Potsdam (ots)
Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam hat seit heute einen neuen Kommandeur: Oberst Dr. Frank Hagemann. Der scheidende Kommandeur Oberst Dr. Sven Lange wird ab 1. April 2025 im Dienstgrad eines Brigadegenerals das NATO Advisory and Liaison Team in Pristina im Kosovo leiten.
Heute Vormittag übertrug Generalmajor Ansgar Meyer, Kommandeur des Zentrums für Innere Führung in Koblenz, das Kommando über das ZMSBw von Oberst Dr. Sven Lange auf Oberst Dr. Frank Hagemann. Den feierlichen Appell auf dem Gelände der Villa Ingenheim begleitete ein Ehrenzug des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung und das Stabsmusikkorps der Bundeswehr. Der neue Kommandeur des ZMSBw, Oberst Dr. Frank Hagemann, war seit dem Jahr 2021 stellvertretender Dekan für Forschung und Dienstältester Deutscher Offizier am George C. Marshall European Center for Security Studies in Garmisch-Partenkirchen. Das Center ist ein deutsch-amerikanisches, sicherheits- und verteidigungspolitisches Studienzentrum auf Universitätsniveau. Mit Übernahme des Kommandos ist Oberst Dr. Hagemann der vierte Kommandeur des ZMSBw nach der Fusion von MGFA (Militärgeschichtliche Forschungsamt) und SOWI (Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr) im Jahr 2013.
Von Bayern nach Brandenburg
Oberst Dr. Hagemann ist seit 1988 Soldat und wurde zum Offizier der Panzergrenadiertruppe ausgebildet. Nach verschiedenen Truppenverwendungen als Zugführer und Kompaniechef war er Historikeroffizier am Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) in Potsdam und Lehrstabsoffizier für Militärgeschichte an der Offizierschule des Heeres in Dresden. Im Kosovo-Auslandseinsatz (KFOR) 2002/03 führte der gebürtige Meppener (Ems) eine Kompanie. Nach dem Lehrgang Generalstabs-/ Admiralstabsdienst International (LGAI) im Jahr 2006/07 an der Führungsakademie der Bundeswehr wurde Oberst Dr. Hagemann bei der Deutschen Militärischen Vertretung bei EU und NATO in Brüssel eingesetzt. Anschließend folgten zwei Verwendungen als Referent im Führungsstab der Streitkräfte des Bundesverteidigungsministeriums in Bonn und Berlin. Von 2015 bis 2021 leitete er die Abteilung Bildung im ZMSBw. Die Fachgebiete von Oberst Dr. Hagemann reichen von der deutschen Militärgeschichte bis zur europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik mit transatlantischen Beziehungen. Er wurde 2001 an der Universität Potsdam in Geschichte der Neuzeit promoviert. Im Jahr 2010 erlangte Oberst Dr. Hagemann einen Master an der kalifornischen Naval Postgraduate School in Monterey im Fach Security Studies. Seinen Magister Artium der Geschichts- und Sozialwissenschaften erhielt er 1995 von der Universität der Bundeswehr Hamburg.
Aufbauarbeit im Kosovo
Der scheidende Kommandeur Oberst Dr. Sven Lange führte seit 2021 das ZMSBw. Im Anschluss an seine Zeit als Kommandeur in Potsdam wird er als Director das NATO Advisory and Liaison Team (NALT) im kosovarischen Pristina leiten. Das multinationale NALT ist ein unabhängiges Beratungs- und Verbindungsteam. Neben der Friedenssicherung durch Schaffung einer stabilen Sicherheitsarchitektur leistet das NALT Aufbauarbeit, denn vor Ort begleiten die Soldatinnen und Soldaten den Fähigkeitsaufbau der Kosovo Security Force (KSF): von der taktischen bis zur strategischen Ebene.
Forschungs- und Transferleistungen
In die beinahe vierjährige Amtszeit von Oberst Dr. Sven Lange fällt unter anderem die erstmalige Evaluation des ZMSBw durch den Wissenschaftsrat. Der Wissenschaftsrat evaluiert Wissenschaft und Forschung in Deutschland und unterstützt durch Stellungnahmen das Förderhandeln von Bund und Ländern. Im Jahr 2023 bewertete er die Leistung des ZMSBw. Das ZMSBw leiste „auf hohem Niveau wertvolle Grundlagen- und Auftragsforschung zur Geschichte und Gegenwart des deutschen Militärs in seinen Bündnissen und erbringt unverzichtbare Transferleistungen für das Bundesministerium der Verteidigung und für die Bundeswehr“.
Die Evaluation des Wissenschaftsrates nutze Oberst Dr. Lange zum Dank an seine ehemaligen zivilen wie militärischen Mitstreitenden. In seiner Abschiedsrede stellte er das positive Urteil des Gremiums ins Zentrum: „Das positive Fazit des Wissenschaftsrats bedeutet ein Anerkennen unseres Hauses als interdisziplinäres Forschungszentrum und ist zugleich Nachweis seiner wissenschaftlichen Relevanz.“ Abschließend fasste er zusammen: „Unser ZMSBw leistet sehr gute, bisweilen sogar herausragende wissenschaftliche Arbeit. Es versorgt die Streitkräfte mit vielfältigen Bildungsprodukten und stellt der gesellschaftlichen Debatte in Deutschland verlässliche Fakten und Daten zur Verfügung.“ Das ZMSBw ist ein Ressortforschungsinstitut des Bundesverteidigungsministeriums, es forscht, bildet und berät zu Militärgeschichte, Militärsoziologie und Sicherheitspolitik: für Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website.
Pressekontakt:
Major Michael Gutzeit
Leiter der Informationsarbeit
Telefon: 0331 9714 400
[email protected]
Original-Content von: Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, übermittelt durch news aktuell
Zur Quelle wechseln
Author: