Was für ein peinliches Spektakel: Auf der Jagd nach Martin Sellner durchsucht die Ulmer Polizei in voller Panzermontur eine private Räumlichkeit in der Stadt. Eigentlich wollte der österreichische „Rechtsextremist“ Martin Sellner für einen Vortrag nach Ulm kommen. Die Polizei vermutete ihn bei einem Treffen in Neu-Ulm. Blöd nur: Die „Demokratie-Einsatztruppe“ traf ihn nicht an.
Die SPD-geführte baden-württembergische Stadt Ulm hat erkannt, was wirklich wichtig in diesen Zeiten ist und kündigte bereits in der vergangenen Woche an, gegen einen Auftritt von Martin Sellner „konsequent vorzugehen“. „Die Stadt setzt sich dagegen zur Wehr und wird gemäß Landes-Polizeigesetz ein Aufenthaltsverbot gegen Martin Sellner aussprechen“, heißt es in einem Statement der Stadt. „Er hat Ulm dann unverzüglich zu verlassen.“
Die Polizei vermutete den „schlimmen Finger“ indes bei einem Treffen im bayerischen Neu-Ulm und stürmte deswegen gestern Abend mit einem Großaufgebot eine ehemalige Rockerkneipe.
Eben gerade, gegen 18:43 Uhr scheint die Polizei in Ulm die Vorlesung von Martin Sellner zu unterbinden.
Es ist wirklich unfassbar, womit die Polizisten hier beschäftigt werden. Die könnten auch einfach bereits Wochenende haben.
Quelle: Weichreite TV YouTube pic.twitter.com/IY9pPRQpYC
— Doktor Dementi (@doktordementi) October 18, 2024
Blöd nur: Sellner war für die in voller Panzermontur aufmunitionierte Polizei nicht anzutreffen. Die Behörden sind sich aber sowas von sicher, dass er vor Ort war. Woran sie das festmachen, blieb offen. „Möglich ist, dass er über einen Hinterausgang abgehauen“, mutmaßt die Neu-Ulmer Zeitung. Die etwa 20 bis 30 Besucherinnen und Besucher des Treffens stritten ab, ihn gesehen zu haben. Mutmaßlich als „Beweis“ dafür, dass das nicht der Wahrheit entspricht, berichtet das Blatt, dass unter den Besuchern auch der Ulmer AfD-Stadtrat Nicolas Brickenstein war.
Offiziell wurde das Treffen vonseiten der Stadt Neu-Ulm wegen Gaststättenbetriebs ohne Schankgenehmigung und wegen eines fehlenden Fluchtwegs aufgelöst. Es sei dort Alkohol getrunken worden, hieß es dazu.
Sellner selbst meldete sich derweil auf X wohl aus einem Zug heraus mit „hämischen Kommentaren“ zu dem Einsatz in Neu-Ulm.
Die Bilder aus Neu Ulm sind beunruhigend. Erst mal Nervennahrung. pic.twitter.com/H2R9CyaD1Q
— Martin Sellner (@Martin_Sellner) October 18, 2024
(SB)
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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch