So, jetzt ist Schicht im Messerschacht. Am Montag startete die Kampagne „Besser ohne Messer“. Als Teil des Konzepts „Bekämpfung der Messergewalt im öffentlichen Raum“ werden die Messermänner auf mehrsprachigen Plakaten auf digitalen Stadtinformationsanlagen, in Flüchtlingseinrichtungen, Ausländerämtern, Polizeidienststellen etc. in ganz NRW darauf hingewiesen, dass die Polizei ganz ganz böse wird, wenn man Messer mit sich führt. Im Kommentarbereich von Reuls X-Auftritt zeigt sich, wie diese Aktion beim Bürger so ankommt.
NRW-Innenminister und CDU-Parteisoldat Herbert Reul tritt – ebenso lange wie erfolglos – für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum ein. Nun scheint ihm aber im Rahmen seines Konzepts „Bekämpfung der Messergewalt im öffentlichen Raum“ mit einer unglaublichen Plakatkampagne der große Wurf gelungen zu sein, um klar zu machen: „Auf unseren Straßen wollen wir keine Messer. Dass muss einfach in die Köpfe der Menschen. Und dabei helfen uns die Plakate, die diese klare Botschaft symbolisch und auch in den wichtigsten Sprachen transportieren. Mit ist schon klar, dass Plakate und Flyer alleine nicht das Problem lösen. Aber sie sind ein Mosaikstein unseres zehn Punkte-Plans gegen Messerkriminalität. Gezielte Kontrollaktionen, individuelle Waffentrageverbote, strategische Fahndung, mehr Videobeobachtung sind genauso Teil unseres Konzepts. Die Rädchen greifen ineinander. Jedes von Ihnen trägt seinen Teil dazu bei, unser Land ein Stück weit sicherer zu machen.“
Um diese Botschaft zu verbreiten, sind auch Reuls Polizistinnen und Polizisten seit dem 04.11. mit Plakaten und Flyern in NRW unterwegs. Die Plakate werden an Polizeiwachen, an Ausländerämtern, an Schulen und an Unterbringungseinrichtungen verteilt. In verschiedenen Sprachen erfolgt der Appell an Ali, Mohamed und natürlich auch an Jens und Peter: Besser ohne Messer!
Start der Kampagne #besserohneMesser: Als Teil des Konzepts „Bekämpfung der Messergewalt im öffentlichen Raum“ sind ab heute mehrsprachige Plakate auf digitalen Stadtinformationsanlagen, in Flüchtlingseinrichtungen, Ausländerämtern, Polizeidienststellen etc. in ganz NRW zu sehen. pic.twitter.com/rtBgltSGje
— Innenministerium NRW (@IM_NRW) November 4, 2024
Nur scheint es leider so, dass Reuls tolle Maßnahme nicht so wirklich Beifall erhält. Im Kommentarbereich von Reuls X-Accout wird die eine oder andere Frage gestellt:
„Dass das da nicht auf spanisch, italienisch oder niederländisch steht, sondern nur auf diese für uns exotischen Sprachen, bedeutet was genau?“
„Zwei Fragen dazu: 1. Wer ist auf die Idee gekommen, dass ein Werbeschildchen einen Messerstecher abhalten könnte? 2. Wie viel kostet dieser Humbug den Steuerzahler?“
„Wie wäre es stattdessen mit Abschiebungen?“
„Welche Schilder gibt es gegen Vergewaltigungen, besonders in Gruppen?“
„Ist euch das eigentlich selbst peinlich? Ich bin ehrlich interessiert. Könnt auch anonym antworten.“
Andere stellen fest:
„Seit 35 Jahren trage ich immer ein Messer bei mir. Brauche das um Pakete zu öffnen, Briefe, etwas abzuschneiden, schnitzen, Dinge reparieren…. Verletzte nach 35 Jahren: 0 Tote nach 35 Jahren: 0 Also Leute am Messer liegts nicht!“
„Bekämpfung der Messergewalt im öffentlichen Raum“ mit Plakaten. Sehr überzeugend. Ok, ok, ich tu das Messer sofort wieder weg, da ist ein PLAKAT 🤡
„Ich verrate Ihnen mal was: Die Menschen wissen, dass man niemanden abstechen darf. Aber wissen Sie was? Es ist ihnen scheißegal. Und diese Plakate werden nichts dran ändern. Außer, dass Sie beim nächsten toten Kind sagen können, „Wir haben alles in unserer Macht stehende getan!““
„Ihr wollt die Bürger echt verarschen. Ich dachte bisher ihr arbeitet ernsthaft. Ok lag völlig falsch in der Annahme.“
„Ihr seid nicht parodierbar. Man könnte keine Southparkfolge über euch drehen. Ihr seid Karikaturen und ihr erschafft eine psychotische Welt um uns herum, in der ich mein Leben leben muss.“
„Das ist ein Offenbarungseid und an Naivität kaum zu überbieten“
„Komm, lass mal zum Weihnachtsmarkt, ein paar Kuffar abstechen!“ „Nee, lass mal, ich habe von der Besser-ohne-Messer-Kampagne gelesen und steig jetzt aus.“ Ich empfinde die ganze Kampagne als unwürdig und lächerlich…“
(SB)
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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch