Baustelle verzögert sich – So bekommst du als Handwerker mehr Geld vom Bauherrn. Doch viele Handwerker wissen nicht, dass sie in bestimmten Fällen Anspruch auf Entschädigung haben.
Viele Bauverträge regeln, was passiert, wenn es zu Verzögerungen kommt. Aber viele Handwerker kennen diese Regeln nicht – und verzichten dadurch auf Geld, das ihnen eigentlich zusteht. Eine gute Dokumentation und vertraglich geregelte Nachträge sind der Schlüssel, um am Ende nicht draufzuzahlen. Dieser Beitrag verrät, wann Sie als Handwerker berechtigt sind, mehr Geld zu verlangen und welche rechtlichen Hebel Sie nutzen können.
Der Dominoeffekt auf der Baustelle
Bauzeitverzögerungen sind in der Baubranche eher die Regel als die Ausnahme. Sobald sich der Rohbauer verspätet, gerät der gesamte Bauablauf ins Stocken. Fensterbauer, Dachdecker und Elektriker müssen untätig warten, während sich ihre geplanten Arbeiten nach hinten verschieben. Ein ähnlicher Dominoeffekt tritt ein, wenn das Bauamt mit der Planung zu lange braucht. Die Ursachen sind vielfältig: So sorgen Verzögerungen bei Genehmigungen und Freigaben dafür, dass der gesamte Zeitplan kippt. Für Handwerker ist das eine große Herausforderung. Denn wenn die Baustelle nicht wie geplant loslegt, können sie keine Rechnungen stellen. Die Kosten beim Handwerker fallen trotzdem an – schließlich müssen sie planen, wann sie Material bestellen und wie sie Personal einteilen.
Viele Betriebe nehmen diese Verzögerungen hin, während die allgemeinen Geschäftskosten weiterlaufen und der Auftraggeber sie hinhält. Dabei stünde ihnen vertraglich ein Anspruch auf Entschädigung zu – ein Anspruch, der oft nicht geltend gemacht wird, weil niemand ihn sauber und systematisch durchsetzt. Dabei sieht die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen, kurz VOB, klare Regelungen für den Fall vor, dass Handwerksbetriebe unverschuldet in Verzug geraten.
Die unterschätzten Mitwirkungspflichten
Besonders perfide: Bauherren kommen ihren Mitwirkungspflichten oft nicht nach. Unvollständige Leistungsverzeichnisse, fehlende Pläne und unklare Bauzeiten verhindern einen reibungslosen Baufortschritt. Handwerker geraten dadurch in eine schwierige Lage: Sie sollen Leistungen erbringen, ohne dass die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Ein Paradebeispiel für das Desinteresse der öffentlichen Hand, die am Ende nur eines will: sich so kostengünstig wie möglich aus der Verantwortung ziehen.
Viele Unternehmen machen in einer solchen Situation den Fehler, untätig abzuwarten, in der Hoffnung, dass sich die Probleme von selbst lösen. Doch jede Woche ohne Fortschritt verursacht finanzielle Verluste, die am Ende am Handwerksbetrieb hängen bleiben. Wer keine schriftlichen Mitwirkungsverlangen stellt, hat später kaum Chancen, eine Entschädigung einzufordern. Ein weiterer tödlicher Fehler besteht darin, trotz unklarer Ausgangslage einfach weiterzuarbeiten. Denn Arbeiten ohne klare schriftliche Anordnungen macht Nachforderungen fast unmöglich. Zudem gerät der Handwerker dadurch in eine Planungshaftung.
Systematische Durchsetzung der rechtlichen Ansprüche
Um finanzielle Verluste zu vermeiden, müssen Handwerksbetriebe ihre Ansprüche systematisch einfordern. In den meisten Fällen lassen sich diese Ansprüche klar definieren und dokumentieren. Mit der entsprechenden Disziplin können Handwerker innerhalb von acht bis zehn Wochen zu ihrem Recht kommen.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer lückenlosen Dokumentation. Jeder Ablauf, jede Verzögerung und jeder Mehraufwand muss schriftlich festgehalten werden. Dazu gehören vollständige Leistungsverzeichnisse, eine genaue Auflistung der entstandenen Mehrkosten sowie schriftliche Anordnungen. Nur mit diesen Nachweisen lassen sich berechtigte Forderungen stellen und durchsetzen. Denn eines ist klar: In der Baubranche kommt nur derjenige zu seinem Recht, der sich Gehör verschafft.
Über Andreas Scheibe:
Andreas Scheibe ist geschäftsführender Gesellschafter mehrerer Unternehmen in der Baubranche und Gründer der Continu-ING GmbH aus Wittlich, einer Unternehmensberatung, die auf echte Lösungen für Handwerksunternehmen fokussiert ist. Er konnte schon zahlreiche Handwerksunternehmen dabei unterstützen, Verlustprojekten den Rücken zu kehren und Sicherheit in Bauabläufen zu erlangen. Die Mission von Andreas Scheibe und Continu-ING ist, das Handwerk zu neuer Stärke zu führen und Handwerkern zu helfen, Bauprojekte endlich stressfreier und profitabler durchzuführen. Mehr Informationen dazu unter: https://www.continu-ing.com/.
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