• 20. September 2024

Systemmedien vor schweren Herausforderungen

ByJörg

Aug 1, 2024

Gäbe es so etwas wie einen Medienkommissar des deutschen Machtkartells, wäre es nun an der Zeit, die wichtigsten Chefredakteure und Intendanten zu einem Geheimtreffen im einschlägig bekannten Potsdam einzuladen. Wichtigster und einziger Tagesordnungspunkt: Wie bringen wir dem Volk schonend bei, das alles in und für Deutschland nicht gut läuft, aber trotzdem fast alles gut ist oder irgendwann schon wieder gut wird? Anlass für die Behandlung dieser Frage ist die unschöne Entwicklung hierzulande und auch drumherum.

Problem Nummer Eins ist die Lage in der Ukraine: Nachdem es den Systemmedien mit gemeinsamer Anstrengung fast perfekt gelungen ist, die Parole vom abscheulichen russischen Angriffskrieg ebenso in die Köpfe zu bringen wie die Dämonisierung Wladimir Putins als Mischung von Hunnenkönig Attila und Mongolenschreck Dschingis Khan, muss wegen des ungünstigen Kriegsverlaufs in der Ukraine die mediale Notbremse gezogen werden.

Dafür müssen ab sofort multimediale Schatten auf die Lichtgestalt des politisierenden Komikers in Kiew geworfen werden. Denn da die NATO, unser unverzichtbares Verteidigungsbündnis, am nahenden schlechten Ende der westlichen Ukraine-Expedition auf keinen Fall als Verlierer dastehen darf, werden Schuldige gebraucht. Zur Not kann auch Joe Biden dafür in Anspruch genommen werden, den braucht jetzt sowieso keiner mehr. Keine leichte Aufgabe, aber für all die hellen Köpfe bei FAZ, SPIEGEL, BILD oder ARD/ZDF doch wohl lösbar, oder?

Problem Nummer Zwei ist die darbende deutsche Wirtschaft: Dafür, dass aus dem neuen Energiewende-Wirtschaftswunder von SPD-Kanzler Scholz und dem grünen Märchenbuchminister Habeck nichts wird, können aus staatspolitischer Notwendigkeit durchaus die beiden Herren haftbar gemacht werden. Zudem stehen populäre Medienstars wie Boris Pistorius und Ricarda Lang in Reserve bereit.

Auf keinen Fall jedoch dürfen die Russland-Sanktionen und die heilige Kuh Klimaschutz für mangelndes Wachstum verantwortlich gemacht werden. Dass ist eine echte Herausforderung auch für erprobte Propagandisten in den Medienhäusern von Hamburg, Berlin, Frankfurt und München. Doch schließlich werden die ja auch gut bezahlt. Also an die Arbeit, macht den Lohnschreibern in den Redaktionen Dampf!

Problem Nummer Drei sind die NATO-Pläne für Deutschland: Die Stationierung von neuen tödlichen US-Langstreckenwaffen mit Ziel Russland werden sowohl von der AfD wie der Wagenknecht-Partei, aber auch von Teilen der SPD kritisch gesehen. Und die Moskowiter drohen und poltern schon dagegen. Die vom Wohlstand und Dönern kriegsunfähig gemachten Deutschen sind ohnehin jederzeit zu Angstattacken fähig.

In dieser Situation sind alle Leitmedien gefordert, die NATO-Pläne als unbedingt notwendig und dem Staatswohl nützlich dem Publikum zu verkaufen. Und die Querulanten und Putin-Knechte, die daran Anstoß nehmen, dass die Raketen in NATO-Europa nur in Deutschland stationiert werden sollen, müssen mit dem Argument gekontert werden, dies sei keine Gefährdung, sondern eine besondere Auszeichnung für unser Land.

Die Aufzählung der zahlreichen weiteren Punkte, die der Medienkommissar mit den Chefredakteuren und Intendanten demnächst in Potsdam zu erörtern hätte, würden eine ganze Broschüre füllen. Mit Rücksicht auf die Leser dieser Betrachtung sei einstweilen darauf verzichtet.

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Author: Gast Autor

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