Staat heraus verlinke ich heute das gesamte Angebot von Compact.

Denn ich habe keinen Anspruch darauf, im Besitz der Wahrheit zu sein. Ich will Sie nicht belehren wie die „Haltungs“-Journalisten.
Ich weiß, dass ich mich irren kann. Und deshalb bitte ich Sie: Informieren Sie sich aus verschiedensten Quellen – auch aus denen, die eine ganz andere Meinung vertreten als ich. Gerade für deren Pressefreiheit setze ich mich ein.

Vertrauen Sie niemandem blind – auch mir nicht. Ich schreibe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ich mache Fehler.
Also: Bilden Sie sich ausschließlich selbst ein Urteil. Danke!

👉 tinyurl.com/compact-allg
(Mit Nutzung dieses Affiliate-Links unterstützen Sie parallel auch meine Seite)

Im Dezember 2019 ging meine Seite an den Start. Heute erreicht sie Millionen Leser im Monat – und setzt Themen, die selbst große Medien nicht mehr ignorieren können.

Mein Ziel: 

Dem Wahnsinn unserer Zeit trotzen. Kritisch, unabhängig und furchtlos der Regierung und ihren Hofberichterstattern auf die Finger schauen.

Ohne Zwangsgebühren. Ohne Steuergelder. Ohne große Geldgeber. Ohne Abo-Modell. Ohne irgendjemanden zur Kasse zu bitten. Nur mit Herzblut – und mit Menschen wie Ihnen an meiner Seite. Jede Geste, ob klein oder groß, bedeutet mir die Welt. Und zeigt mir: Mein Engagement – mit all seinen Risiken und schlaflosen Nächten – fällt nicht ins Leere, verhallt nicht ungehört, sondern bewirkt etwas. Jede Zuwendung ist für mich ein Geschenk. Ein Zeichen der Verbundenheit, das mich trägt.

Von Herzen: Danke!

Der einfachste und billigste Weg, ohne jede Abzüge, ist eine Banküberweisung:
IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71.

Alternativ sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – allerdings werden dabei Gebühren fällig.

Über diesen Link

BITCOIN-Empfängerschlüssel auf Anfrage

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten.
Mir ist wichtig, dass jeder meine Seite lesen kann – unabhängig vom Geldbeutel.
Niemand soll denken, er müsse einen „Eintrittspreis“ zahlen. Verbundenheit zählt mehr als Geld.

Merz taumelt ins Kanzleramt – aber um welchen Preis? Das wahre Drama hinter dem zweiten Wahlgang

Geheim-Urteil gegen die AfD: Der Staat brandmarkt – aber die Begründung dafür verrät er uns nicht

CDU unterschreibt ihr Ende – Koalitionsvertrag macht sie endgültig zu rot-grünem Erfüllungsgehilfen

Bild: Matthias Roehe/Shutterstock.com

Bitte beachten Sie die aktualisierten Kommentar-Regeln – nachzulesen hier. Insbesondere bitte ich darum, sachlich und zum jeweiligen Thema zu schreiben, und die Kommentarfunktion nicht für Pöbeleien gegen die Kommentar-Regeln zu missbrauchen. Solche Kommentare müssen wir leider löschen – um die Kommentarfunktion für die 99,9 Prozent konstruktiven Kommentatoren offen zu halten.

Mehr zum Thema auf reitschuster.de

Teile den Beitrag mit Freunden