Bereits Ende März sorgte die Nachricht über ein drohendes Dackelverbot für einen Aufschrei in den Medien und erreichte sogar internationale Aufmerksamkeit. Auslöser war eine Pressemitteilung des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH) zur Novelle des Tierschutzgesetzes vom Obergrünen Cem Özdemir. Trotz wiederholter Dementis von BMEL und Bundesregierung, dass ein Verbot bestimmter Hunderassen nicht im Raum stehe, könnte sich dieses Verbot in einer neu veröffentlichten Leitlinie heimlich anbahnen. Der VDH warnt: Dies könnte das endgültige Aus für den Dackel und viele andere Rassen bedeuten.
Jörg Batscherer, Vorsitzender des VDH, ist besorgt, dass die neue Leitlinie nicht nur auf Hundeausstellungen abzielt, sondern die Rassehundezucht ins Visier nimmt. Sobald die Länder diese Richtlinie umsetzen, könnten Hunde bestimmter Rassen Gentests vorlegen müssen, um überhaupt noch ausgestellt zu werden. Gesunde Tiere, die lediglich Träger bestimmter Merkmale sind, dürften nicht mehr teilnehmen. Sogar gemeinsame Spaziergänge könnten bald der Vergangenheit angehören.
Die logische Konsequenz? Zuchtverbote, die das kontrollierte Züchten in Deutschland ad absurdum führen. Betroffen sind nicht nur Dackel, sondern auch Deutsche Schäferhunde, Beagle und Cocker Spaniel. Die neuen „Qualzuchtmerkmale“ sind ein gefährliches Spiel – etwa die kurze Rute, die zum Zuchtverbot führen könnte.
Die Auswirkungen sind gravierend: Laut einer Studie, die in den Leitlinien zitiert wird, tragen 99 Prozent der Dackel und 100 Prozent der untersuchten Beagle und Cocker Spaniel solche Merkmale. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs! Auch andere beliebte Hunderassen könnten betroffen sein.
Die neue Leitlinie, die von einer Projektgruppe der Bundesländer erstellt wurde, ist nichts anderes als eine willkürliche Auslegungshilfe für Vollzugsbehörden. Damit wird die Zucht und der Sport mit betroffenen Hunden faktisch unmöglich gemacht. Der VDH appelliert an die Vernunft der Politik und kritisiert, dass viele wissenschaftliche Erkenntnisse einfach ignoriert wurden.
Batscherer warnt eindringlich: Ohne vernünftige Regelungen werden zwielichtige Hundevermehrer in den Vordergrund rücken. Die katastrophalen Bedingungen, unter denen viele Elterntiere leben, werden zu einem Anstieg kranker und verhaltensauffälliger Welpen führen. Es wird eine Farce, wenn genetische Merkmale willkürlich als Qualzuchtmerkmale festgelegt werden, die de facto ein Verbot für große Teile bestimmter Rassen bedeuten. So wird die kontrollierte Hundezucht in Deutschland an die Wand gefahren!
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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch
