Die Anforderungen an Arbeitgeber wandeln sich grundlegend: Unternehmen müssen heute mehr bieten als nur ein sicheres Einkommen, um im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen zu können. Eine neue HR-Studie beleuchtet, was Mitarbeitenden im Jahr 2025 tatsächlich wichtig ist – und welche Weichen Personalverantwortliche jetzt stellen sollten, um ihre Teams zu stärken und Talente langfristig zu binden.
HR-Report 2025: was zählt wirklich?
Die vorliegende HR-Studie 2025 basiert auf einer deutschlandweiten Befragung von 500 Berufstätigen zwischen 18 und 50 Jahren. Dabei wurde auf eine gleichmäßige Verteilung zwischen den Geschlechtern geachtet, um ein realistisches Bild der Arbeitswelt zu zeichnen. Die zentralen Fragestellungen:
- Was hält Mitarbeitende im Unternehmen?
- Was motiviert sie?
- Welche Faktoren spielen bei der Wahl eines Arbeitgebers eine entscheidende Rolle – und was bewegt Angestellte zur Kündigung?
Zudem liefert der Report spannende Einblicke in die unterschiedlichen Erwartungen und Prioritäten der verschiedenen Altersgruppen.
Gehalt bleibt ausschlaggebend – vor allem für die Generation Z
Trotz aller Debatten über Sinnstiftung, Purpose und flexible Arbeitsmodelle ist das Gehalt weiterhin der stärkste Treiber bei der Jobwahl. Knapp 30?Prozent der Befragten nannten ein attraktives Einkommen als ausschlaggebendes Kriterium – bei den 18- bis 24-Jährigen liegt dieser Wert sogar noch höher. Damit zeigt sich: Gerade die jüngere Generation schätzt Transparenz und Klarheit bei der Vergütung und erwartet faire sowie nachvollziehbare Strukturen.
Prioritäten im Job Quelle: @
Arbeitsklima fast so wichtig wie das Gehalt
Doch eine gute Bezahlung allein genügt nicht. Fast ebenso häufig wie unzureichende Gehälter nennen Beschäftigte ein schlechtes Arbeitsumfeld als Kündigungsgrund. Wer Mitarbeitende langfristig halten möchte, sollte gezielt in eine konstruktive Unternehmenskultur investieren. Das bedeutet: Führungskräfte müssen auf Augenhöhe kommunizieren, Konflikte aktiv angehen und das Wir-Gefühl stärken.
Flexibilität: Nicht im Fokus, aber trotzdem entscheidend
Homeoffice, Gleitzeit, Viertagewoche – all das ist in vielen Unternehmen Standard geworden. Laut Studie erwarten Mitarbeitende heute ein gewisses Maß an Flexibilität als selbstverständlich, auch wenn sie es nicht immer als Hauptkriterium angeben. Interessant sind dabei Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während Männer stärker zu einer verkürzten Arbeitswoche tendieren, wünschen sich viele Frauen flexiblere Remote-Optionen.
Wichtiger als der Arbeitsort ist jedoch die Freiheit, die eigene Zeit einzuteilen. Über 30?Prozent der Teilnehmenden betrachten flexible Arbeitszeiten als den zentralen Aspekt von Flexibilität. Unternehmen, die hier mit klaren und fairen Regelungen agieren, stärken Vertrauen und Motivation.
Belastungsfaktoren erkennen und gegensteuern
Knapp 40?Prozent der Befragten empfinden Überforderung als größten Stressfaktor im Job. Im Detail zeigt sich: 41?% der Männer und 37?% der Frauen nennen eine hohe Arbeitsbelastung als primäre Ursache für Stress. Auch mangelhafte Kommunikation wird von rund einem Drittel der Befragten als belastend wahrgenommen – 34?% bei Frauen und 30?% bei Männern.
Ebenfalls stark ins Gewicht fallen Überstunden (33?% Frauen, 28?% Männer) und Zeitdruck (31?% Männer, 26?% Frauen). Diese Zahlen verdeutlichen, dass Unternehmen nicht nur flexible Modelle anbieten, sondern gezielt an der Arbeitsorganisation, dem Aufgabenmanagement und den Kommunikationsprozessen arbeiten müssen.
Auch persönliche Probleme (23?% Männer, 20?% Frauen) und fehlende Sicherheit im Job (18?% Frauen, 16?% Männer) wirken sich deutlich auf das Stressempfinden aus. Dabei wird klar: Stressfaktoren sind vielfältig und oft geschlechtsspezifisch unterschiedlich ausgeprägt – ein weiterer Grund, individuelle Lösungen statt pauschaler Maßnahmen zu etablieren.
Der Aufbau einer offenen Gesprächskultur, regelmäßiges Feedback sowie transparente Prozesse sind essenziell, um gesunde und leistungsfähige Teams zu fördern. Besonders wichtig ist dabei auch die Werteorientierung des Unternehmens: Rund 40?Prozent der Befragten achten gezielt auf die ethische Ausrichtung ihres Arbeitgebers. Wer authentisch Haltung zeigt, stärkt nicht nur seine Arbeitgebermarke, sondern gewinnt auch das Vertrauen der Belegschaft.
Stressfaktoren im Job
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Benefits mit echtem Mehrwert
Obstkörbe und After-Work-Events allein reichen nicht mehr. Für mehr als ein Drittel der Beschäftigten stehen finanzielle Zusatzleistungen wie Boni oder Gewinnbeteiligungen ganz oben auf der Wunschliste. Auch betriebliche Altersvorsorge und kostenlose Verpflegung zählen zu den bevorzugten Angeboten.
Auffällig ist das Weiterbildungsinteresse der Generation Z: Fast ein Viertel dieser Gruppe legt Wert auf gezielte Förderung durch Seminare und Schulungen. Wer also in die Kompetenzentwicklung seiner Talente investiert, profiliert sich als zukunftsfähiger Arbeitgeber.
Fazit: Moderne Personalstrategien müssen vielfältige Bedürfnisse berücksichtigen
Die Erkenntnisse der aktuellen HR-Studie 2025 machen deutlich: Erfolgreiches Personalmanagement bedeutet, verschiedene Einflussfaktoren in Einklang zu bringen – von finanziellen Aspekten über Arbeitszeitmodelle bis hin zu Unternehmenskultur und ethischer Positionierung. Nur wer die Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden ernst nimmt und konsequent darauf eingeht, kann nachhaltig Fachkräfte gewinnen und binden.
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Author: [email protected]