Die gesundheitlichen Gefahren, die von Windkraftanlagen ausgehen, waren schon häufiger Gegenstand von Beiträgen auf ScienceFiles. In einem der letzten Beiträge haben wir den Stand der Forschung unter dem Titel „Krank durch Windkraftanlagen“ zusammengestellt. Gleichzeitig führen wir derzeit eine Befragung zu gesundheitlichen Belastungen, die von Windkraftanlagen ausgehen, durch, deren Zwischenergebnisse wir hier veröffentlicht haben. Wer an der Befragung teilnehmen will, kann das unter diesem Link tun: ZUR BEFRAGUNG.
Einer unserer Leser, der Allgemeinmediziner Stefan Kaula, der sich beruflich seit mehreren Jahren mit u.a Umweltmedizin befasst, hat uns eine seiner Publikationen zur Verfügung gestellt, in der er sich explizit mit Wirkungen von Windkraftanlagen auseinandersetzt, die NICHT über den Emissionsschutz erfasst sind, die NICHT mit herkömmlichen Methoden, wie sie das Bundesumweltamt anwendet, um z.B. Anwohner von Windkraftanlagen von der Ungefährlichkeit des Ganzen zu überzeugen, erfasst werden können.
Die Arbeit trägt den Titel: „Gesundheitliche Relevanz aerodynamischer Emissionen von
Windenergieanlagen. Eine interdisziplinäre Bewertung“.
Sie kann am Ende dieses Textes in Gänze eingesehen werden.
Wir haben die Arbeit gelesen und besprechen im Folgenden die nach unserer Ansicht wichtigsten Aspekte des Beitrags von Stefan Kaula.
Und zwar von hinten:
In seiner Zusammenfassung schreibt Kaula:
„Die aerodynamischen Emissionen von Windenergieanlagen – insbesondere Wind-Druckpulse, periodisch auftretende Druckwellen aus energiehaltigen Luftverlagerungen, impulsartige Wirbelbildung und Turmschwingungen – sind mit erheblichem Energiegehalt verbunden und können nach aktueller interdisziplinärer Evidenzlage die Gesundheit empfindlicher Lebewesen, insbesondere von Menschen, schädigen.
Die geltenden Regelwerke, die nahezu ausschließlich auf akustischen Messgrößen beruhen, erfassen diese nichtakustischen, aber hochrelevanten Emissionsformen nicht.“
Die Belastungen, die von den beschriebenen aerodynamischen Emissionen von Windkraftanlagen ausgehen, können vor allem die folgenden gesundheitlichen Folgen zeitigen:
- Das Vestibularsystem (Gleichgewicht, Orientierung, Übelkeit, Raumgefühl, Schwinde) und
taktile Rezeptoren (Hautwahrnehmung, Druckempfinden, Erschütterungen) können beeinträchtigt werden. - Vor allem impulsartige Druckwellen, wie sie von Windkraftanlagen ausgehen, können:
- ein Beklemmungsgefühl auslösen, und zwar durch eine Resonanzinduktion im Thorax;
- Magen, Darm und Herzbeutel können die Schwingungen aufnehmen, Herzrhythmusstörungen, Magen-, Darm- und Kreislaufprobleme daraus resultieren;
- die Atmung kann negativ beeinflusst werden;
Besonders von diesen Gesundheitsrisiken betroffen sind sind Anwohner, „deren Häuser einzeln oder ungeschützt, oft „in der ersten Reihe“ oder in Hanglagen mitwindig stehen.“
Die Periodizität eines Windrades hat nicht nur Auswirkungen auf den Luftstrom:
Kurz: Windkraftanlagen haben durch aerodynamische Emissionen, die als Wind-Druckpuls oder als Druckwelle auftreten und die keinen Schall darstellen, ein weiteres bislang im Emissionsschutz nicht berücksichtigtes Potential, Menschen krank zu machen.
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Dieses Potential beginnt mit dem (1) Rotor, der einen periodischen und gerichteten Luftstrom erzeugt. Dieser Luftstrom, der sich hinter einer Windturbine ausbreitet, wandelt sich, sobald er auf ein Hindernis auftrifft, in eine sich nun mit Schallgeschwindigkeit ausbreitende Druckfront um, aus der (3) erst in mehr als 3 Kilometern Entfernung das wird, was gemeinhin als Infraschall (niedrigfrequenter Schall), also weitgehend unhörbarer Schall bezeichnet wird.
Entsprechend ist, wie Stefan Kaula schreibt, die „ausschließliche Interpretation tieffrequenter Druckphänomene von Windkraftanlagen als bloße akustische Schallemission, nämlich „Windrad-Infraschall“, […] ein grober physikalischer Fehler.“ Ein physikalischer Fehler der dazu führt, dass gesundheitliche Auswirkungen, die Windkraftanlagen auf die Anwohner haben, gar nicht erst untersucht werden.
Das Ganze sieht dann so aus:
Wichtig dabei ist:
„Wind-Druckpulse bzw. pulsierender Wind. Wind ist kein Schall, sondern ein Luftstrom, der sich mit Windgeschwindigkeit vorwärtsbewegt.
[…]
Wichtig für das Verständnis: Diese Wind-Druckpulse erzeugen erst bei ihrem Auftreffen auf ein Hindernis oder langsamere Luftzellen einen Winddruck oder Staudruck. Auf diese so entstandene Druckfront folgt anders als bei Schall, ein Volumen von nachfließender Luft. Die Energie der Wind-Druckpulse bestimmt sich also primär von der kinetischen Energie der nachschiebenden Luftzelle und nur untergeordnet von den Druckveränderung durch das rein elastische Nachschwingen der Luftmoleküle wie beim Schall. Ein gemessener Staudruck eines pulsierenden Windes mag in einem Messgerät also genauso hoch sein, wie der Schalldruck einer Schallwelle, doch seine Energie ist (um den Faktor 100 bis 1000-fach) höher und damit auch seine potentielle Wirkung!
Stellen Sie sich vor, Sie stehen hinter einem Windrad und beobachten, wie sich die Rotorblätter drehen – ähnlich wie ein Propeller, der immer wieder kurz die Sonne verdeckt. Genau wie dieser „Flatter-Licht- und Schatteneffekt“ entsteht hinter dem Windrad ein flatternder Windschatten: Das Rotorblatt schiebt sich vor den Wind, sodass die Luftströmung direkt dahinter abrupt abbricht und baut sich nach dem Vorbeiziehen des Blatts wieder auf. Diese so entstandene „Windschatten-Lücke“ im anströmenden Wind erzeugt einen schlagartigen Winddruckabfall, gefolgt von einem raschen Wiederanstieg. Das ist im Prinzip eine Implosion …. Wenn man nahe einem vorbeifahrenden Zug steht, dann spürt man eine vergleichbare Druckwelle. Dabei funktionieren die Rotorblätter wie ein Flugzeugflügel: Durch ihre gekrümmte Form entsteht auf ihrer Rückseite (Flugzeugflügel-Oberseite) ein Unterdruck und auf der Vorderseite (Flugzeugflügel-Unterseite) ein Überdruck. Diese Druckdifferenz treibt das Windrad an.“
Salopp gesagt, haben wir es im Nachgang von Windkrafträdern mit energiereichem Wind zu tun, der dem Wind vergleichbar ist, den ein startendes Flugzeug macht, ein Wind, dessen Energiegehalt mit der Größe und Höhe von Windturbinen steigt, der als hochenergetischer Winddruck-Puls beginnt, bei Auftreffen auf ein Hindernis zur Implosions-Druckwelle wird, die wiederum in impulsartige akustische Stoßwellen transformiert, aus denen in ausreichender Entfernung zum Windrad und mit nachlassendem Energiegehalt Infraschallwellen werden:
Diese Beschreibung entspricht einer gängigen Unterteilung des Nachlauffeldes eines Windrades in Nah-, Mittel und Fernfeld. Schematisch kann die Luft-Wirkung eines Windrades, können die von ihm ausgehenden Luft- und Schall-Emissionen wie folgt dargestellt werden:
Das oben bereitgestellte Video zeigt sehr anschaulich, welche Luftströme und Turbulenzen sich im Nachgang eines Windrades, dessen Rotoren Luft in periodischer Weise durchpflügen und schon auf diese Weise für Turbulenzen sorgen, entstehen. Dass von diesen Windströmen, wie Stefan Kaula es in seiner Arbeit unter Bezug auf physikalische Gesetze und Größen sehr umfangreich und anschaulich beschreibt, WIRKUNGEN ausgehen, die diejenigen beeinträchtigen können, die ihnen ausgesetzt sind, kann eigentlich nur bestreiten, wer die Mindestanforderungen an ein Gehirn, das zum Denken geeignet ist, nicht erfüllt.
Kaula eröffnet mit seinem Beitrag einen Blick in ein Forschungsfeld, das sich bislang bei denen, die angeblich so sehr um die Gesundheit der eigenen Bevölkerung besorgt sind, nicht niedergeschlagen hat, ein Feld, in dem es um Konsequenzen von Windparks geht, die sich noch in Entfernungen von mehreren Kilomentern einstellen können, von Konsequenzen, die die eingangs angeführten gesundheitlichen Beeinträchtigungen zeitigen können, von Konsequenzen, die die Lebensbedingungen derjenigen, die Windturbinen ausgesetzt sind, erheblich beeinträchtigen können.
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Author: Michael Klein
Michael Klein