• 5. Oktober 2024

Gesundheitsgefahr Gesundheitsministerium: Die Lauterbachs sorgen für Medikamentenengpässe

ByJörg

Okt 5, 2024

Kochsalzlösung.
Isotonische Kochsalzlösung.
Hergestellt und vertrieben von Fresenius-Kabi.
Fresenius-Kabi, ein deutsch-schwedisches Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg stellt isotonische Kochsalzlösung her.
Das Unternehmen ist global tätig, hat rund 44.000 Angestellte, 70 Vertriebsgesellschaften sorgen für den Absatz von allein im Jahr 2023 1,4 Milliarden Infusionsflüssigkeiten weltweit. 60 Produktionsstätten sorgen für den Nachschub.

Und dennoch hakt es, wie die MS-Medien deutschen Konsumenten erzählen wollen.

„Lebenswichtige und für Infusionen, Spülungen und Operationen benötigte Kochsalzlösungen sind laut einem Medienbericht von Lieferengpässen betroffen. „Es gibt zurzeit viel zu wenig Kochsalzlösung. Was in den Kliniken schon seit Monaten ein großes Problem ist, erreicht jetzt auch die Versorgung ambulanter Patienten“, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vom Samstag.“

Schon seltsam, dass eine „lebenswichtige und für Infusionen, Spülungen und Operationen benötigte Kochsalzlösung“, deren Herstellung sehr billig und einfach ist, in Deutschland zu einem knappen Gut geworden ist, so knapp, dass Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen nur noch mit 50% der benötigten Menge beliefert werden.

Woran kann das liegen?

Die ARD-tagesschau versucht sich an einer Antwort:

„Ein Grund für den Mangel ist laut der Deutschen Pharmazeutische Gesellschaft, dass es am Markt für viele Substanzen immer weniger Hersteller gebe, manchmal sogar nur noch einen. Sollte ein Hersteller aus finanziellen Gründen den Markt verlassen, könnte das zu Problemen führen. „Hat er große Mengen hergestellt, können andere Firmen häufig die entstehende Lücke nicht mehr füllen“, so Ulrike Holzgrabe von der Universität Würzburg.

Zudem wird der Großteil der Medikamente aus anderen Ländern wie China oder Indien importiert, weshalb auf kurzfristige Engpässe nicht reagiert werden kann.“

Auf Fresenius Kabi, den Hersteller, beileibe nicht der einzige Hersteller isotonischer Kochsalzlösung weltweit trifft das alles nicht zu. Das Unternehmen ist in Deutschland ansässig, produziert nicht ausschließlich in China und hat auch kein Monopol auf die Herstellung von Isotonischer Kochsalzlösung.

Warum ist das Zeug dennoch knapp?

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Nach einer weithin zitierten Auskunft des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) soll der Lieferengpass bis zum Ende diesen Jahres andauern. Verwiesen wird auf eine Meldung des Herstellers Fresenius-Kabi.

Indes nicht erzählt wird, dass Fresenius-Kabi das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte BEREITS Ende März 2024 über Lieferengpässe informiert hat, was dazu geführt hat, dass das BfArM eine Ausnahmegenehmigung erteilt hat, so dass es möglich war, Isotonische Kochsalzlösung in Deutschland mit Beipackzetteln in schwedischer/dänischer Sprache auf den Markt zu bringen, denn offenkundig beziehen sich die Lieferengpässe nur auf isotonische Kochsalzlösung mit deutschem Beipackzettel.

Seit April liefert Fresenius also bereits isotonische Kochsalzlösungen, die nicht für den deutschen Markt bestimmt sind nach Deutschland. Seit April weiß man beim BfArM, dem Amt, das Karl Lauterbachs Mob untersteht, dass es Engpässe bei Kochsalzlösung gibt, die nicht kleiner, sondern bis Jahresende eher größer werden. Indes: offenkundig wurden keinerlei Anstrengungen unternommen, die Lieferschwierigkeiten anderweitig zu beseitigen, etwa dadurch, dass isotonische Kochsalzlösung bei anderen Herstellern besorgt wird.

Vermutlich sind die bürokratischen Hürden mittlerweile so hoch, dass lieber Engpässe in Kauf genommen werden, als dass rechtzeitig für Abhilfe gesorgt wird. Und wenn man sich den Unfug ansieht, den Offizielle aus Lauterbachs Klitsche verbreiten, dann muss man sich, ob der Versorgung mit medizinischen Produkten in Deutschland erhebliche Sorgen machen:

„Das Bundesgesundheitsministerium betont, dass es in Deutschland keine „Versorgungsknappheit“ von Arzneimitteln gebe, sondern „punktuelle Lieferengpässe in einem sehr komplexen Markt“. Man müsse zwischen Lieferengpässen und Versorgungsengpässen unterscheiden, erklärte ein Sprecher kürzlich. Zudem habe die Ampelkoalition im vorigen Jahr das Lieferengpassgesetz beschlossen, das das Problem beheben soll.“

Man muss sich fragen, ob derartiger Unfug aus Zynismus oder aus Überforderung resultiert: Offenkundig hat der ungenannte Depp aus dem Ministerium Spaß daran, den Habeck zu geben: Isotonische Kochsalzlösung ist nicht knapp, es gibt nur nicht genug davon. Was im Gehirn dieser Leute vorgeht, ist eigentlich keine Frage, die man näherer Klärung zuführen will. Das absehbare Ergebnis ist einfach zu grausam…

Besonders schön ist auch der Verweis auf das Lieferengpassgesetz, das beschlossen wurde, vermutlich um Lieferengpässe zu verhindern.

Es wäre dies ein Novum: Das erste Mal in der Geschichte der Bürokratie hat Bürokratie dazu geführt, dass etwas schneller und nicht etwa langsamer geworden ist. Aber im Hause Lauterbach hat man sich offenkundig darauf spezialisiert, das anzustreben, was man mit Sicherheit nicht erreichen kann, oder die Leute dort haben Spaß daran, an sich schon verfahrene Situationen noch auswegloser zu machen.

Die Verbalonanie, die dafür sorgen soll, dass ab sofort keine Lieferengpässe bei Arzneimittel mehr entstehen, macht eher den Eindruck eines Grisuesken Versuchs, Feuerwehrmann zu spielen:

Und auf den verbleibenden 13 Seiten wird der Kauderwelsch nicht besser.

Aber bleiben wir noch bei der Änderung von § 10 Absatz 1a des Arzneimittelgesetzes:

„(1a) Die zuständige Bundesoberbehörde kann im Fall eines drohenden oder bestehenden versorgungsrelevanten Lieferengpasses auf Antrag des Zulassungsinhabers im Einzelfall gestatten, dass ein Arzneimittel abweichend von Absatz 1 Satz 1 befristet mit einer Kennzeichnung in einer anderen als der deutschen Sprache in den Verkehr gebracht wird. In diesem Fall stellt die zuständige Bundesoberbehörde sicher, dass der Verbraucher in geeigneter Weise Zugang zu den erforderlichen Produktinformationen erhält.““

Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat genau diese Änderung zum Einsatz gebracht und Fresenius-Kabi „gestattet“, isotonische Kochsalzlösung mit schwedisch/dänischen Beipackzetteln in Umlauf zu bringen. Indes, und vermutlich für diejenigen, die denken, die Lösung für Probleme, die durch bürokratische Exzesse herbeigeführt werden, sei noch mehr Bürokratie vollkommen überraschend, wurde DAS PROBLEM dadurch nicht gelöst. Es gibt nach wie vor zu wenig isotonische Kochsalzlösung in Deutschland.

Wer hätte es ahnen können?

Indes haben Leser auf unserem Telegramkanal darauf hingewiesen, dass das eigentliche Problem nicht die Herstellung von Kochsalzlösung, ein unglaublich einfaches Verfahren, ist, sondern die VERPACKUNG:

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„Die Wenigsten kennen den Grund, der hinter der Knappheit steht: Die Lösung gibt es reichlich, was fehlt ist die Verpackung! Die kommt nämlich nimmer aus Deutschland! Ein ähnliches Problem gibt es bundesweit in allen urologischen Kliniken. Da muss man nach endoskopischen Eingriffen (Blasentumor oder Prostata) die Blase spülen. Die Spüllösung fehlt auch, weil es keine Beutel gibt.

Bei den Spüllösungen für die transurethralen Eingriffe in der Urologie wurde das klinisch tätigen Kollegen so kommuniziert. Die Ersatzbeutel, über die einige berichten, sind am Ansatz, wo die Schläuche angebracht werden, wohl nicht so, wie die alte Qualität. Das dort befindliche Bruchventil (Ein Teil, was im Ansatz ist und durch abknicken dann den Inhalt frei gibt,) ist teilweise an der Bruchkante so scharf, daß es den Schlauch um das Bruchventil durchbohrt, womit der ganze Beutel verworfen werden muss.

Ein ähnliches Problem gabs vor Jahren auch schon. Da gab es zwar den Wirkstoff, aber es fehlten diese kleinen Kapseln, in den man den verpackt. Ich weiß nicht mehr welcher Pharmavertreter es berichtete: Es hat auch schon an der Pappe für den Pillenkarton gefehlt, weshalb dann bestimmte Packungsgrößen nicht lieferbar waren.“

Wenn das zuträfe, wäre es abermals so, dass die Verpackung nur in Deutschland, nicht aber in Schweden oder Dänemark ein Problem zu sein scheint.

Indes, dass Deutschland in Bürokratie verwesen wird, ist ein offenes Geheimnis und eines, das in zahlreichen Anekdoten bereits verewigt ist, z.B.:

„Der behinderte Sohn eines Freundes saß 3 Wochen zur Immobilität verdonnert rum, weil sein Elektrorollstuhl einen Platten hatte. Eigentlich hätte nur ein neuer Schlauch eingezogen werden müssen, wie man ihn für normale Fahrräder auch nimmt.

Ging aber nicht, weil der Rollstuhl ein Medizinprodukt ist.

Also Anfrage an das vertreibende Sanitätshaus, Kostenvoranschlag für die Reparatur an die Krankenkasse, dann Einbau des als „Medizinprodukt“ zugelassenen Schlauches (gleiche Bauart wie ohne den Stempel aber x-fach teurer).“

Oder:

„Ein Sterilisator, der mit Vakuum und Dampfdruck arbeitet, unterliegt der Dampfkessel- und Druckbehälterrechtssprechung, die mal wegen der Dampflokomotiven (erstaufgelegt im Kaiserreich) und dann ständig verschlimmbessert wurde. Danach muss an einem solchen Gerät, egal wie viele Betriebstunden es hat, nach einem festgelegten Zeitraum die Tür ersetzt werden. Wohlgemerkt: Nicht die Einsatzstunden sind entscheidend, sondern das Baujahr! Selbst wenn es die Jahre nur unbenutzt in der Ecke stand und dann erstmals in Betrieb genommen wird.“

Zwei Beispiele für bürokratische Behinderung normaler Abläufe in Deutschland, die ein Leser unseres Telegram-Kanals beigesteuert hat.

Kennen Sie ein weiteres Beispiel?
Erzählen Sie es uns als Kommentar zu diesem Beitrag oder in einer email an: redaktion @ sciencefiles.org

Bleibt abschließend festzustellen, dass man bei Lauterbachs tatsächlich der Ansicht ist, man könne Prozesse mit mehr Bürokratie beschleunigen, mit Gesetzen dafür sorgen, dass Prozesshindernisse verschwinden, also durch neue Hindernisse alte Hindernisse zum Verschwinden bringen.

Diese Leute sind irre.
Und die ganze Show erinnert an ein Titanic Poster aus den 1980er Jahren:

Aber wir tun den Gesundheitsbürokraten unrecht. Sie verlamgsamen Prozesse nicht, sie dehnen sie nur zeitlich aus.

Deutschland einig Irrenhaus…


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Author: Michael Klein
Michael Klein

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