• 21. November 2024

Wenn Ungeeignete regieren wollen – Psychopathologie der Überforderten

ByMichael Klein

Nov 21, 2024

Lesen Sie ab und zu in der International Classification of Diseases, ICD-10 der WHO?
Nein?
Schade, denn dort gibt es interessante Sachen, etwa:

„Diese Persönlichkeitsstörung ist durch übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, Nachtragen von Kränkungen, durch Misstrauen, sowie eine Neigung, Erlebtes zu verdrehen gekennzeichnet, indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich missgedeutet werden, … Diese Personen können zu überhöhtem Selbstwertgefühl und häufiger, übertriebener Selbstbezogenheit neigen.“

F60.0 Paranoide Persönlichkeitsstörung
Man könnte argumentieren, dass Leute, die andere verfolgen, weil diese anderen keine positive Meinung von den sie Verfolgenden haben, einen klassischen Fall einer paranoiden Persönlichkeitsstörung darstellen,

„Eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen für andere gekennzeichnet ist. Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen besteht eine erhebliche Diskrepanz. Das Verhalten erscheint durch nachteilige Erlebnisse, einschließlich Bestrafung, nicht änderungsfähig. Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten, eine Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen für das Verhalten anzubieten, durch das der betreffende Patient in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist.“

F60.2 Dissoziale Persönlichkeitsstörung
Man könnte hier argumentieren, dass das Durchsetzen ideologischer Ziele OHNE RÜCKSICHT AUF VERLUSTE ein klarer Ausdruck für eine dissoziative Persönlichkeitsstörung ist.

Oder:

„Eine Persönlichkeitsstörung, die durch oberflächliche und labile Affektivität, Dramatisierung, einen theatralischen, übertriebenen Ausdruck von Gefühlen, durch Suggestibilität, Egozentrik, Genusssucht, Mangel an Rücksichtnahme, erhöhte Kränkbarkeit und ein dauerndes Verlangen nach Anerkennung, äußeren Reizen und Aufmerksamkeit gekennzeichnet ist.“

F60.4: Histrionische Persönlichkeitsstörung
Quasi die Sammelkategorie, in die F60.0 und F60.2 münden, ein Komplex, in dem sich Minderwertigkeitsgefühle, gekränkte Eitelkeit, Narzissmus, Soziopathologie und die Unfähigkeit, mit negativen Meinungen gegenüber der eigenen Person umzugehen, zu einer explosiven Mischung vermengt haben.

Mehr dazu in unserem Beitrag von 11. September 2024: Strafanzeigenkönige: Grüne sind beleidigte Leberwürste

Wir haben diesen Post mit „Wenn Ungeeignete regieren wollen“ überschrieben, um unserer Ansicht Ausdruck zu verleihen, dass sich in politischen Positionen in Deutschland, aber nicht nur in Deutschland, Personen einfinden, die weder das kognitive noch das psychologische Make-up mitbringen, um eine solche Position füllen zu können. Personen, die unter VOLLKOMMEN falschen Voraussetzungen politische Positionen einnehmen wollen:

  • Mit politische Positionen, so ihre Ansicht, gehe kein Anforderungsprofil einher. Jeder, der sich „berufen“ fühle, könne sich in einer Demokratie aufmachen, um eine politische Position zu ergattern.
  • Diese Ansicht der Anspruchslosigkeit politischer Positionen, die durch gesellschaftliche „Repräsentationsdiskurse“, also die Suche nach Personen, die durch ein intelligenzfremdes Merkmal ausgezeichnet sind und auf Basis dieses Merkmals Repräsentation in einem Parlament reklamieren, verstärkt wird, führt zu einem Race to the Bottom, das durch zwei gegenläufige Prozesse gekennzeichnet ist: Politische Positionen, seien es öffentliche Ämter oder Parteiposten werden von Personen geflutet, deren kognitive und psychologische Ausstattung nicht geeignet ist, um eine solche Position auch nur annähernd zu füllen. Personen, die geeignet wären, um politische Ämter oder Positionen auszufüllen, werden dadurch abgeschreckt und verlassen den politischen Betrieb. Dieser Prozess ist in den meisten westlichen Demokratien im Gang.
  • Diejenigen, die denken, politische Positionen hätten kein Anforderungsprofil, die keinerlei Kenntnisse, keinerlei Erfahrungen und Wissen in ihre Existenz als „Berufspolitiker“ einbringen, streben nach politischen Positionen, NICHT weil sie von einer politischen Überzeugung getrieben sind, sie streben in politische Positionen, weil sie sich davon sozialen Status versprechen, den sie auf keinem anderen Weg, denn alle regulären Wege zu sozialem Status führen über eine Art von Leistungsnachweis, erreichen können.
  • Politische Positionen haben für diese Leute somit eine doppelte Funktion: Sie dienen als Surrogat für die nicht vorhandene Lebensleistung und als Ausgangspunkt dafür, von Mitbürgern die Ehrerbietung einzufordern, die diese Gestalten als mit politischen Positionen verbunden wähnen.

Der Absturz ist vorprogrammiert.

Den politische Ämter sind nicht die Gipfel, auf denen die Anzuhimmelnden, als die sich diese kleinen nach eigener Einschätzung Prinzen und Prinzessinen sehen, Ehrerbietung und Hurra-Rufe entgegen nehmen können, politische Ämter sind eher ein Ort, an dem man über kurz oder lang mit dem rauen Wind des Lebens und damit mit dem, was diese Leute NIE erlebt haben, konfrontiert wird: Plötzlich gibt es herbe Kritik an dem, was man tut, wie man sich gibt. Man steht im Rampenlicht, Fehler, und diese Leute haben viele und machen viele, werden kommentiert, zuweilen machen sich Leute lustig, man wird zur Zielscheibe von Spott und Hohn, und je nachdem, wie man sein Amt füllt, ob man z.B. denkt, man könne das Amt nutzen, um es den Bürgern ideologisch heimzuzahlen, werden die Reaktionen auch heftig, zuweilen beleidigend.
Das gehört dazu.

Das kommt mit öffentlichen Positionen, denn selbst geeignete Amtsinhaber stehen über kurz oder lang vor dem Problem, dass sie es nicht allen Recht machen können, vielleicht auch gar nicht wollen und als Konsequenz daraus, mit Kritik konfrontiert werden, Kritik, zu der man sich stellen muss, was wiederum diejenigen, die politische Positionen als Statusbeschaffer betrachten, von dem aus sie anderen diktieren, was sie zu tun haben, nicht können. Mangels sozialer Kompetenzen und oft auch mangels Intelligenz sind sie Kritik hilflos ausgeliefert, können sich nur mit Hilfe Dritter zu Wehr setzen, müssen den großen Bruder zur Hilfe rufen.

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Wir sehen das derzeit, wenn politische Amtsinhaber, die weder das psychologische noch das kognitive Rüstzeug mitbringen, um die politische Position, die sie einnehmen wollen, auch auszufüllen, die Justiz instrumentalisieren, um sich gegen heftige, zuweilen auch sehr deutliche Kritik, die sie als Beleidigung empfinden, zur Wehr zu setzen. Allein die Tatsache, dass diese Leute hunderte von Anzeigen wegen Beleidigung erstatten, zeigt, wie ungeeignet sie für das Amt, das sie begleiten, sind, einfach deshalb, weil ein Amtsinhaber, der auf seine Aufgaben fokussiert ist, der ein Amt angestrebt hat, um sein Wissen und seine Fähigkeiten zum WOHLE aller einzusetzen, daran arbeiten wird, eben diese Aufgaben zu erfüllen. Er hätte sicher keine Zeit und vor allem keine Lust, diejenigen zur Kenntnis zu nehmen, die ihn unsachlich kritisieren, ihn beleidigen. Warum sollte er sich damit abgeben? Es gehört ohnehin zum Geschäft, und je mehr man gegen die Interessen von Menschen als Inhaber einer politischen Position agiert, desto heftiger wird der Widerstand und die Form des Widerstands werden. Deshalb war es in der Vergangenheit die Regel, dass sich Amtsinhaber den Respekt derjenigen, die sie von der Wichtigkeit ihrer politischen Maßnahmen überzeugen mussten, erarbeitet haben. ERARBEITET. Heutige Amtsinhaber sind der Ansicht, sie müssten sich nichts erarbeiten, eine Schutzansicht, denn sie könnten es auch nicht, der Respekt sei quasi eine Beigabe der Position, die sie einnehmen. Ein heftiger Irrtum, in dessen Folge diese Leute jede Form der heftigen Kritik als eine Art Majestätsbeleidigung ansehen, einen persönlich gegen sie gerichteten Groll, der auf Respektlosigkeit basiere. Und in der Tat, der Groll, sofern er einer ist, basiert auf Respektlosigkeit. Wie könnte man Respekt vor Leuten ohne Kompetenz und Fähigkeit haben, die keinerlei Anstrengungen unternehmen, sich Respekt zu erarbeiten, ihre Position vielmehr dazu missbrauchen, ihre damit erworbene vermeintliche Macht gegen andere zum Einsatz zu bringen, gegen andere auszuleben…?

Ein nicht auflösbarer Teufelskreis, einfach deshalb nicht, weil diejenigen, die Amtsinhaber sein wollen, weder die kognitiven noch die psychologischen Voraussetzungen mitbringen, Amtsinhaber zu sein. Der Teufelskreis wäre auflösbar, wenn sich diese „Amtsinhaber“ den Respekt ihrer Kritiker erarbeiten würden. Das setzt aber Fähigkeit und Wissen voraus, eine BEFÄHIGUNG andere von den eigenen Qualitäten zu überzeugen. Ein aussichtsloses Unterfangen. Der Teufelskreis wäre auch auflösbar, wenn diese „Amtsinhaber“ mit Abstand und sozialer Intelligenz auf die Kritik reagieren, selbst dann, wenn sie vermeintlich als Beleidigung daherkommt. Denn jede Beleidigung hat im Kern die Information von Unzufriedenheit und – mehr noch – den Gegenstand der Unzufriedenheit. Man kann also daraus lernen. Sofern, sofern man das psychologische Rüstzeug mitbringt, die soziale Intelligenz, also all das, was diese Leute nicht haben. Deshalb können sie nicht auf Kritiker zugehen, nicht mit Witz auf Beleidigungen reagieren, deshalb sind sie von jeder Form der Kritik gefährdet, denn jede Kritik könnte den Schleier, den sie über ihre Unfähigkeit gehängt haben, lüften.

Süddeutsche Zeitung

Es ist und bleibt ein Teufelskreis, denn das psychologische Bedürfnis, die Lichtgestalt, als die man sich per politischer Position gesehen hat, gegen Kritik zu verteidigen, kann nur mithilfe des großen Bruders, in diesem Fall einer Instrumentalisierung weisungsgebundener Staatsanwälte und umfangreicher Klagen notdürftig gestillt werden.

Indes: Die kurze Befriedigung daraus, einen Staatsanwalt und oft genug einen Richter als Kindermädchen mit der Befriedigung eigener Bedürfnisse betraut zu haben, weicht schnell der Ernüchterung, denn die Versuche, Bürger mit Geldstrafen ruhig zu stellen, werden ihrerseits wieder Gegenstand öffentlicher Kritik. Das ursprüngliche Problem, die eigene Lichtgestalt, als die man sich sehen will, wiederherzustellen, ist auf eine andere Ebene verlagert. Nun müssen nicht nur die direkten Kritiker, von denen man sich beleidigt fühlt, unter Missbrauch des Rechtssystems bekämpft werden, die Kritiker, die diesen Missbrauch des Rechtssystems aufgrund psychologischer und sozialer Inkompetenz, von fehlenden Fähigkeiten ganz zu schweigen, kritisieren, müssen ebenfalls bekämpft werden.

Und so wird es weitergehen, bis diese ungeeigneten Personen aus ihren politischen Ämtern verschwunden sind und einer für sie geeigneten Tätigkeit nachgehen, welche Tätigkeit das auch immer sein könnte.

Wir haben eine Reihe von Beispielen, die zeigen, wie psychologische und kognitive Ungeeignetheit, eine politische Position auszufüllen, in einen Missbrauch des Rechtssystems mündet:

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Author: Michael Klein
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