– „Das Mädchen Hirut“ erzählt die wahre Geschichte einer jungen Äthiopierin
– Bekämpfung schädlicher Traditionen durch jahrzehntelange Projekt- und Aufklärungsarbeit
Zürich, 12. März 2015 – Entführt, vergewaltigt, zwangsverheiratet – der Film „Das Mädchen Hirut“, der am 19. März 2015 in die Schweizer Kinos kommt, wirft einen Blick auf das Schicksal eines Mädchens, das von unzähligen Frauen in Äthiopien geteilt wird. Denn verachtende Rituale wie beispielsweise Zwangsehe, weibliche Genitalverstümmelung, sexueller Missbrauch und soziale Diskriminierung sind im Leben vieler äthiopischer Frauen präsent. Oft ohne Konsequenzen für die Täter. Das mehrfach ausgezeichnete neue Filmdrama „Das Mädchen Hirut“ – von UN-Botschafterin Angelina Jolie koproduziert – beruht auf einer wahren Geschichte. Der in Addis Abeba aufgewachsene Autor und Regisseur Zeresenay Berhane Mehari stammt selbst aus Äthiopien.
Das mit dem Publikumspreis der Berlinale und des Sundance Film Festivals ausgezeichnete Drama „Das Mädchen Hirut“ erzählt die Geschichte einer jungen Äthiopierin, die auf dem Rückweg von der Schule verschleppt, eingesperrt und vergewaltigt wird. Der Vergewaltiger will das junge Mädchen zur Heirat zwingen und damit seine Tat legalisieren. Doch Hirut schafft es, sich zu befreien, indem sie ihren Peiniger erschiesst. Die Polizei nimmt das Mädchen fest und klagt es des Mordes an. Der Kinofilm, der von Menschenrechtsaktivistin Angelina Jolie mitproduziert wurde, erzählt von dem Kampf um Gerechtigkeit mit einem bitteren Beigeschmack. Denn trotz ihres Freispruchs am Ende des Films muss Hirut ihre Heimat verlassen und in ein Internat in der Hauptstadt Addis Abeba gehen – zu ihrem eigenen Schutz. Ungeachtet der Entführung und Vergewaltigung gilt sie in ihrem Dorf als Verdammte. Eine wahre Geschichte, die das Schicksal vieler Frauen widerspiegelt. Telefa heisst die Tradition, bei der ein Vergewaltiger strafffrei bleibt, wenn er sein Opfer heiratet. Brutal und demütigend und dennoch real.
Projekte für Frauen
Zu Beginn der Neunzigerjahre wurde der Gründer der Stiftung Menschen für Menschen, Karlheinz Böhm, selbst Zeuge der Folgen von schädlichen Praktiken wie der Zwangsbeschneidung eines jungen Mädchens. Die damals neunjährige Safia starb an Komplikationen infolge des grausamen Rituals. Menschen für Menschen setzte sich in den folgenden Jahrzehnten gegen diese schädliche Tradition ein. In den Projektgebieten konnte diese Praxis weitgehend abgeschafft werden. Heute werden die Programme gegen Frauenbeschneidung von der Regierung durchgeführt. Die Stiftung Menschen für Menschen setzt sich aber weiterhin mit einem ganzheitlichen Ansatz für die Stärkung der Frauen in Äthiopien ein.
Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen wie Abebech Gobena, auch als „Mutter Teresa Afrikas“ bekannt, unterstützt Menschen für Menschen Schweiz das Selbstbestimmungsrecht junger Mädchen und Frauen im Land am Horn von Afrika. Die Schweizer Stiftung nimmt sich mit ihren Projekten zentraler Problemfelder der Frauen an. Zum Beispiel mit einem Berufsbildungsprojekt für junge Frauen in Addis Abeba oder sexuellen Aufklärungskampagnen in Schulen. So erhalten junge Mädchen eine Bildungsgrundlage und damit die Perspektive auf ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben.
Im Laufe des Jahres startet Menschen für Menschen Schweiz weitere Projekte zur Förderung der Frauen in Äthiopien – damit sie in Zukunft ein menschenwürdiges und unabhängiges Leben führen können. Mit einer Spende an Menschen für Menschen Schweiz kann man dazu beitragen – jeder Franken hilft.
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