• 23. September 2024

Frau Depp: Der Landkreis Rotenburg / Wümme wird auf A-Normalität gebürstet.

ByJörg

Sep 10, 2024

Er hat sich wohl noch nie außerhalb eines ideologischen Echozimmers aufgehalten, ist vom Studium direkt in den öffentlichen Dienst und von dort in die Parteikarriere gewechselt. Und nun ist er Landrat des Landkreises Rotenburg, Wümme: Marco Prietz, CDU.

Eigentlich sollte man denken, der 2021 ins Amt gekommene Landrat Prietz habe genug brennende Probleme vor Ort, wie man sie an einem Haushalt, der einen Fehlbetrag von rund 56 Millionen Euro für den laufenden Haushalts ausweist und das bei bereits vorhandenen Schulden in Höhe von 34,3 Millionen Euro, sehen kann:

Quelle: Rotenburg: Haushaltsplan 2024
Quelle: Rotenburg: Haushaltsplan 2024

Das macht in der Summe rund 4.067 Euro pro Kopfverschuldung für jeden der 22.823 Einwohner des Landkreises Rotenburg / Wümme, Schulden, die für ein artifizielles Gebilde wie einen Landkreis mit sehr überschaubaren Aufgaben zu all den anderen öffentlichen Schulden hinzu kommen. Der Landkreis Rotenburg / Wümme ist zudem verwaltungslastig, wie die Tatsache zeigt, dass die meisten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich öffentlicher Verwaltung / Dienstleistung ihrer Tätigkeit nachgehen. So ein Wasserkopf macht sich natürlich bemerkbar. In Rotenburg / Wümme hat das eine unterdurschnittliche Kaufkraft der Bevölkerung zur Folge: Mit 26.020 Euro pro Kopf (2023) liegt der Landkreis rund 2,7% unter dem Bundesdurchschnitt.

Quelle: ihk

Man sollte also denken, Marco Prietz, CDU, habe keine Zeit für ideologische Faxen, für Blödsinn zur Selbstinszenierung. Und doch, so ein Landrat hat letztlich nicht allzu viel zu melden, ist mit dem meisten, das er tut, dem Kreistag unmittelbar rechenschaftspflichtig und kann, je nach den Mehrheitsverhältnissen ganz schnell zu einem offiziellen Grüßaugust werden, dessen Funktion mehr repräsentativ als effektiv ist.

Oder, wie es Prietz selbst in einem Interview sagt:

“Viele Dinge sind leider bis ins letzte Detail verrechtlicht, das war früher anders. Überall tauchen Bedenken auf, es geht oft um Verantwortung und Zuständigkeiten. Im Wahlkampf habe ich gesagt: Ich weiß, wie Verwaltung funktioniert, kenne die Abläufe und respektiere sie – ich liebe sie aber nicht. Ich bin jemand, der gestalten will, das macht mich mitunter ungeduldig”

Kurz: So ein Landrat hat es schwer, in die Schlagzeilen zu kommen. Gibt es keine Naturkatastrophe, deren Folgen er mit hehren Worten trotzen kann, gibt es keine Möglichkeit, sich mit Initiativen und eigenen Ideen um eine Verbesserung des Lebensstandards der eigenen Einwohner verdient zu machen, z.B. weil die eigenen Ideen fehlen, dann muss ein solcher armer Tropf, sofern er mit einem unbändigen Geltungsdrang “Ich bin Landrat” ausgezeichnet ist, auf symbolische Politik, auf Ideologie setzen.

Indes, auch hier ist das Feld sehr eng und eigentlich stehen nur drei Möglichkeiten zur Auswahl: Man kann sich im Kampf gegen den Rassismus platzieren, die Buchstabenmenschen hofieren oder sich – wenn man in seiner ideologischen Entwicklung in den 1990 Jahren stehen geblieben ist, mit Staatsfeminismus zu profilieren suchen. Und obschon Prietz mit seinen 36 Jahren keine Gelegenheit hatte, den Genderismus in seiner Hochphase zu erleben, als an allen Ecken und Enden, Beauftragte aus dem Boden geschossen sind, wie Giftpilze, um fortan und als Beauftragte, die Notwendigkeit von mehr, viel mehr Geld für “Frauen”, zu fordern, scheint er gedanklich in dieser Zeit hängen geblieben zu sein.

Man hätte eine solche Schlagzeile in der Hochzeit genderistischer Wirrniss, in den 1990er, vielleicht noch den frühen 2000er Jahren erwartet, aber, um aller Götter Willen, doch nicht im Jahre 2024! Unter welchem ideologischen Stein hat Prietz die letzten 36 Jahre zugebracht, wenn er denkt, mit einem solchen BS könne er Punkte sammeln.

Er/sie sei, so sagt Frau Bürgermeister Prietz, in sozialen Netzwerken, er ist auf Instagram, der Plattform, die gemeinhin von Teenagern und denen, die sich für Influencer halten, genutzt wird, für seine Entscheidung, alle Mitarbeiter seiner Kreisverwaltung nur noch mit weiblicher Anrede zu traktieren, angefeindet worden:

“Dann hat ein Verein, der sich gegen Gendern stellt, meinen Post verlinkt mit der Bitte zu kommentieren. Das haben sich natürlich viele nicht zweimal sagen lassen. Die haben aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz, mit Schaum vor’m Mund und auch mit Fake-Profilen, ihre Ablehnung kundgetan”, erzählt Landrat Marco Prietz. Kaum jemand habe sich die Mühe gemacht, zu hinterfragen, was seine Verwaltung genau künftig ändern werde. Dafür gab es wüste Beschimpfungen und Verunglimpfungen.”

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Machen wir uns die Mühe und hinterfragen, warum Frau Prietz nicht mehr Herr Prietz sein will? Fragen wir nach den Ursachen, in Verwaltungsschreiben die Normalität des Alltags, die nun einmal ein generisches Maskulinum, das lediglich ein grammatikalisches Geschlecht kein biologisch hat, als NORMALE FORM DER ANREDE vorsieht, aufzugeben und sich fortan unnormal und absurd zu verhalten.

“”Es fühlte sich im Jahr 2024 einfach nicht mehr richtig an, nur die männliche Form zu nutzen”, sagt Rotenburgs Landrat Marco Prietz (CDU). Mit der Entscheidung, nur noch das sogenannte generische Femininum zu nutzen, will er eine Debatte anstoßen.”

Ein Gefühl von Prietz ist also der Grund für a-Normalität, seine Bemühen, eine Deebatte, die schon vor 20 Jahren unzeitig gewesen wäre, anzustoßen, und ein grundsätzlicher Irrtum über die Grammatik der deutschen Sprache.

Der Satz: “Die Bürgermeister ist eine große Depp” wird nach wie vor als falsch bewertet. Indes, alles, was in diesem Satz getan wurde, ist das generische Maskulinum mit einem falschen generischen Femininum, wie es Prietz nun zur Vorschrift machen will, zu ersetzen. Indes, mit einem solchen Satz käme man durch keine Grundschule, würde bei konstanter Weigerung, korrekt zu schreiben, auf der Sonderschule landen und dieselbe ohne einen Abschluss verlassen. Es wird uns immer ein Rätsel bleiben, warum es Leute wie Prietz gibt, die denken, wenn sie alle grammatikalischen Regeln über Bord werfen, dann wären sie progressiv, würden Zustimmung und Applaus und nicht schüttelnde Köpfe ob ihrer Dummheit ernten.

“Mir sind Lesbarkeit und hohe Verständlichkeit wichtig. Deshalb bin ich kein Befürworter von Sonderzeichen. Auch immer beide Formen zu nennen, sorgt nicht dafür, dass man es besser versteht. Wir wollten daher nur eine Form nutzen.”

“Sehr geehrte Damen und Herren”, das ist für Marco Prietz eine unverständliche und zu komplizierte Anrede. Wenn man aus seiner Sicht die Herren streicht, dann wird es verständlicher. Wenn man sich dadurch lächerlich macht, dass man ein männliches Gegenüber in der Sitzungsvorlage als Frau anspricht, dann wird alles nach Ansicht von Herrn Prietz verständlicher. Wenn man die Normalität mit Füßen tritt, dann wird alles besser.

Menschen haben Sprache erfunden. um sich verständigen zu können. Leute wie Prietz wollen diese Funktion von Sprache zugunsten einer Ideologisierung, die letztlich zu mehr Unverständnis führen muss, aufgeben. Und warum? Weil es sich für sie irgendwie anfühlt.

Was macht man mit solchen Leuten, denen die ideologische Profilierung so wichtig ist, die ihren Persönlichkeitskomplex sozialisiert und zum Problem aller gemacht haben, die das Pech haben, in einer bislang normalen Kreisverwaltung Beschäftigung gefunden zu haben?

Wir haben keine Ahnung.
Aber vielleicht haben Sie ja eine?


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Author: Michael Klein
Michael Klein

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