In Delmenhorst wurden AfD-Vertreter nach einer Einladung zur Podiumsdiskussion an der IGS Delmenhorst wieder ausgeladen, weil linke Krawalltrupps mit Gewalt drohten. Die Schule rechtfertigte sich mit der „Gefährdung des Schulfriedens“ – eine erschreckende Parallele zur SA, die durch Einschüchterung Andersdenkende zum Schweigen brachte. Heute wird solches Verhalten belohnt.
Der Ahlhorner AfD-Landtagsabgeordnete Harm Rykena darf am Dienstag, 17. Dezember, nicht an einer Podiumsdiskussion, – die der Politikkurs zum Thema „Ist die liberale Demokratie am Ende?“ angesetzt in der Integrierten Gesamtschule (IGS) Delmenhorst angesetzt hatte – teilnehmen.
Wie Rektor Heiko Weber auf Nachfrage der kreiszeitung.de mitteilte, wäre „der Schulfrieden durch den AfD-Vertreter massiv gestört worden“. Es seien nicht nur „die Schüler“-, sondern auch die Elternvertreter und der Personalrat gegen die Mitwirkung der AfD gewesen, erläutert Rektor Weber weiter. Die Schülervertretung habe „argumentiert“, dass eine Partei, „die alles gegen die Demokratie macht, nicht toleriert werden kann“. Deshalb habe er sich „schweren Herzens“ entschieden, den Vorsitzenden des AfD-Kreisverbands Oldenburg-Land, Harm Rykena, auszuladen.
Offensichtlich nicht ganz so feige und nicht devot gewillt, vor linken Krawallgruppen, die im SA-Stil agieren, einzuknicken, die Berufsbildende Schulen (BBS), in der voraussichtlich Ende Januar eine Podiumsdiskussion geben werde. Dazu werde man Vertreter von SPD, CDU, Grünen, AfD, FDP, Linke und BSW einladen, erklärte Rektor Jens Haar. Es gebe einen Erlass für Schulen, dass sie die Vielfalt der politischen Landschaft abdecken sollten, wenn Parteien eingeladen werden. Dementsprechend würden sich die BBS verhalten. Die IGS scheint diesen Erlass gekonnt zu ignorieren.
Beim Gymnasium Wildeshausen wiederum ist aktuell keine Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl geplant. Das kann sich aber noch ändern. Sollte es zu einer solchen Veranstaltung kommen, geht das Gymnasium offensichtlich mit dem Schulerlass, dass die Vielfalt der politischen Landschaft abzudecken ist, nach Gutdünken um. Die Schule werde eigenverantwortlich entscheiden, wer eingeladen wird, betonte Rektor Andreas Langen. Und dann würde die jeweilige Themenstellung bestimmen, wer eingeladen wird und wer nicht. Beispielhaft nannte er – gefahrenfrei – die Tierschutzpartei, die sich stark für ein bestimmtes Thema einsetzt.
Kay Kanstein, AfD-Bundestagskandidat im Wahlkreis 28 (Oldenburg-Land/Delmenhorst/Wesermarsch) teilte der Zeitungsredaktion mit, es müsse hinterfragt werden, „ob die fest verankerte Neutralitätspflicht der beteiligten Lehrerschaft gegeben ist“. Eine freie Willensbildung sei an der IGS „offensichtlich nicht erwünscht“. Die Entscheidung, die AfD auszuladen, sei nicht ganz unerwartet gefallen. „Um den Schülern eine Antwort auf die Frage, ob die liberale Demokratie am Ende sei, zu geben, erhalten sie hier durch ihr unmittelbares Umfeld der Gremien ein klares ja“, so Kanstein.
(SB)
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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch