• 30. Oktober 2024

Die US-Wirtschaft hat in den Sommermonaten etwas an Tempo eingebüßt.

ByJörg

Okt 30, 2024

Im dritten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um annualisiert 2,8 Prozent, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt ein Wachstum von 2,9 Prozent erwartet. Im zweiten Quartal hatte die größte Volkswirtschaft der Welt um 3,0 Prozent zugelegt.

Trotz des leichten Dämpfers bleibt die größte Volkswirtschaft der Welt weiter auf einem robusten Wachstumskurs. Als wichtige Stütze erwies sich weiter der private Konsum in den USA, der von Juli bis Ende September mit 3,7 Prozent so stark wie seit Anfang 2023 nicht mehr gewachsen ist. „Die privaten Konsumausgaben waren damit der Hauptwachstumstreiber“, kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank die Daten.

Auch die staatlichen Konsumausgaben sind nach Angaben des Ministeriums stärker gestiegen als das allgemeine Wachstum. Gebremst wurde das Wachstum hingegen durch den Außenhandel, der sich nach Angaben des Ministeriums abgeschwächt habe.

US-Wachstumszahlen werden annualisiert, also auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese Methode verzichtet, weshalb die Zahlen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Um auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen.

Durch die weiter robuste Konjunktur werden deutliche Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed unwahrscheinlicher. „Es stellt sich bei dem soliden Wachstum die berechtigte Frage, ob die Fed überhaupt deutlich die Zinsen senken muss“, sagte Experte Gitzel.

„Eine Rezession ist weit und breit nicht in Sicht“, kommentierte Elmar Völker, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. Seiner Einschätzung nach deuten die Wachstumsdaten darauf hin, dass die US-Notenbank mit ihrem geldpolitischen Lockerungskurs „nur vorsichtig voranschreiten dürfte“.

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