• 26. Juli 2025

Als ich gestern meinen Video-Kommentar zu dem unsäglichen Sommerinterview der ARD mit AfD-Chefin Alice Weidel schnitt, traute ich meinen Ohren nicht. Als ich Teile des Originals von Youtube in meinen Streifen kopieren wollte, fiel mir auf, dass dort der Lärm der linksradikalen Störer im Hintergrund kaum noch zu hören war – während er vorher in der ARD-Mediathek in ein und demselben Video fast die Aussagen von Weidel überdeckte.

Ich hörte mir beide Versionen mehrfach an, um einen Irrtum auszuschließen. Und tatsächlich – es hört sich an, als ob es zwei verschiedene Videos wären (hier finden Sie die Gegenüberstellung).

Man braucht kein Tontechniker zu sein, um dadurch zu erkennen: Es gab also sehr wohl technische Möglichkeiten, die ohrenbetäubenden und beleidigenden Störgeräusche herunterzupegeln – gar nicht zu reden von den Möglichkeiten, die die Polizei gehabt hätte, diese illegale Versammlung einfach zu beenden. Bei Corona-Demonstrationen ging das regelmäßig in Windeseile – während so eine Schnelligkeit bei Anti-AfD-Protesten offenbar nicht angesagt war.

Wie eng die politische und mediale Symbiose inzwischen ist, zeigt eine weitere Enthüllung: Laut „Focus“ behauptete ein Sprecher der Störer, ihre Aktion sei „eng mit der Polizei abgesprochen“ gewesen. Was für eine Ungeheuerlichkeit. Und besonders schockierend: Man ahnte es längst, wollte es nur nicht wahrhaben. Die Polizei widerspricht nun pflichtbewusst – und erklärt, das sei glatt gelogen. Ganz ehrlich: Mein Vertrauen ist längst erschüttert. Denn wer öffentlich so etwas behauptet, verlässt sich offenbar darauf, dass es niemand ernsthaft prüft.

Fakt ist: Auch dieser Fall zeigt, wie durchlässig die Grenzen geworden sind – zwischen Aktivismus, Inszenierung und angeblich neutralen Institutionen.

Aber zurück zur Tontechnik: Das Interview war aufgezeichnet (was auch beweist, dass Ort und Zeit an die Störer von der ARD durchgestochen werden mussten), und es hätte also Gelegenheit gegeben, den Ton zu regulieren. Wenn das auf Youtube geht, hätte es auch auf der Mediathek und bei der Ausstrahlung gehen müssen.

Natürlich werden sogenannte, von Staat oder durch Zwangsgebühren finanzierte „Faktenchecker“ das Gegenteil behaupten – aber die würden uns auch noch beweisen wollen, dass die Nacht hell und der Tag finster ist, wenn sie dafür Geld bekämen und wenn es zu ihrer Ideologie beziehungsweise ihrer rot-grünen Ersatzreligion passen würde.

Wir haben es also mit einem Ton-Skandal bei der ARD zu tun.

Die vielleicht spannendste Einschätzung kommt von einem Toningenieur, der seit Jahren für öffentlich-rechtliche Sender arbeitet. Zitiert wurde er von dem ebenso klugen wie umtriebigen Journalisten Bastian Barucker auf X – und seine Worte haben es in sich:

„Ich glaube bei diesem Interview nicht mehr an Zufälle.“

Der Fachmann erklärt, dass Alice Weidel sich während des Gesprächs selbst im Ohr hörte – mit Echo. Ein klassisches No-Go im Tonbereich. Normalerweise wird bei solchen Interviews ein sogenanntes „N-1“-Signal verwendet: Der Gast hört den Gesprächspartner, aber nie sich selbst. Denn schon geringe Verzögerungen machen freies Sprechen nahezu unmöglich. Das Phänomen ist bekannt – und vermeidbar. Wenn es dennoch passiert, dann nicht aus Versehen, sondern mutmaßlich mit Absicht, so der Experte.

Auch die Hintergrundgeräusche wirken für den Tontechniker manipuliert. Der Chor der Störer klinge „ungewöhnlich stabil“ – fast so, als sei er nachträglich über Atmomikrofone beigemischt worden. Denn bei realer Aufnahme aus mehreren Mikrofonen entstehen normalerweise Interferenzen, die den Klang dumpf und unklar machen. Hier jedoch war der Störer-Sound auffällig präsent und klar.

Noch ein Punkt stört den Ton-Profi: Der Moderator habe in keiner Weise auf die offensichtliche Tonstörung reagiert. Kein fragender Blick in die Regie, kein Einwurf à la „Wir haben hier gerade technische Probleme“. Stattdessen wirkte es fast, als genieße er die Unsicherheit seiner Gesprächspartnerin.

Für den Ingenieur ist klar: „Das Ganze wirkt inszeniert. Wirklich unethisch und letztlich unprofessionell vom ganzen Team. Ich schäme mich für diese Niedertracht der ‚Kollegen‘.“

Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, wie sehr einen solche Pannen aus dem Konzept bringen. Umso größer mein Respekt vor Alice Weidel, die sich davon nicht beirren ließ. Wer sich selbst mit Echo im Ohr hört und gleichzeitig von draußen beschimpft wird, braucht Nerven wie Drahtseile. Weidel hat sie gezeigt.

Konsequenzen? Natürlich keine. Außer vielleicht eine Beförderung für den Tontechniker – und Schulterklopfen in der Regie. Willkommen in der neuen Medienethik: Wer die falschen Meinungen aus dem Ton drückt, gehört offenbar zur guten Seite.

Und vielleicht ist genau das das Ziel: Wer der AfD ein Mikro hinhält, soll dabei klingen, als stünde er auf dem Bahnhofsklo. Damit schon der Ton die Botschaft ist: Diese Stimme gehört nicht dazu. Sie stört.

Was früher Aufgabe von Kommentaren war, übernimmt heute der Toningenieur. Willkommen im Zeitalter der akustischen Cancel Culture.

PS: Ein Leser machte mich in einem Kommentar darauf aufmerksam, dass die Idee, politische Gegner akustisch zu übertönen, keineswegs neu ist. Joseph Goebbels ließ in den 1930er-Jahren Lautsprecher installieren, um „die öffentliche Sphäre akustisch zu dominieren“ – so beschreibt es ein KI-System auf Nachfrage: „Dies war Teil der Nazi-Propagandastrategie in den späten 1920er und frühen 1930er Jahren, insbesondere während Wahlkämpfen und Straßenkonflikten – um Oppositionelle wie Kommunisten und Sozialdemokraten zu stören und die Nazi-Ideologie durchzusetzen.“

PPS:  ein weiterer Leserkommentar:

Verantwortlich für das ARD-Sommerinterview: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb / ARD)

Intendantin des rbb: Ulrike Demmer – zuvor stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung und stellvertretende Leiterin des Bundespresseamts unter Kanzlerin Merkel (2016–2021)

Rechtsaufsicht über den rbb: Senatskanzlei des Landes Berlin

Regierender Bürgermeister von Berlin: Kai Wegner (CDU)

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Wurde der Ton beim Weidel-Interview manipuliert? ARD unter Verdacht – Tontechniker entlarvt?

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Bild: Screenshot ARD

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