Berlin, Lissabon, Madrid (ots)
Nach Jahren politischer Unstetigkeit und dem Zusammenbruch der Mitte-Rechts-Minderheitsregierung von Ministerpräsident Luís Montenegro im März hofft Portugal auf stabilere politische Verhältnisse.
Die aktuellen Umfragen zu den vorgezogenen Parlamentswahlen am 18.5. deuten darauf hin, dass die bürgerliche Aliança Democrática (AD) unter Luís Montenegro eine relative Mehrheit erzielen könnte. Gleichzeitig wird erwartet, dass die rechtsgerichtete Partei Chega von André Ventura als drittstärkste Kraft ins Parlament einzieht, was die Regierungsbildung erschweren könnte.
„Trotz schwieriger politischer Verhältnisse hat sich Portugal in den letzten Jahren wirtschaftlich stabilisiert. Seine Wirtschaftsleistung soll laut Prognosen der EU-Kommission 2025 um real 1,9 Prozent wachsen, was über dem Durchschnitt der Eurozone liegt. Wachstumstreiber ist weiterhin der private Konsum, den eine höhere Beschäftigungsquote und hohe Reallöhne stärken. Zugutekommt der portugiesischen Wirtschaft aktuell auch ihre starke Verflechtung mit Spanien. Das Nachbarland ist die wichtigste Exportdestination für portugiesische Unternehmen und der wichtigste ausländische Investor in Portugal“, so Friedrich Henle von Germany Trade & Invest in Madrid.
„Daneben geben EU-Fördermittel der portugiesischen Wirtschaft Impulse. Sie fließen vor allem in Infrastruktur, Industrie und erneuerbare Energien. Beim Ausbau der Infrastruktur stehen unter anderem Schienenbauprojekte und der Neubau des Flughafens Lissabon auf der Agenda. Die Investitionen in die Energiewende befinden sich weiterhin auf hohem Niveau. 2024 stammten bereits 71 Prozent des verbrauchten Stroms aus lokalen erneuerbaren Quellen. Industrieunternehmen reagieren auf die gute wirtschaftliche Lage und investieren in ihre Ausrüstung. Zudem könnte Portugal in den nächsten Jahren eine größere Rolle für die Batterieherstellung in Europa erlangen. Mehrere Minenprojekte für den Ausgangsstoff Lithium befinden sich in der Vorbereitung“, so Henle weiter.
Deutschland ist ein wichtiger Wirtschaftspartner und nach Spanien der zweitwichtigste Beschaffungsmarkt für Portugal. Zugleich stellt Deutschland den drittwichtigsten Exportmarkt für portugiesische Produkte dar. Warenlieferungen in diese Richtung haben 2024 um 13 Prozent zugenommen.
Deutsche Unternehmen halten an den ausländischen Direktinvestitionen in Portugal rund 5 Prozent. Eines der größten ausländischen Investitionsprojekte ist das Volkswagen-Werk in Pamela. Der Konzern hat beschlossen, das neue Elektromodell ID.1 dort ab 2027 in Serie zu produzieren.
Weitere Informationen finden Sie in den GTAI-Beiträgen zur Wirtschaft in Portugal.
Germany Trade & Invest (GTAI) ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschaft informiert deutsche Unternehmen über Auslandsmärkte, wirbt für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland und begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.
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