• 7. November 2024

Wenige Tage vor Beginn der Weltklimakonferenz COP29 in Aserbaidschan warnt das UN-Umweltprogramm (UNEP) vor einer massiven Finanzierungslücke für die Anpassung an den Klimawandel.

ByJörg

Nov 7, 2024

Es sei extrem wichtig, ausreichende Mittel für die Anpassung bereitzustellen, betonte Paul Watkiss, einer der Autoren des diesjährigen „Adaptation Gap Report“. Denn es sei wesentlich teurer, für Verluste und Schäden durch klimabedingte Ereignisse aufkommen zu müssen, als vorbeugende Maßnahmen zu finanzieren, so Watkiss.

Geberländer bewegten sich durchaus in die richtige Richtung: Die Anpassungsfinanzierung für Entwicklungsländer sei von 22 Milliarden US-Dollar (20,5 Milliarden Euro) im Jahr 2021 auf 28 Milliarden US-Dollar (26 Milliarden Euro) im Jahr 2022 gestiegen. Das Ziel, die Anpassungsfinanzierung bis 2025 auf mindestens 38 Milliarden US-Dollar (35,4 Milliarden Euro) aufzustocken, könne noch erreicht werden, heißt es in dem Bericht.

Dennoch müsse es viel schneller mehr Geld geben, betonten die Autoren. Der Betrag, der für eine Anpassung an den Klimawandel jährlich benötigt wird – insbesondere in Entwicklungsländern – beträgt nach UNEP-Berechnungen zwischen 187 und 359 Milliarden US-Dollar (174 und 334 Milliarden Euro). Deutschland gehört neben Frankreich, Großbritannien, Japan und den Vereinigten Staaten zu den größten Gebern für internationale Klimafinanzierung.

Bislang oft nur kurzfristige, projektbezogene Maßnahmen

Dabei sei wichtig, in vorausschauende, strategische und transformative Anpassungsmaßnahmen zu investieren, und weniger – wie bislang oft der Fall – kurzfristige, projektbezogene und reaktive Maßnahmen zu finanzieren. Dies sei jedoch nur möglich, wenn die „enorme Kluft“ im Finanzbedarf drastisch verringert werde, so UNEP.

Mittlerweile verfügten 171 Länder weltweit über mindestens eine eigene Strategie zur Klimaanpassung. Allerdings hätten weiterhin 26 Länder noch kein nationales Planungsinstrument entwickelt. Sieben davon seien fragile, von Konflikten betroffene Staaten, die laut UNEP „erhebliche maßgeschneiderte Unterstützung“ benötigten.

„Die Folgen des Klimawandels stellen eine reale Bedrohung für Menschen, ihre Lebensgrundlagen und Natur, von der sie abhängen, dar“, sagte UNEP-Direktorin Inger Andersen. Stürme zerstörten Dörfer und Städte, während Waldbrände, Bodendegradation und Dürre Landschaften vernichteten. „Wenn wir nicht handeln, ist dies ein Vorgeschmack auf das, was unsere Zukunft bringt“, so Andersen.

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