„Mein Ziel ist es, dass der Iran mehr mit uns kooperiert und den Grad an Transparenz gewährt, den wir für notwendig halten. Denn obwohl die IAEA im Iran Inspektionen durchführt, sind wir eingeschränkt in dem, was wir tun“, sagte Grossi in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur auf der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan.
Grossi will am Donnerstag in Teheran Gespräche mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian und Außenminister Abbas Araghtschi sowie Vertretern des iranischen Atomsektors führen.
Die IAEA habe die Kontrollmöglichkeit von einer Reihe von aktiven atomaren Anlagen im Iran verloren, sagte Grossi. „Es wäre eine Illusion zu sagen, alles in Ordnung, weil die Unterlagen in Ordnung sind.“ Dieser Illusion wolle er sich nicht hingeben.
Der Hintergrund: Als das seit Jahren aufgekündigte Atomabkommen zwischen dem Iran und sechs weiteren Staaten noch in Kraft war, hatte die IAEA mehr Zugangsrechte.
Der Iran sei sehr nahe daran, Atomwaffen zu entwickeln. Aber: „Sie haben keine Bombe“, betonte der Behördenchef. Die Situation sei jedoch sehr angespannt. Denn für viele sei allein die Drohkulisse, dass der Iran Atomwaffen näherkomme, Rechtfertigung für einen Krieg. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir als IAEA unsere Arbeit tun können. Denn wenn Inspektoren verschwinden, muss man das Schlimmste befürchten.“
Israels neuer Verteidigungsminister Israel Katz hatte sich jüngst für einen Angriff auf Irans Atomanlagen ausgesprochen. Die israelische Regierung wirft dem Iran vor, nach Atombomben zu streben. Der Iran, der Israel das Existenzrecht abspricht, verneint das.
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