Bonn/Berlin (ots)
Weltweit leiden 733 Millionen Menschen an chronischem Hunger – das ist jeder elfte Mensch. Aufgrund der Klimakrise, Kriege und zunehmender globaler Ungleichheit ist diese Zahl seit 2019 um 152 Millionen gestiegen. Gleichzeitig kürzen die größten Geber, etwa die USA und Deutschland, drastisch ihre Budgets für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe. Auf der Jahrespressekonferenz mahnt die Welthungerhilfe, dass die Überwindung des Hungers möglich bleibt, wenn sie politisch gewollt und ausreichend finanziert ist.
Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe betont: „Kürzungen kosten Menschenleben. Was auf dem Papier wie ein Sparkurs aussieht, bedeutet für Millionen Menschen Hunger, Flucht oder sogar den Tod. Die Beseitigung des Hungers muss politische Priorität bleiben. Für die Beendigung von Konflikten braucht es politische Initiativen und diplomatische Lösungen. Investitionen in Waffen allein schaffen keine Sicherheit. Gleichzeitig kämpfen die Menschen im globalen Süden täglich für Verbesserungen in ihrem Leben. Die Welthungerhilfe stellt die lokalen Akteure und innovative Lösungen strategisch in den Mittelpunkt.“ Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 18,7 Millionen Menschen unterstützt – vor allem über lokale Initiativen und Partnerschaften.
Die Welthungerhilfe macht auch auf die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen aufmerksam. „Es ist inakzeptabel, dass nicht genügend Hilfsgüter in den Gazastreifen geliefert werden und Menschen auf der verzweifelten Suche nach Nahrung auch noch getötet werden. Die wenigen Verteilungen reichen bei weitem nicht aus und entsprechen nicht den humanitären Prinzipien von Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit. Wir brauchen einen sofortigen Waffenstillstand und den ungehinderten Zugang der Hilfsorganisationen über alle Grenzübergänge in den Gazastreifen“, fordert Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Im Jahr 2024 standen der Welthungerhilfe 383,5 Millionen Euro für die Projektarbeit zur Überwindung von Hunger und Armut zur Verfügung. Spenderinnen und Spender haben der Welthungerhilfe 86,5 Millionen Euro anvertraut. Die öffentlichen Geber haben 291,9 Millionen Euro für die Programmarbeit bewilligt. Der Anteil aus deutschen Bundesmitteln betrug davon gut 50 Prozent, der größte Einzelgeber war das Welternährungsprogramm mit 71,4 Millionen Euro, gefolgt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 67,6 Millionen Euro und dem Auswärtigen Amt mit 60,4 Millionen Euro. Die höchsten Projektförderungen gingen an den Südsudan, Syrien / Türkei und den Sudan.
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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie setzt sich mutig und entschlossen für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 14.12.1962 wurden 12.777 Auslandsprojekte in rund 72 Ländern und Gebieten mit 5,42 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.
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