„Kamala Harris hat eine energische, sehr persönliche, aber auch stark inhaltliche Rede gehalten“, sagte Link dem Nachrichtenportal T-Online. „Harris zeigte, dass sie sowohl präsidial sein kann als auch gleichzeitig sehr kämpferisch aufzutreten weiß.“ Sie habe klargemacht, dass noch ein intensiver, langer Wahlkampf vor ihr liege.
„Und in der Tat muss man den Ausgang dieser Wahl trotz aller Euphorie auf der Convention als völlig offen bezeichnen.“ Mit Blick auf Harris` Aussagen zur internationalen Politik erklärte er: „Aus deutscher und europäischer Sicht war wichtig, wie völlig unmissverständlich sie sich für die Nato, für internationale Allianzen, für die Ukraine und für eine starke politische und militärische Rolle der USA in der Welt ausgesprochen hat.“ Harris habe sich zudem „nicht um das Thema Nahost gedrückt“, sondern sich „klipp und klar an die Seite Israels gestellt“ und zugleich eine Zukunft für die Palästinenser in Selbstbestimmung gefordert. Er bemängelte: „Leider fehlten Aussagen zur internationalen Handelspolitik.“ Davon abgesehen aber habe Harris sehr viele inhaltliche Punkte aufgebracht. Zuletzt war sie kritisiert worden, in vielerlei Hinsicht noch recht vage geblieben zu sein. Laut Link habe sie sich nun „rhetorisch und persönlich“ als „Anwältin von Vielfalt in der Gesellschaft und als Verteidigerin der amerikanischen Demokratie“ in Stellung gebracht. Damit ziele sie auf Wähler ab, die von Trump enttäuscht sind und die sie in der politischen Mitte gewinnen will. „Mit ihrem klaren Signal für die Überwindung der politischen Polarisierung hat sie mit dieser Rede an Format gewonnen.“
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