Eine Information des Deuschen Verbraucherschutzrings e.V. (DVS)
17. Februar 2015. Im November 2014 wurde vom Amtsgericht Nürnberg die vorläufige Insolvenzverwaltung der Shedlin Capital AG (Nürnberg) angeordnet. Auch die Anleger der sieben geschlossenen Fonds, die Shedlin emittiert hatte, sind von dieser Insolvenz mit rund 140 Millionen Euro betroffen. Der Deutsche Verbraucherschutzring e. V. (DVS) rät Betroffenen ihre Ansprüche prüfen zu lassen.
Die Fonds* der Shedlin Capital AG sollten ihr Kapital in Abu Dhabi, China, Brasilien, Bulgarien, Rumänien und Russland investieren. Ge- und erdacht waren sie einst, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Immobilienentwicklung in den genannten Ländern zu forcieren. Insgesamt pumpten die Fonds seit 2008 rund 140 Millionen Euro in die ein Jahr zuvor gegründete Investmentfirma. Der renditesüchtige Anlage-Optimismus muss nun der Schadensbegrenzung weichen. Denn jetzt seien die Anleger gefordert, ihre Ansprüche prüfen zu lassen um drohende Schäden zu minimieren, so Claudia Lunderstedt-Georgi, Geschäftsführerin des DVS ( www.dvs-ev.net ): „In besonderen Fällen kann eine Rückabwicklung der Beteiligung oder die Rückzahlung des Investments möglich sein. Es gilt den Kopf nicht in den Wüstensand zu stecken, sondern sich fachkundige Hilfe zu holen.“ Der DVS hat zwischenzeitlich die Arbeitsgemeinschaft „Shedlin Capital“ gegründet.
Teuerste Betonplatte der Emirate – made in Germany
Im Fokus der jüngeren Firmengeschichte standen die Middle East Health Care Fonds I und II. Im Treibsand von Abu Dhabi sollte eine Luxusklinik mit 200 Betten für Herz- und Gefäßerkrankungen errichtet werden. Der Baustelle konnte man dennoch nicht helfen, seit vergangenem Jahr scheint sie einem Infarkt erlegen zu sein, ohne dass auf ihr je etwas Nennenswertes passiert wäre. 100 Millionen Euro deutscher Anleger sollten in das German General Hospital am Stadtrand von Abu Dhabi fließen. Der SPIEGEL schrieb im Mai 2013: „Abu Dhabi hat viele Visionen kommen und verschwinden sehen, Märchenschlösser und Superlative. So ist es nicht überraschend, am Rande der Stadt, vergraben im Wüstensand, die wohl teuerste Betonplatte der Emirate zu finden – made in Germany.“ 14 Prozent Rendite sollte das Hospital den 3.500 Anlegern in die Geldbeutel spülen, nun spülte der heiße Wüstensand 96 Millionen Euro ins Nichts.
Eingesammeltes Geld reichte nicht
Als im April 2011 bekannt wurde, dass auch das eingesammelte Geld des zweiten Health Care Fonds nicht reichen würde, wurden die Anleger unruhig. Eine außerordentliche Gesellschafterversammlung entschied das Führungstrio auszutauschen. Nach sechs- bzw. siebenstelligen Überweisungen an sich selbst, verabschiedeten sich die „autodidaktischen Gesundheitsexperten“ und die Anleger wurden mittels Hochglanzfotos und verheißungsvollen Newslettern sediert. Die virale Beruhigungstherapie funktionierte zunächst wieder. Bis sich im November 2012 ein ärgerlicher Zwischenfall ereignete: einige Anleger wollten die Baustelle nun nicht nur in virtueller Realitätsferne, sondern auch einmal im Hier und Jetzt begutachten. Als palliative Therapie musste kurzfristig ein Bulldozer angemietet werden. Und als müsse man zwanghaft in jedem Schlechtem etwas Gutes finden, wurde im Dezember verkündet, dass die Mobilisierung der Baustelle nun eingeleitet sei, von jetzt an also wirklich gebaut werde.
Die DVS-Geschäftsführerin: „Mittlerweile hat die schlafende Baustelle die Anleger wachgerüttelt, die sich nun dringend beraten lassen müssen. Schließlich gilt es auch in diesem Fall verschiedene Ansprüche gegen alle möglichen Anspruchsgegner zu prüfen.“
*Die betroffenen Fonds: Shedlin Middle East Health Care Fonds I und II / Shedlin Chinese Property I / Shedlin Latin American Property I / Shedlin Infrastructure I und II (Solarkraft in Bulgarien) / Shedlin New European Frontiers III
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