In einer öffentlich-rechtlichen Redaktion soll heute schon die Spätschicht verstärkt worden sein, weil sich rasend schnell das Gerücht verbreitet hatte, dass die Bundesregierung am Abend eine folgenreiche Bekanntmachung vornehmen wird.
Wer in den letzten Monaten entsetzt war über die üblen Beschimpfungen ins besondere auch aus Regierungskreisen während des Wahlkampfs gegen Trump, der kann im Moment des Sieges seine Schadenfreude oder Häme kaum noch zurückhalten. Die Ohren dieser Leute hängen so tief wie lange nicht mehr. Die Demutsgeste des deutschen Kanzlers am späten Vormittag hat bei nicht wenigen die Sektkorken knallen lassen.
Die knappe und schmallippige Gratulationsansprache des Kanzlers ist selbst dort, wo die Worte wie zaghafte Zwischentönen klingen wollen, unmissverständlich: Wir bitten um Entschuldigung für unsere freche Schnauze, für unseren Hass und unsere Hetze gegen Herrn Trump. Wir möchten bitte, bitte wieder Teil des Teams USA, des Teams Trump sein.
Dabei wissend natürlich, dass Deutschland jetzt sehr, sehr tapfer sein und sich ganz hinten anstellen muss. Der Preis könnte kaum höher sein: Deutschland wird der Zahlmeister der Schäden in der Ukraine werden, nachdem Trump das Gemetzel in wenigen Monaten beendet haben wird.
Olaf Scholz erklärte heute wörtlich, eine Präsidentschaftswahl in den USA habe immer Auswirkungen über die USA hinaus, die deutsche Regierung wolle nun „schnell Arbeitsbeziehungen aufbauen und unsere Standpunkte angleichen“.
„Standpunkte angleichen“ – Das wird hier zum zentralen Teil einer vollendeten Demutsgeste. Zwar behauptete Scholz, er habe sich zuvor mit dem französischen Präsidenten abgesprochen, aber es wäre keine Überraschung, wenn bereits ein Vertreter der neuen Herren in Washington am Skript mitgeschrieben hat oder es im Vorfeld abgenickt hat.
Scholz selbst betont die elementare Bedeutung des Partners USA für Deutschland. Allein deshalb war es bereits eine Überraschung, dass die Bundesregierung nicht sofort zurückgetreten ist, als der Wahlsieg klare Sache war. Harris ist Scholz, Scholz ist Harris, die Niederlage könnte nicht größer sein.
Erst verbindet sich dieses Zeitenwende-Deutschland mit dem mutmaßlichen Zerstörer von Nord Stream 2, dann mischt man sich in den US-Wahlkampf ein und das ausgerechnet noch auf Seiten jener Clique, die weiter unter Verdacht steht, die mutmaßlichen Attentäter autorisiert zu haben.
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Was nicht heißt, dass ein „America-First“-Trump die Pipline nicht ebenfalls gerne geknackt hätte. Aber im Amt war zu diesem Zeitpunkt der greise Demokrat Joe Biden, der noch vor wenigen Tagen in Berlin von den Sozialisten Steinmeier und Scholz mit dem schwersten Lametta beworfen wurde, was Deutschland zu vergeben hat. Das Blech hat Biden wahrscheinlich beim Kuscheln mit den Enkeln längst achtlos im Kinderzimmer liegen lassen.
Ohne Zweifel: Man kann kaum präziser auf der falschen Seite der Geschichte stehen, als es die Regierung Scholz hier demonstriert hat. Wer irgendein Wettbüro in der Nachbarschaft hat, der sollte jetzt alles daraufsetzen, dass die Ampel das Jahr 2024 nicht überlebt. Allerdings dürften die Quoten nicht besonders hoch sein, die Nachricht wird ja bereits von den Dächern gepfiffen.
Daraufhin deuten übrigens auch die skandalösen Aussagen der grünen Außenministerin hin, die Deutschland ausgerechnet zur Trump-Wahl auf einen totalen Krieg gegen Russland einschworen wollte, als könne sie damit noch der Nachfolger-Regierung ins Handwerk pfuschen.
Lars Klingbeil, der heute noch kindischer als sonst erscheinende SPD-Parteichef, versuchte noch einmal, der mutigste Bruchpilot von allen zu sein. Tagesschau.de zeigt den begossenen Pudel im Porträt und schrieb ihm als Bildunterschrift untendrunter:
„Wir sind bereit, den Amerikanern entgegenzukommen“, Lars Klingbeil, Parteivorsitzender SPD, zur US-Wahl.
Da weiß man schon gar nicht mehr, über welchen Sozialisten-Funktionär man mehr lachen soll.
Wenn Deutschland nicht endgültig untergehen will, dann kann die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA nur bedeuten, dass die Bundesregierung heute das Land an die Demokratie und die Deutschen zurückgibt.
Übrigens: Auch die AfD wird auf besondere Weise von dieser Wahl profitieren. Zeigte sich Trump im ersten Durchgang noch verhalten gegenüber der Partei von Weidel und Chrupalla, wird er die AfD mit Blick auf die Ampel-Hetzer als wichtigeren Teil der wahren Vertretung der Deutschen begreifen.
Die Ampel hat Insolvenz angemeldet und den Offenbarungseid unterschrieben – nur abgedankt hat sie noch nicht.
Es liegt jetzt tatsächlich an Friedrich Merz, ob er plant, mit den Feinden der USA ins Bett zu gehen oder ob er die Gelegenheit nutzen will, reinen Tisch zu machen und die Arme für die Trumpsche Zeitenwende auszubreiten, um Teil der Zukunft zu sein. Die Zeitenwende beginnt jetzt.
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Author:
Alexander Wallasch