• 17. Januar 2025

Wahlkampf der besonderen Art: Volksbank kündigt AfD-Düsseldorf die Konten

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Jan. 17, 2025
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Debanking ist Wahlkampf der besonderen Art: Die Volksbank Düsseldorf Neuss kündigt der AfD Düsseldorf kurzerhand die Konten – mitten in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfes 2025.

Unter Debanking versteht man die Praxis, bei der Banken oder Finanzinstitute einem Kunden den Zugang zu Bankdienstleistungen entziehen. Dies kann die Schließung von Konten oder die Weigerung sein, einem Kunden neue Dienstleistungen anzubieten. Debanking wird häufig eingesetzt, wenn Banken oder Finanzinstitute der Meinung sind, dass ein Kunde gegen bestimmte Vorschriften verstößt, beispielsweise in Bezug auf Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung, oder wenn sie den Kunden aus politischen, ethischen oder wirtschaftlichen Gründen ablehnen. Kontokündigungen werden in Deutschland regelmäßig gegen Journalisten und Medien eingesetzt. Jetzt trifft es auch Parteien.

Solch ein Debanking hat die Volksbank Düsseldorf Neuss nun vollzogen und der AfD Düsseldorf kurzerhand die Konten – mitten in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfes 2025 – aufgekündigt. Dies darf getrost, wie es die AfD Düsseldorf feststellt, als Wahlkampf der besonderen Art eingestuft werden. Der AfD zufolge sind auch andere Verbände betroffen.

debanking
Screenshot

Lars Witteck, Vorstandssprecher der Volksbank Mittelhessen scheint sich berufen, die Welt an seinem politischen Gusto teilhaben zu lassen und veröffentlichte nach dem Erdrutschsieg von Donald Trump im vergangenen Jahr ein „emotionales“ Statement auf LinkedIn, wo er – manche bezeichnen es auch einfach als plumpe Hetze – Trump als „Horror-Clown ohne Respekt vor Frauen“ bezeichnete.

Tirade aus Mittelhessen: Lars Witteck hat wieder auf LinkedIn zugeschlagen | Foto: FinanzBusiness (Screenshot)

In den sozialen Medien hat man zum jüngsten Debanking der Volksbank eine klare Haltung:

„Tja – den Wählern kann man nur raten, die Banken abzustrafen und sich eine neue Bank zu suchen“

„Ich bin wirlich kein Wirschaftsfachmann, aber ist wirklich unmöglich, für 20% der Deutschen eine neue Bank zu gründen?“

„Ich verstehe diese Menschen wirklich nicht. Ich halte die Grünen beispielsweise auch für eine brandgefährliche Partei, und die meisten von ihnen sind mir persönlich sehr unsympathisch. Aber ich würde niemals auf die Idee kommen, sie verbieten zu wollen, ihnen die Konten zu sperren, sie körperlich anzugreifen, Sitzblockaden gegen sie zu machen oder Ähnliches. So etwas muss Demokratie einfach aushalten. Was jedoch mit der AfD angestellt wird, ist eine bodenlose Frechheit.“

„Das is ein sehr sehr schmutziger Wahlkampf! Aber das war leider vorrauszusehen! Ich hoffe ihr habt gute Anwälte!🍀 Durchhalten!“

(SB)

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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch

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