Schwierige Zeiten erfordern eindeutige Antworten. Denn in der öffentlichen Wahrnehmung derjenigen, die ausschließlich den Staatsfunk konsumieren, herrscht weiterhin die Überzeugung vor, dass es in diesem Land eine Mehrheit gibt, die links denkt. Doch es genügt bereits ein Blick in Richtung unserer Jugend, um unmissverständlich feststellen zu können: Da findet ein Mentalitätswechsel statt. Die Perspektive wird neu ausgerichtet, weil andere Probleme als noch vor einer Dekade auf der Tagesordnung stehen, deren Lösung nicht weiter hinausgezögert werden kann. Aus meiner Sicht wäre es falsch, von einem Rechtsruck zu sprechen. Viel eher wird der Kompass frisch justiert, die Mitte wieder dorthin gerückt, wo sie ursprünglich angesiedelt war. Als bürgerlich galt damals, wer sich Vernunft und Pragmatismus verschrieben hat. Heutzutage werden diese Tugenden schnell einmal als faschistisch abgetan – ohne zu wissen, woher diese Begrifflichkeit historisch entstammt.
Von Dennis Riehle
Doch weil gerade aktuell von Seiten der Grünen eine Menge unternommen wird, um in den sozialen Medien der vermeintlichen Oberhand von patriotischen und identitären Gesinnungen eine ökosozialistische Alternative anzubieten, die die Sorgen und Ängste der Bevölkerung bisweilen auch am Küchentisch zu besprechen bereit ist, scheint es mir notwendig, selbst noch einmal ein Bekenntnis abzugeben. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich selbst einmal bei denjenigen Parteien mein Kreuz setzte, für die ich heute nicht nur Unverständnis, sondern Ablehnung und Mitleid empfinde. Ich werde mir auch nicht einreden lassen, allein aus taktischen Gründen meinen Einsatz für die AfD in Frage zu stellen. Sie ist ebenso kein Messias, wie Robert Habeck kein Gott ist. Doch betrachte ich die Ehrlichkeit in der Programmatik, dann votiere ich nicht nur aus Protest, sondern aus umfänglicher Fürsprache und schlichtem Rationalismus.
Denn ich habe verstanden, dass es bei dem Anliegen von Remigration nicht um die gewaltsame Rückführung von deutschen Staatsbürgern mit ausländischen Wurzeln geht. Viel eher unterstütze auch ich das völlig legitime Ziel, ausreisepflichtige Personen in die Heimat zu begleiten. Aber ebenfalls jene abzuschieben, die sich einer Eingliederung verweigern, Mitwirkung an Wachstum und Prosperität ablehnen, religiös und ideologisch fanatisch sind, die Demokratie nicht anerkennen wollen, die christliche Tradierung bekämpfen, straffällig werden, illegal die Grenze passiert haben oder schlichtweg keinen Pass nachweisen können. Wer ohne dauerhafte Bleibeperspektive ist, dem muss nach Maßgabe der Verfassung und des Aufenthaltsgesetzes der Weg nach Hause gewiesen werden. Unmenschlich ist es nicht, die Tore für jene zu verschließen, die allein aus individuellen und eigennützigen Gründen nach einem besseren wirtschaftlichen Leben Ausschau halten.
Denn in einer Welt der endlichen Ressourcen können wir nur einer beschränkten Zahl an Bedürftigen helfen, die auch tatsächlich verfolgt und in ihrer Existenz bedroht sind. Inhumanität findet dort statt, wo wir die Arme der Barmherzigkeit jedem Schicksalsgeplagten ausbreiten – am Ende aber nicht der Grad der Not ausschlaggebend ist, sondern das Recht des Stärkeren gilt. Dass es im Augenblick nur eine nennenswerte politische Kraft gibt, die diese Normalität zum Credo in ihrem Wahlkampf macht, spricht wiederum Bände über das etablierte Einheitskartell, welches sich immer weiter wegbewegt von der Realität. So zeige ich heute Gesicht, weil Blau nicht erst seit gestern zu meiner Lieblingsfarbe geworden ist. Und mir die Souveränität, Integrität und Unversehrtheit unseres Volkes am Herzen liegt. In unserer angeknacksten Herrschaftsform bleibt nämlich auch dann Martin Luthers Eingeständnis ein überaus achtenswertes Rückgrat, wenn die Despotie winkt: Ich stehe hier, ich kann nicht anders.
Zur Quelle wechseln
Author: Gast Autor
Journalistenwatch