14 Millionen gerettete Leben – das war die Zahl, mit der man fast alles rechtfertigte: Impfpflicht, Ausgrenzung, sozialen Druck, Diskriminierung. Sie wurde zur moralischen Keule gegen jeden, der Fragen stellte. Und jetzt? Jetzt zeigt eine neue Studie: Es könnten nur 2,5 Millionen gewesen sein. Weltweit. Und selbst diese Zahl ist mit Vorsicht zu genießen – denn sie beruht, wie die WHO-Schätzung zuvor, nicht auf Beobachtungen, sondern auf Modellierungen: theoretischen Berechnungen, deren Annahmen entscheidend für das Ergebnis sind. Wie viele Leben die Impfung tatsächlich gerettet hat – oder ob sie in manchen Gruppen womöglich sogar mehr geschadet als genützt hat – ist weiterhin unklar.
Warum gibt es bis heute keine offizielle Bilanz zu Impftoten, Impfschäden und was wurde eigentlich aus der versprochenen Transparenz? Es gibt bis heute keine verlässlichen Daten zu Impffolgen, Todesfällen durch Nebenwirkungen oder zur Frage, wie viele der Geimpften schon vorab immun waren.
John Ioannidis, Medizinprofessor aus Stanford und bekannt für seine kritische Haltung zur Corona-Politik, hat gemeinsam mit italienischen Kollegen nachgerechnet. Das Ergebnis ist ernüchternd. Nicht nur, weil die Gesamtzahl der „geretteten Leben“ um den Faktor zehn niedriger ausfällt als von der WHO behauptet. Sondern, weil sie fast ausschließlich alte Menschen betreffen soll. Über 90 Prozent der Geretteten waren laut Modellierung über 60, über 70 Prozent sogar über 70. Und bei den unter 30-Jährigen? Gerade einmal 0,08 Prozent. Die nüchterne Übersetzung: 100.000 Impfungen mussten verabreicht werden, um in dieser Altersgruppe ein einziges Leben zu retten – wohlgemerkt laut einem Modell, das selbst noch von einem gewissen Nutzen ausgeht.
Spätestens hier kippt die Kosten-Nutzen-Rechnung. Denn was war der Preis für diese 100.000 Impfungen? Wie viele Nebenwirkungen, wie viele Impfschäden, wie viele psychische Belastungen durch gesellschaftlichen Druck? Wie viele Karrieren, die an der Impfpflicht scheiterten? Wie viele junge Menschen wurden gezwungen, sich ein Präparat spritzen zu lassen, das ihnen – so zeigt es diese neue Analyse – mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts brachte? Und vielen massiv schadete? Was man Millionen jungen Menschen hier zumutete, war kein „Kollateralschaden“ – es war ein eiskalt kalkulierter Tabubruch im Namen der Moral.
Es ist genau das, was Kritiker seit Jahren sagten: Dass es ein grobes Foul war, junge, gesunde Menschen mit moralischen Appellen oder staatlichem Druck zur Impfung zu bewegen, ja regelrecht zu nötigen – obwohl sie selbst fast kein Risiko hatten. Dass man mit neuen, kaum erprobten Präparaten ins massenhafte Neuland vorstieß. Und dass das alles gerechtfertigt wurde mit einer Zahl, die nun in sich zusammenbricht.
Die Studie ist ein Schlaglicht auf das größte Experiment der Nachkriegsgeschichte. Und sie zeigt, wie brüchig die wissenschaftliche Grundlage war. Denn das, was die WHO 2022 als „Fakt“ präsentierte, war ein Modell. Und dieses Modell war – wie Ioannidis nun nachweist – in vielen Annahmen zu optimistisch: zu hohe Sterblichkeit, zu große Wirksamkeit der Impfung, zu langsames Nachlassen des Impfschutzes. Zudem wurde unterschätzt, wie viele Menschen bereits vor der Impfung unbemerkt infiziert waren. Die Wissenschaftler sprechen diplomatisch davon, dass sich unser Verständnis „weiterentwickelt“ habe. Doch viele Kritiker würden sagen: Es war von Anfang an ein verdammt neues Wasser, in das man sie stieß. Und man belog sie über die Tiefe.
Was bleibt, ist ein extrem bitterer Nachgeschmack. Denn auch wenn 2,5 Millionen gerettete Leben zunächst beeindruckend klingen – sie sind keineswegs belegt. Man kann, ja muss auch diese Zahl sehr kritisch hinterfragen. Aber selbst wenn sie stimmen sollte: Sie steht in keinem Verhältnis zu den gesellschaftlichen Kosten. Und sie räumt mit einem weiteren Mythos auf – dem Bild, jeder Geimpfte sei ein Lebensretter.
Die Wahrheit ist nun deutlich differenzierter – und für viele entlarvend. Es war nie „die Impfung“, die alle rettete. Es war eine Maßnahme, die alten Menschen helfen konnte. Und eine Maßnahme, deren Nutzen für Jüngere minimal war, deren Risiko aber real. Dass genau dieser Satz heute in einer internationalen Fachzeitschrift steht, hätte man vor zwei Jahren nicht sagen dürfen, ohne als Corona-Leugner beschimpft zu werden.
Jetzt steht er schwarz auf weiß in einer medizinischen Fachzeitschrift. Und gilt plötzlich als wissenschaftlicher Konsens – was gestern noch als gefährliche Desinformation diffamiert wurde. Und morgen vielleicht wieder vergessen. Wenn wir es zulassen.
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