• 29. Dezember 2024

Wenn die Chefin des Meinungsressorts ein Problem mit Meinungen hat: Musk-Gastbeitrag in der „Welt“ wird zum Politikum

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Dez. 28, 2024
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Irgendwas müssen gewisse Vertreter der linken Mainstream-Journalistenblase da falsch verstanden haben. Sie treten für Meinungsfreiheit ein, aber in einer neuen Bedeutung dieses Wortes: Die Freiheit von Meinungen. Denn erwünscht und zulässig ist nur die eine Meinung – die auf der Seite der “Demokratie” und der ”Wahrheit” steht. Alles andere ist “undemokratisch”, “Desinformation” und “Fake-News”. Normalerweise gehören solche Hauptschriftleiter und Medienschaffende nicht in Schlüsselpositionen reichweitenstarker Publikationen, sondern eher in der Propagandaressorts von Ministerien des Linksstaats oder gleich nach Nordkorea. Umso besser, wenn sie sich gleich selbst entfernen; “ab mit Dachschaden”, möchte man da nur hinterherrufen.

So wie aktuell beim theatralischen, selbstentlarvenden Abgang der bisherigen Leiterin des “Welt”-Meinungsressorts (!) Eva Marie Kogel. Die kündigte mit viel Tamtam – per Bekanntgabe schizophrenerweise ausgerechnet auf Musks Plattform Twitter – an, ihren Bettel bei der Zeitung hinzuwerfen, weil dort ein Gastbeitrag Musks abgedruckt ist, mit dem sie nicht einverstanden war. Ausgerechnet die Chefin der Abteilung “Meinung” duldet also keine Gegenmeinung. Willkommen im Gesinnungsstadl Deutschland. Auf solche Ressortchefs kann jede ernstzunehmende Zeitung verzichten; so trennt sich zum Glück die Spreu vom Weizen.

Zensurgeilheit heißt jetzt „Rückgrat“

Natürlich erhielt Kogel sogleich Zuspruch von linken Systemmitläufern; der Jungschriftsteller Dario Schramm feierte etwa ihr “Rückgrat”. Aha, “Rückgrat”– oder was Vertreter des “freien Wortes darunter verstehen: Die Zensur Andersdenkener einfordern – und wenn diese nicht ausgeübt wird, dann beleidigt seinen Guten nehmen. Auch Lügenbaron Karl Lauterbach konnte auf X die Klappe nicht halten – und zeigte seinen totalitären Ungeist mit folgendem Statement zu der Affäre: “Respekt für die Gegner der Veröffentlichung. Dass man sich politische Macht jetzt immer einfacher kaufen kann wird der Demokratie noch sehr stark schaden. Wenn Zeitungen mitmachen schaufeln sie ihr eigenes Grab und sind nicht besser als soziale Medien”. Das sind übrigens dieselben Politiker, die kein Problem damit haben, wenn Multimilliardäre wie Bill Gates nicht nur die Gesundheitspolitik ganzer Länder infiltrieren, sondern im Gegensatz zu Musk ganze Medienhäuser finanziell schmieren. Vielleicht hat Lauterbach, der statt auf der Anklage- noch immer auf der Regierungsbank sitzt, ja Anschlussverwendung für Kogel – als Sprecherin?

Nur zur Verdeutlichung, worüber wir hier eigentlich reden; in seinem Beitrag schreibt Musk etwa dies:  „Deutschland hat seine Grenzen für eine sehr große Zahl an Migranten geöffnet. Dies geschah zwar in humanitärer Absicht, führte jedoch zu bedeutenden kulturellen und sozialen Spannungen. Die AfD setzt sich für eine kontrollierte Einwanderungspolitik ein, die der Integration und dem Erhalt der deutschen Kultur und der Sicherheit Vorrang einräumt. Dabei geht es nicht um Fremdenfeindlichkeit, sondern darum, dass Deutschland seine Identität nicht im Streben nach Globalisierung verliert. Eine Nation muss ihre Grundwerte und ihr kulturelles Erbe bewahren, um stark und geeint zu bleiben.“

Haltung über alles

Das ist also die „Zumutung” eines “faschistischen Hetzers”, “Trump-Clowns”, “größenwahnsinnigen Verrückten” und was an weiteren Invektiven auf Musk alles hereinprasselt, mit der linke Medienmacher nicht klarkommen. Dass ein solcher völlig zutreffender, legitimer Debattenbeitrag von hysterischen Woke-Weibern und hipsterstalinistischen Narzisstinnen der linken Medienbubble als Zumutung und außerhalb des tolerablen Meinungsspektrums verortet wird, sagt alles über das geistige Niveau und den Zustand der “Unsere-Demokratie”-BRD aus. Doch in einer Gesellschaft, wo jede noch so fundierte Kritik, die Narrative in Frage stellt, irgendwo zwischen “Hass und Hetze”, “Delegitimierung” und Schwurbelei/Leugnerei verortet wird und die an Volksverhetzung grenzende Verunglimpfung fast eines Viertels der deutschen Wähler als völlig legitime und sogar vorbildliche “Haltung” gefeiert wird, wundert einen nichts mehr.

Weil Musks Text auch in den freien Alternativmedien auf viel Zuspruch stieß, ätzten “Welt”-Veteranen und selbsteingebildete Edelfedern wie der von vielen Kollegen als menschlich-charakterlicher Totalausfall beschriebene Alan Posener sogleich gegen deren Wortführer; Posener sprach der freien Kolumnistin Annabel Schunke so etwa Journalismus und “Ethos” gleichermaßen ab, weil sie die Veröffentlichung Musks verteidigt hatte. Schunke konterte: „Bei einigen Welt-Leuten scheinen die Nerven nach den Einlassungen von Elon Musk blank zu liegen. So viel Meinungsfreiheit ist man in Deutschland auch beim ehemaligen konservativen Flaggschiff nicht gewöhnt.” Leider trübt das nunmehr angefeindete Springer-Blatt seinen eigenen Ruhm unnötig selbst: So richtig überzeugt scheint man auch bei der “Welt” nicht zu sein, denn gerade zu verschämt versteckte die Zeitung den Musk-Text, jenen wirklich “gelungenen Scoop” (so “Junge Freiheit”-Chefredakteur Dieter Stein) hinter peinlichen Distanzierungen und Einordnungen. Und: Der Text bekam keine exklusive URL zugeteilt. Offenbar will man Teilungen vermeiden. (TPL)

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Author: Kurschatten
Journalistenwatch

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