• 18. Januar 2025

Welt-Herausgeber klagt an: Merkel und Reichelt sind die Pullfaktoren der Massenzuwanderung

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Jan. 18, 2025

Es wird viel geredet über das aktuelle Buch des neuen Welt-Herausgebers Ulf Poschardt. „Nius“-Chef Julian Reichelt schwärmt mit dem Book on Demand in der Hand regelrecht von „meinem großartigen Kollegen Ulf Poschardt“ und fragt, wie dieses „Shitbürgertum“ – so der Titel des Buches – so sagenhaft mächtig werden konnte. Gemeint ist damit laut Reichelt die „bizarre links-grüne Elite“.

Reichelt erklärt seinen Zuschauern in „Achtung Reichelt“, das Buch bereits gelesen zu haben, er habe gelacht und „teilweise geweint“ und er sei klüger geworden.

Aber hat der Portalmacher, der sein „Nius“ als eine politische Bewegung versteht („Werden Sie Teil unserer Bewegung“) das Buch tatsächlich gelesen?

Das kann man bezweifeln, denn Poschardt macht an einer Stelle einen Move, der von herausragender Bedeutung für die Rezeption der illegalen Massenmigration von Millionen nach Deutschland ist. Poschardt stellt seine Ex-Kollegen aus den Chef-Etagen von Springer/Welt/Bild an den Pranger im Versuch, seine eigene Rolle in der Führungsetage von Springer kleinzureden und reinzuwaschen.

Ulf Poschardt schreibt:

„’Wir schaffen das‘, dekretierte Merkel. ‚Refugees welcome‘, sagten Kai Diekmann und Julian Reichelt bei der ‚Bild“‘ In den Nachrichtensendungen strahlten die Bürger:innen (sic!) mit Applaus-Corsi um die Wette – und natürlich war das, wie auch das berühmte Selfie der Kanzlerin, ein Pullfaktor.“

Und weiter geht es so: „Die tatsächlichen und vermeintlichen Flüchtlinge kamen, und nach den Selfies und den Lobhudeleien der Medien …“

Waren das jene Stellen, die Julian Reichelt zum Weinen gebracht haben? Aber warum? Vor Scham, dass er heute vielfach die Folgen der Massenzuwanderung beklagt und sein „großartiger Kollege“ Ulf Poschardt mal ungeschminkt die Propaganda-Rolle von Reichelt bei der Öffnung der Grenzen und der Welcome-Refugees-Bewegung (Auch wieder eine Bewegung) zwischen zwei pappige „Book on Demand“-Buchdeckel gequetscht hat?

Oder hat Reichelt vor Erleichterung geweint, weil er endlich durch Poschardt Anklage davon befreit wurde, sich zu überlegen, wie er diesen Widerspruch zwischen Opfer- und Täterrolle im Zusammenhang mit der millionenfachen illegalen Massenzuwanderung seinen Leser verklickern soll?

Alexander-Wallasch.de hat diese und weitere Fragen an den großartigen Kollegen Julian Reichelt geschickt. Wenn hier Antworten kommen, werden sie natürlich nachgereicht. Bemerkenswert ist hier auch die Rolle von Ulf Poschardt selbst, der es sich auf Kosten von Reichelt und Dieckmann gutgehen lässt.

Julian Reichelt hatte 2016 schon einmal einen Rechtfertigungs-Move probiert, als er gegenüber einer Zeitung geradezu heroisch erklärte, dass der Pullfaktor – Reichelt nennt es „unsere klare, menschliche, empathische Haltung in der Flüchtlingskrise“ – viele Leser gekostet habe. Dennoch habe das Blatt an der Refugees-Welcome-Linie festgehalten.

Und als wäre es eine Auszeichnung, erklärte „Bild“-Chef Reichelt im November 2016 weiter:

„Dass wir mehr Zeitungen mit ‚Refugees welcome‘ verkauft hätten, das kann ich hier absolut ausschließen“.

Und damit sind wir wieder bei der politischen „Bewegung“ und diesem anhaltend merkwürdigen Verständnis von Journalismus. Denn wenn Reichelt sagt, man habe mit „Refugees Welcome“ nicht mehr Zeitungen verkauft, was war es dann anderes, als eine politische Bewegung? Zur Erinnerung: Eine der originären Aufgaben eines Zeitungschefs in einem Verlag wie Springer, ist der Blick auf die Auflage. Die Leserzahlen stehen im Zentrum. Sie sind die Leitplanke. Oder doch nicht?

Wer, wenn nicht Reichelt steht bis heute für dieses besonders laute Trommeln um Leser? Man kann sogar sagen, Reichelts „Nius“ ist heute die vielfach erfolgreichere Version von „PI-News“ oder „Jouwatch“, das waren – oft zum Leidwesen der stilleren Neuen Medien – immer die schrillen Trommler, irgendwo soll sich da auch ein ehemaliger Bild-Mann tummeln, gelernt ist gelernt.

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Wenn also die „Refugees-Welcome-Bewegung“ von Julian Reichelt nicht der Auflage diente, dann muss diese Unterstützung der millionenfachen illegalen Ansiedlungspläne der Merkel-Regierung ganz oben in der Springer-Konzernspitze beauftragt oder mindestens geduldet worden sein.

Da wurden also von Springer und Reichelt die Vertreibung von hunderttausenden Lesern und die Vernichtung von Millionen Euro Einnahmen billigend in Kauf genommen, um die Propaganda-Maschine der Bundesregierung zu sein?

Der ehemalige Spiegel-Kulturchef Matthias Matussek kennt die Szene des Mainstream-Journalismus aus der Führungsebene. Er war mit dem meisten Protagonisten enger befreundet und er kennt vor allem auch das filigrane Spiel der Krähen, die sich gegenseitig kein Auge aushaken. Sein Kommentar dazu ist besonders aufschlussreich:

„Da hat Reichelt wohl das Buch hymnisch gefeiert, ohne es gelesen zu haben- so funktionieren Seilschaften im Nuttenbetrieb Journalismus seit Balzacs („Verlorene Illusionen“) Tagen.“

Die Journalistin und Influencerin Anabel Schunke schreibt dazu:

„Tatsächlich wird gerne vergessen, dass der Großteil der Springer-Leute, die sich heute als die größten Kritiker der Migrationspolitik gerieren, damals noch ins Refugee Welcome-Horn geblasen haben. (…) Ich kann sagen: Ich war eine der Allerersten. Teil der Pioniere, der Warner, die alles prognostiziert haben, was jetzt eintritt und die dafür zur Persona non Grata geworden ist. Heute springen jene, die damals noch mit Teddybären geworfen haben, auf den Zug auf und sind die Big Player, während wir immer noch um Anerkennung kämpfen müssen. So ist es halt.“

Jedes Wort ist wahr.

Ulf Poschardt ist verloren, er ist lost. Aber darüber will sich kein Triumph einstellen. Denn das Schicksal dieses ehemaligen Faserland-Pop-Journalisten hat eine wirklich tragische Seite: Er wurde gerade von Springer zu lebenslang verurteilt und als „Welt“-Herausgeber in seinem Elfenbein einbetoniert.

Und während der flüssige Beton an ihm hochstieg, hat er mit „Shitbürgertum“ einen letzten Hilfeschrei adressiert, der allerdings mutmaßlich so verhallen wird, wie jede andere „Wahrheit“, die auf einer Verdrehung aufgebaut ist.

Das mag auch der Grund dafür sein, dass „Shitbürgertum“ in der Schmuddelecke der literarischen Underdogs, bei den Streetfightern und den Familienmeditationen im „Book en Demand“-Selbstverlag erscheinen ist.

Einmal – nur einmal bitte! – wollte Ulf Poschardt wirklich unabhängig sein. Ironie der Geschichte: Ausgerechnet damit gelingt ihm der Sprung auf Amazon-Bücher Platz 1. Bevor der Beton trocknet, erlebt Poschardt also noch einmal, wie es sich anfühlt, wirklich frei zu sein. Wenn es ihn gibt, dann ist der, der alle Fäden in den Händen hält, wirklich ein böser Mann.

Und dann tritt Poschardt noch einen Ex-Kollegen ans Bein, der behauptet, Poschardts Buch sei „eines der klügsten Bücher, die ich je gelesen habe“. Und damit indirekt bescheinigt, dass er es gar nicht gelesen hat.

Der Text soll hier enden mit den Worten eines mutigen Mannes, des ungeimpften Bundestagsabgeordneten Karsten Hilse (AfD), der deshalb des Plenums verwiesen und auf der Empore Platz nehmen musste und von dort oben herunter in den Reichstag rief: „Ich verachte Sie bis auf wenige Ausnahmen zutiefst“. All diejenigen, die sich davon angesprochen fühlen, dürfen jetzt kurz zusammenzucken.

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Author:
Alexander Wallasch

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